Definitiv "kommt drauf an"
Hallo Holgy,
Weste zum Anzug ist definitiv noch modern. Es hängt aber von dem konkreten Einsatzzweck ab. Im Management ist sie eigentlich zwingend notwendig, dort dann im Stoff oder zumindest in der Grundfarbe des Anzugs, je weiter Du Dich auf Arbeit dem Fußvolk näherst, desto eher kannst Du drauf verzichten. Ich finde jedoch, daß erst durch die Weste ein Anzug 'komplett' wird. Vorher sieht das so nach Arme-Leute-Outfit aus ;-). Und als Mann will man doch im Anzug das Sinnbild von Souveränität und Ernsthaftigkeit sein, da darf man nicht tiefstapeln.
Gerade mit einer Weste kannst Du auch in der Freizeit noch einen Akzent setzen, wenn Du mal im Anzug rausgehst. Da kannst Du dann stark von der Anzugfarbe abweichen: Eine knallrote Weste zu einem reinweißen Anzug sieht schon nett aus. Oder bordeauxfarbene Weste zu schwarzem Anzug. Was Farb- und Musterkombinationen angeht, wend Dich besser an die nächstbeste Dame in Deiner Umgebung -- übers Netz beschreiben ist eher mühselig und zumeist auch nicht wirklich hilfreich.
Ganz wichtig: Wenn die Krawatte mal zu kurz gebunden ist, dann kann eine Weste das wunderbar kaschieren. Kaschieren kannst Du damit aber auch Hosenträger, wobei die heute ja eher als sichtbares Mode-Accessoire denn aus Notwendigkeit getragen werden. Und für eine Taschenuhr gibt es keinen besseren Aufbewahrungsort als die Westentasche.
Und zuguterletzt: Weste über T-Shirt, Longsleeve oder kurzärmeligen Hemd ist auch an Sommerabenden durchaus ein legitimes Outfit. Wenn Du mutig bist und die Figur dazu hast, laß das Hemd weg. So kannst Du Westen auch durchaus noch zu anderen Anlässen tragen als nur zu solchen, wo Anzüge benötigt werden. Was gar nicht geht in meiner Welt, ist, die Weste über einem Pullover, Pullunder oder einer Strickjacke zu tragen. Strick und Weste schließen sich aus.
Besten Gruß
MadInside