Hallo,
hoffe ihr könnte mir eure ehrliche Meinung zu der ganzen Geschichte sagen, wäre sehr dankbar!
Das Problem ist, dass ich und mein Freund eine langjährige(8 J). Fernbeziehung führen und trotz Fernbeziehung vieles schief läuft. Es gab schon von Anfang an Probleme, weil wir sehr unterschiedlich sind (Alter, Religion...). Ich hatte öfter den Eindruck, dass vieles in seinem Leben wichtiger ist als ich und das von Anfang an. Wenn ich am Wochenende von der Ausbildung nach Hause kam, musste man samstags erstmal putzen, doktorarbeit schreiben und sonntags in die Kirche und zu seinen Eltern (obwohl er damals Mitte 30 war). Schon damals hab ich das nicht verstanden, aber alles Reden half nichts. Die Kommunikation war immer schon ein schwieriges Thema bei uns, da er extrem wissend ist, hatte ich immer das Gefühl in Gesprächen den Kürzeren zu ziehen. Was mit anderen eigentlich nie ein Problem war. Er neigte leider sowieso immer dazu mich verbal klein zu machen, hatte mir schon am Anfang klar gemacht, dass ich fast fähigkeitslos bin und mir das auch genau auseinandergesetzt. Wobei ich das schon damals als Grausamkeit empfunden habe, sowas würde ich jemanden sagen, den ich wirklich liebe! Und nebenbei stimmt es ja auch nicht mal.. Auch meint er eigentlich, dass ich oberflächlich bin, weil ich nicht tief religiös bin. Auch das hat mir noch nie jemand gesagt, im Gegenteil, es hieß von außen immer, ich mache mir eher zuviel als zuwenig Gedanken um alles. Das Positive ist, dass ereigentlich sehr fürsorglich ist (stundenlange Massagen), zuverlässig und extrem großzügig. Es mangelt auch nicht an Berührungen, wenn wir uns mal sehen, ich fühle mich in seinen Armen immer noch sehr wohl und wir gehen immer noch Hand in Hand.
Eigentlich zweifel ich auch nciht daran, dass er mich irgendwie sehr liebt und die oben genannten Dinge sind auch schon eine Weile her. Das hat sich in der Art nicht mehr wiederholt. Doch jetzt ist etwas passiert, was mich total aus der Bahn geworfen hat. Habe ihn vor einer Fortbildung besucht und er ist einfach am letzten der drei Tage zu seinen Eltern abgedüst. Auf der Fortbildung hab ich mich dann in jemanden verliebt, der noch schwer an seiner Exfreundin hängt. Aber es hat von Anfang an gepasst, wir haben so lange und tiefe Gespräche geführt und er hat mir gesagt, dass ich diese ganzen Entschuldigungen und Minderwertigkeitsgefühle nicht nötig habe, das ich wohl sehr viel zu bieten habe. Er war so extrem lieb und einfühlsam. Vor allem wie er es gesagt hat, hat ich im das auch geglaubt. Das hat alles so gut getan und sich so richtig angefühlt, dass ich nichtmal ein schlechtes Gewissen hatte.
Nun habe ich nach der Fortbildung ein stundenlanges Telefongespräch mit meinem Freund gehabt und auf einer Auszeit bestanden. Auch wenn es schwer war, weil er plötzlich vieles eingesehen hat ( "..hätte es wissen müssen, dass dir dein Geburtstag wichtig ist und kommen sollen..") und gesagt, dass vieles von seiner Seite wirklcih nciht gut gelaufen ist und er jetzt einiges anders machen würde. Zum ersten Mal seit langem hat er mir wirklich zugehört und meine Meinung mal ernst genommen. Gleichzeitig meinte er aber, falls ich mich entschließen würde, dass es weitergeht, würde ich ihm "Auflagen" machen. Was ist das denn für ein wort für notwendige Veränderungen?! Leider hab ich immer im Hinterkopf, dass es mehr Dinge gibt, die ihm an mir nicht gefallen, als welche, die er schätzt. Das ist kein gutes Gefühl..
Frage ist, was soll ich machen, hat diese Beziehung noch eine Chance oder sollte ich das Ganze besser sein lassen? Irgendwie sagen auch alle in meiner Umgebung, dass ich es lieber lassen sollte. Bin mir aber gefühlsmäßig so unsicher. Eigentlich ist er kein schlechter Mensch und wir empfinden immer noch eine tiefe Zuneigung zueinander.
Also, was meint ihr?