Ich habe mich gefragt...
...ob ich dir hier überhaupt ehrlich antworten darf. Denn ich bin mir im klaren darüber, dass ich nun auch ganz viel kaputt machen kann.
Aber du bist erwachsen und du zeigst dies auch mit deinem Beitrag.
Ich kann nur von mir erzählen, Rat will ich dir keinen geben.
In meinen Schwangerschaften gehörte mein Körper immer weniger mir. Der Bauch wuchs unaufhörlich, ich glaubte, ich müsse platzen, die Haut riß, das Kind breitete sich aus und quetschte die Organe irgendwohin, es trat mir zum Schluß schmerzlich auf die Harnröhre und das schlimmste: Mein Busen wuchs ungeheuerlich.
Dann die Untersuchungen! In der zweiten Schwangerschaft ging ich nicht mehr zum Arzt. Erst stochert der eigene Mann wegen des Kindes in dir rum, dann noch n anderer Mann (der Arzt) wegen Kohle, bei der Geburt fallen sie gleich zu zweit über dich her, solche Erfahrungen wollte ich nicht noch mal machen, Entbindung mit der Hebamme, das wars. Keine Nachuntersuchung, Voruntersuchungen schon zweimal nicht. Ich wußte, dass es leichtsinnig ist, egal, ich hatte neben den Kindern auch noch eine mords Wut im Bauch.
Die Geburt meiner Tochter war der schönste Tag in meinem Leben, trotz allem.
Dann jedoch Stillen! Ist schön, bestimmt, ein innigeres Beisammensein kannste nicht kriegen mit deinem Kind, aber dein Busen gehört nun auch nicht mehr dir, er spannt und läuft bei Druck aus. An darauf liegen oder lieben ist nicht zu denken. Ich habe dennoch ein ganzes Jahr gestillt und dann noch ein halbes abgestillt weils voll praktisch war.
Eine Geliebte wie früher war ich jedoch nicht mehr, man durfte auch nicht laut sein, die Kinder könnten es hören. Sex auf dem Küchentisch - ausgeschlossen - die Kinder!! Außerdem wurde mein Ehemann plötzlich eifersüchtig, wenn ich mich um die Kinder kümmerte.
Kinder werden zu allen Unzeiten krank, das kann man nicht umbestellen. Sie haben Hunger, wenn man eigentlich eine Spritztour machen wollte und müssen aufs Klo, wenn man kaum im Auto sitzt.
Einen Tag vor unserem ersten (!) Urlaub bekam meine Tochter die erste Periode und wollte nicht mitfahren. Ich dachte: Hört denn das nie auf!
Nicht angesprochen habe ich alle Gedanken, die ich mir um Erziehung machte, auch nicht das Chauffeurspielen, das mit den Lehrern sprechen...
Meine Ehe ging nicht wegen der Kinder kaputt, das passierte erst viel später (eigenlich erst kürzlich ).
Eines steht jedoch fest: Ein Leben ohne Kinder verläuft völlig anders, als mit.
Ich befinde mich im Zwiespalt, ob ich diese Welt meinen Kindern hätte ersparen müssen, oder ob nicht diese Welt gerade solche Menschen wie meine Kinder braucht; durch sie habe ich Lieben gelernt.
Heute bin ich froh, dass die Kinder groß sind, kleine Kinder gehen mir schnell auf die Nerven.
Allerdings habe ich mich schon dabei ertappt, dass ich mir von meinem jetzigen Partner ein Baby wünsche )
Unverbesserlich, nicht!?
Verzauberin
Übrigens: Die Sache mit der Periode haben wir mit einem Tampon gelöst, der Urlaub fand statt.