Andere Sicht der Dinge
Hallo Kati,
>>>>>sie ist weder Mutter, noch Tante. Und auch nicht "Stiefmutter". Sie ist die neue Partnerin des Vaters, und Mitbewohnerin bzw. -eigentümerin des Domizils, in dem die Kleine alle zwei Wochen zu Besuch ist. Sonst erst mal gar nichts.>>>>
Ja, erst einmal. Aber in dem Moment, wo sie in eine Partenrschaftliche BEziehung mit dem Kindesvater tritt, ist sie involviert. Ob sie das will, oder nicht. Das ist meine Meinung dazu. Du, wenn unsere Meinungen in diesem Punkt auseinadergehen, so ist das nicht tragisch. Es lebe die Vielfalt.
>>>>>Es ist weder eine natürliche, noch eine Wahlverwandtschaft (offensichtlich).
Und deshalb geht es nicht darum, ob nun die eine oder andere Rolle - insoweit hast Du Dich auch nicht ungenau ausgedrückt und es bedarf keiner Entschuldigung. Es geht um das "MUSS", das durch die Rolle impliziert wird, real aber nicht existiert. >>>>
Ich sehe, wie gesagt, das anders. Sie ist schon involviert (siehe meine Antwort oben drueber) und da sie laengst in Resonanz mit dem Geschehen ist. Die Resonanz ist hier ihre Ablehnung.
>>>>Weil sie nämlich weder die Rolle der Tante, noch der Mutter übernehmen MUSS. Sie KANN das tun, wenn die Sympathie beiderseits dafür ausreicht. Tut sie aber nicht. >>>>
Richtig. denn sie hat einen freien Willen.
>>>>Also MUSS sie gar nichts.>>>>
Doch: sie MUSS dementsprechend die Konsequenz ihre Verhaltens tragen.
>>>>Nicht mal anwesend sein müßte sie.>>>>
Das ist jetzt Therorie, aber nicht Praxis. Theorie ist geduldig und biegsam, entspricht aber nicht den akuten Fakten.
>>>>>Sie könnte ebensogut an beiden Besuchswochenenden die Koffer packen und weggehen.>>>>>
Klar koennte sie das. Sie koennte auch was ganz anderes tun. Sie koennte ein anderes Leben haben. Sie koennte jemand anders sein. Was sein koennte ist nicht das, was IST.
Sie ist nun einmal schlicht und einfach involviert.
>>>>>Niemand hat das Recht, ihr deswegen ein schlechtes Gewissen einzureden. >>>
Wer redet ihr hier ein schlechtes Gewissen ein??? Ein "schlechtes Gewissen" ist entweder existent, oder halt nicht existent, es liegt allein an Demjenigen, den es betrifft.
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<<Gehoerst Du zu den Menschen, die nru nach schriftlichen Gebrauchsanweisungen handlungsfaehig sind? >>
Nein, aber ich gehöre zu den Menschen, die in der Lage sind, Dinge grundsätzlich in Frage zu stellen. >>>>>
Zu denen gehoere ich auch ;)
>>>>Jene Menschen, die sich nicht in irgendwelche Schubladen packen lassen. Die sich keinerlei Rollen aufdrängen lassen, die sich nicht erzählen lassen, diese oder jene Rolle liege im menschlichen Sozialverhalten... was umgekehrt impliziert, daß derjenige, der diese Rolle nicht akzeptiert, ein Asozialer im wahrsten Sinne des Wortes ist. >>>>
Damit packst Du Dich selbst schon wieder in eine Schublade, naemlich die "Anti"-Schublade ;) Avocatus Diaboli? Der Geist der stets verneint?. Aber ist schon ok. Es ist wichtig, dass es Menschen wie Dich gibt.
<<im Fall hier eine Art Stiefmutter, Kindern gegenueber entsprechend begegnen
Sie ist keine Stiefmutter, s.o.>>>>
Wie gesagt, hier gehen unsere Meinungen auseinander.
<<Faendest Du es gesund, diesen Fakt einfach zu ignorieren?>>
Nein, aber ich finde, sie hätte sich schon vor Jahren mit ihrem Lebensgefährten zusammensetzen und besprechen sollen, wie die Besuchswochenende ablaufen. Wie weit sie sich da einbringen kann/will oder auch nicht. >>>>>
Ja, HÄTTE. Hat sie aber nicht und nun steht sie vor einenm KONKRETEN PROBLEM, dass sie KONKRET LÖSEN muss und das geht nicht mit "hätte, wäre, wenn".
>>>>Bei so einem Gespräch können verschiedene Lösungen rauskommen:
- Die Stiefmutter bzw. Ersatzmama bzw. Tante, die das Kind annimmt, als wäre es ihr eigenes
- Die Freundin, die das Kind als Gast annimmt und mit-betreut
- Die neue Lebensgefährtin, die zwar akzeptiert, daß das Kind alle zwei Wochen zu Besuch kommt, aber nichts mit ihm anfangen kann bzw. will und sich deshalb soweit wie irgend möglich zurückzieht. Die freundlich und höflich ist, aber ihre Distanz wahrt und somit keine falschen Gefühle oder Hoffnungen bei den Beteiligten aufkommen läßt.
- eine Trennung, aufgrund unüberwindbarer Hindernisse (scheint mir hier aber nicht gegeben, sie bezeichnet das Kind ja selbst als "pflegeleicht" und hat ihre Gefühle soweit unter Kontrolle, daß sie höflich und nett mit ihm ungehen kann).>>>>
Ja. das wären konkrete Lösungen, die sie auch JETZT noch überdenken kann.
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<<Macht sie aber nicht, wenn sie in Konkurrenz mit dem Kind geht.>>
Zustimmung. >>>>>
Schoen, ein gemeinsamer Konsenz :)
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<<hier bietet das Schicksal ihr die wundervolle Moeglichkeit, >>
Eine Möglichkeit, um die sie nie wirklich gebeten hat und auf die sie offensichtlich auch keinerlei Wert legt. Insofern irrelevant.>>>>
Ich bin da anderer Meinung: Wir bekommen das, was wir brauchen. Was wir brauchen, ist nicht immer unbedingt das, was wir wollen.
In Bezug auf das Schicksal ist meine Meinung, dass wir unmittelbar mit unserem Geschehen verbunden sind. Es kann aufgrund unserer Eigenresonanz uns nur das geschehen, mit dem wir in Resonanz stehen: Konkret bedeutet dass: das Geschehen mit ihr und dem Mädchen ist kein Zufall, sondern eine Lernaufgabe. Sie hat hier die Chance, in sich einen Aspekt zu bearbeiten und zu erlösen, naemlich der Aspekt, der ihr im Aussen in Form dieser Tochter begegnet. Sie hat die Wahl, weiterhin in Ablehnung zu bleiben, oder aber, was ich als "wunder voll Moeglichkeit des Schicksals" bezeichne, die Chance, sich damit zu konfrontieren.
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<<Und genau deshalb sprach ich die "ersatzmutter"-Rolle an, bzw, "tante"-Rolle.>>
Wenn die Sympathien auf allen Seiten entsprechend vorhanden wären, würde ich Dir zustimmen. Sind sie aber nicht. >>>>
Ich unterscheide nicht zwischen "Sympathie" und "Antipathie", weil BEIDES Formen von Zuwendung sind, da beides etwas mit der eigenen Affinitaet zu tun haben, wobei die Antipathie eine negastive Form der Zuwendung ist.
>>>>>Insofern gilt es, Alternativen zu dieser Rolle zu finden - und die gibt es.>>>>
Zustimm. Hast ja oben schoen differnziert.
>>>>>Ansonsten wird aus der Rolle rasch eine Zwangsjacke.>>>>>
Das ist eine rein subjektive Angelegenheit. Es steht ihr frei, wie sie das sieht und wie sie entscheidet, zu handeln.
lg
Chris