megan_12750002Guten abend frau kern
hast du herrn kern übers we aus seinem schneckenhaus locken können? *i hope 4 u*
hast du mit ihm darüber gesprochen? vorallem, über deine überforderung? ich denk, dass er dann auch wieder etwas leichter aus dem schneckenhaus kommen kann... vorallem, wenn du ihm erklärst, dass du selbst noch nicht 1oo pro stabil bist... dass diese überforderung nicht an seiner person, sondern an der situation liegt...
man muss sooooooooooo vorsichtig bei seinen äusserungen sein... es ist immer ein tanz auf dem trapez... vorallem sind depros spezialisten in "wort im mund umdrehen"... jede äusserung wird so lange hin und hergedreht, bis sie wieder in die opferrolle fallen können *das aus eigener erfahrung in bester erinnerung hab*gg*
womit du vollkommen recht hast ist, dass man sensibler wird... man nimmt sich selbst ernster... weiß, wie man sich zu nehmen hat und wie weit man wirklich gehen darf und kann... zumindest hab ich es gelernt... und was noch ganz wichtig für mich ist "wer schon am meeresgrund war, fürchtet sich nichtmehr vor lacken."
es ist das teuflische der psychischen erkrankungen, dass einem die krankheitseinsicht fehlt... selbst wenn man schon weiß, dass etwas nicht läuft, wie es laufen soll, wehrt man sich mit händ und füß gegen professionelle hilfe... es liegt wohl auch daran, dass niemand gern zugibt "verrückt zu sein"... in unserer gesellschaft wird man noch zu schnell ins laderl "nicht ganz sauber und unfähig auf allen linien" gesteckt, wenn die seele erkrankt ist oder war... man wird seines verstand beraubt... es wird einem viel abgesprochen... man wird kritisch und diagnostizierend betrachtet... und man hat sehr schwer zu arbeiten, dass man aus dem laderl wieder rauskommt... von manchen menschen wird es einem nahezu unmöglich gemacht... vorallem, wenn diagnosen gestellt werden...
wenn ich mir die definition von borderline durchles, dann hätte mein arzt und meine therapeutin mir in meiner burn out zeit locker borderline diagnostizieren können... welch riesen glück hatte ich, dass sie es nicht taten und mit mir arbeiteten... nach dms IV war ich zu dieser zeit der paradeborderliner... und heute? viele dieser krankheitsbedingten verhaltensweisen konnte ich ablegen ich glaub, ich wär niemals so weit gekommen, hätte ich borderline diagnostiziert bekommen... ich hätte mich fallen lassen... hätte keinen sinn gesehen, weiter zu kämpfen... weiters wäre es mir nicht mehr möglich gewesen, meinen (traum)beruf weiter auszuüben!
"Was nützt es dem "Gesunden" (weniger gestörten trifft es vielleicht besser ), wenn er sieht, daß was nicht paßt, aber sich die Diagnose selbst zusammenbasteln muß?"
wer muss sich diagnosen zusammenbasteln? es reicht doch der hinweis, dass professionelle hilfe angebracht wäre... tuts der betroffene, dann ists gut, tut er es nicht, dann ists für mich auch gut... erst wenn selbst- oder fremdgefährdung eintritt sehe ich mich gezwungen zwangsmaßnahmen zu veranlassen... davor ist es noch die persönliche freiheit jedes einzelnen mit seinem leben zu machen, was er damit machen will...
es ist schwierig, in einem forum (chat,...) verantwortung zu übernehmen... man kennt die leute nicht real... wie soll man da schon groß helfen können? man kann zuhören... bei problemen raten, aber man kann einem psychisch kranken menschen nicht die therapie ersparen! man kann es schon nicht bei menschen, zu denen man eine enge bindung hat... bei fremden ist es schier unmöglich... man kann nur feststellen/hinweisen, dass etwas nicht so läuft, wie es laufen soll und dass sich derjenige mal in prof. hände begeben sollte... nur welche chance hat man, ihm dabei zu helfen? ihn dabei zu unterstützen? imho keine!
"Darum denke ich, daß man einen Hinweis auf Borderline schon geben darf, aber nur wohldosiert und nicht ohne weitere Infos zu dem Thema - oder auch andere Anregungen, was noch dahinter stecken könnte."
mhm... ich bin der diagnose borderline sehr kritisch gegenüber... meines erachtens wird zu oft borderline diagnostiziert... vorallem, wenn therapeuten mit ihrem latein am ende sind... wenn der mensch nicht eindeutig in eine andere diagnose "reinpasst"... ich glaub, es wäre mehr geholfen, wenn man immer und immer wieder darauf hinweist, dass sich der betroffene in professionelle hilfe begeben soll... ich denke, man fährt besser, wenn man sich die "diagnose" denkt... man muss nicht alles sagen, was man vermuet oder weiß... gerade bei so heiklen themen... wie soll man bei fremden wissen, in welcher dosis man seine wahrheit (seine eindrücke) einsetzen kann/darf... face 2 face ist das einfacher... da kann man eher erkennen, wie weit man gehen darf... aber in den weiten des netzes kann man schnell übers ziel schießen... vorallem, wenn wirklich eine psychische erkrankung vorliegt...
liebe grüße, ein langes, schönes wochenende für dich, deine zwergln und herrn kern, pain