nannie_12930153Es gibt viele Wege aus der Sprachlosigkeit...
Liebe mistery6,
vielleicht wirst du eines Tages auf deiner Couch sitzen udn lächelnd zurückdenken: wieviel Bammel du vor der ersten Therapiestunde hattest, welche Vorstellung von Therapie zu hattest, wie du dir selbst anhand deiner eigenen Gedanken so viele Grenzen gesetzt hast (und nicht deine Mutter).. und du wirst vielleicht sehen, dass vieles inzwischen ganz anders gekommen ist, als du es dir damals vorstellen konntest.
Etwas Risikobereitschaft udn Durchhaltevermögen gehört dazu, bis man die erste Schwelle zu einem Therapeuten überwinden kann. Neben der Therapierichtung ist auch die Person des Therapeuten wichtig - schwer zu erkennen, ob man sich gut entschieden hat. Als Laie und zudem Betroffener, dem die eigenen Probleme über den Kopf wachsen ist es schwer zu beurteilen, ob der Therapeut die nötige Kompetenz hat. Mein Tipp: höre auf dein GEfühl: Stimmt die Chemie? Fühlst du dich verstanden? Geht er auf deine Fragen ein? Sieht der Therapeut auch deine guten Seiten? Kann er Hoffnung vermitteln?
Ich kann verstehen, dass du es als besonders bedrückend empfindest, zu einem Gespräch zu gehen, wo du doch nur schwer Worte für dich und deine Zustände findest. Viele Therapeuten erkennen diese Schwierigkeiten udn lassen dich damit nicht hängen, gehen entsprechend auf dich ein.
Vielleicht traust du dir ein Gespräch eher zu, wenn du zunächst Zuhause für dich alleine das Sprechen übst - eben durch Selbstgespräche, über Belanglosigkeiten zunächst - überfordere dich nur nicht, schließlich hast du niemanden bei dir, der dir durch Fragen hilft.
Auch wenn du nie eine Therapie beginnen wirst, solltest du eine Sprache für dich finden, mit der du dich ausdrücken kannst (Selbstgespräche, Malen, Tagebuch, Internet..). Oder du versuchst dich zunächst in den Worten anderer wiederzufinden (Lesen).
Wenn wir etwas in Worte fassen, wird es fassbar: der erste Schritt zu Kontrolle und Veränderung :)
Alles Gute!