Hallo,
mich plagt seit einiger Zeit ein gewaltiges Problem, um es mal milde auszudrücken. Ich habe vor ca. 5 Jahren eine Frau im Internet kennen gelernt. Sie war damals 42 und ich 37. Nach dem ersten Treffen auf "neutralem Boden" und späteren Besuchen (wir wohnten 350 KM) auseinander. Traf ich den Entschluss zu ihr zu ziehen und alles hinter mir zu lassen. Ich muß dazu sagen, dass es bereits wären der Mails kräftig geschnackelt hat und nach dem ersten Treffen war es um uns geschehen. Ich hatte bis dato keine längeren Beziehungen gehabt, sie dagegen war schon 2 mal verheiratet und hat 2 Kinder, mit denen ich mich von Anfang an bestens verstanden habe. Da fällt mir noch ein, als ich Sie das erste Mal besucht habe, waren wir im Bett intim geworden (ohne aber richtigen Sex zu haben) Sie hatte mir von ihrer Angst vor AIDS erzählt und das wir einen Test machen sollten. Ich meine selbstredend hatte ich damit kein Problem. Es bei diesen Zärtlichkeiten zu mehr gekommen als sollte. Und sagte mehr im Spaß: "Na das mit dem Test hat sich wohl erledigt", ohne böse Gedanken, ich hatte mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit kein AIDS und hatte auch bei ihr keine Angst. Sie hat das so in Panik versetzt, dass es nun zu Streit und Hysterie führte. Ich habe dann in der Nacht noch das Haus verlassen und bin total übermüdet, gefrustet und verzweifelt nach Hause gefahren. Ich war total fertig, ich dacht ich hätte endlich das "große Glück" gefunden und dann so was. Mein allerbester Freund hatte mich damals gewarnt "Lass die Finger von der Frau, das wirst du auf Dauer nicht durchstehen". Ich habe dann sofort einen Test machen lassen und nachdem ich das Ergebnis hatte, (wir hatte inzwischen wieder Mailkontakt) haben wir uns nach einiger Zeit getroffen. Sie blieb einige Tage bei mir, wir haben viel unternommen und konnten auch den Sex genießen. Wie gesagt, nach diesem Besuch habe ich mich einige Tage später ins Auto gesetzt, die wichtigsten Sachen gepackt und bin einfach da geblieben, habe Alles hinter mir gelassen. Sie ist Selbständig, ich hatte nach einer gerade beendeten Umschulung keine Arbeit. Eigentlich hatte sie von Anfang an darauf bestanden, dass ich mir ne eigene Wohnung nehme, sie wollt nicht mehr auf Dauer mit einem Mann zusammen in einer Wohnung sein. Nach einer kurzen Zeit der "Liebe" folgte alsbald der Alltag, der Umzug in ihre neue Wohnung stand an und da musste noch kräftig renoviert werden. Ich habe von Anfang an bei Allem mitgeholfen, sei es bei der Wohnung, Haushalt und bei ihrer Arbeit. Auf mein bitten hin haben wir uns darauf geeinigt, dass ich mit in die neue Wohnung ziehe. Mir fiel auf, dass mit Umzugstermin und langsam aufkommendem Alltag, viel von ihrer "wildheit und Zärtlichkeit" verloren gingen es gab zwar keinen Grund zum Meckern, aber die rosarote Brille war schnell ab. Ich habe hier Arbeitsmässig keinen großen Erfolg gehabt und nach Weiterbildungen und Jobs, habe ich eben als "Mädchen für Alles" etabliert, Haushalt geschmissen, Büroarbeiten und ihr einfach nur gutes tun. Ich habe am Anfang sehr geklammert, meinte man müsse alle zusammen machen, es gab immer wieder Streit deswegen, auch wegen des Umstandes, dass man ja immer aufeinander hockte. Wir haben zwar viel unternommen, aber es war nicht mehr so wie es war. Dinge wie Streicheleinheiten wurden immer weniger und und und .Dann kam wieder das Gespräch aufs getrennte wohnen und nach langen Diskussionen habe ich mir ne eigene Wohnung gesucht. Ich war von ihr immer die Rede, dass sie mich liebt, ich war weiterhin für sie da, wenn sie mich brauchte. Mal war sie viel bei mir, dann war ich wieder da, bis das obligatorische "Du ich muss mal mit dir Reden" kam, heißt : Sie müsse mal wieder alleine sein. Das hat mal länger und mal weniger länger gedauert. Dann wieder ein Anruf "Mir gehts nicht gut, kannst nicht vorbeikommen" und das Spiel ging wieder von vorne los. Immer von einem ins andere Extrem. Da wurden Pläne geschmiedet um sie dann wieder fallen zu lassen. Der Vorwurf den ich immer wieder zu hören bekomme ist: Meine Verfügbarkeit, mein "keine Grenzen setzen" , sofort zu Springen wenn was ist, dass ich nicht meinen Weg gehe, sonder immer nur auf Ihr Wohl fixiert wäre, ich weiß das wohl und habe viele Dinge schon in Angriff genommen, weil ich diese Frau liebe und gerne mit ihr noch länger zusammen wäre. Seit gut einem Jahr ist sie wegen Depressionen in einer ambulanten Therapie, aber nicht wegen mir, da liegt aus der Vergangenheit einiges im Argen. Außerdem hat sie wahnsinnige Probleme mit ihrem Alter, die Schwerkraft schlägt zu die Haare werden grau, sie fühlt sich zu fett. Mich stört das nicht im geringsten, ich würde das wahrscheinlich nicht mal wahrnehmen einen Menschen lieben hat für mich nichts mit dem Aussehen zu tun. Ich habe bestimmt viele Fehler gemacht, aber ich lerne auch wenns manchmal länger dauert. Ein Vorwurf ist auch, dass wir angeblich nicht die gleiche Sprache sprechen, dass ich vieles nicht verstehe, aber lehren will sie mich das auch nicht! Noch ein typisches Beispiel. Wir hatten im September folgenden Disput. Nach längerer Zeit die wir in unterschiedlichen Wohnungen zusammen waren, wollte sie mal wieder alleine sein, gut, kein Problem. Sie hat mir versichert, dass sie einen Neuanfang wolle und das wir das schon in den Griff bekommen. Nach gut einer Woche rief sie an und fragte ob ich kommen könnte, natürlich bin ich hingefahren, es ging ihr finanziell und psychisch nicht gut. Da ich inzwischen Taxifahrer geworden bin, habe ich uns über die Runden gebracht. Das ging dann so über Weihnachten bis zum März. Dann hats wieder gekracht, ich musste in meine Wohnung und war wieder alleine. Nichts die erste Zeit, Funkstille. Dann haben wir uns wieder getroffen und das Spiel ging von vorne los. Aber immer wieder die Vorwürfe ich würde nichts für mich tun, sondern meine Aufmerksamkeit auf Sie geben. Alles für sie tun. Gutes Beispiel, sie war bei mir und hat mal wieder exzessiv am PC gedattlelt ich komme vom Fahren nach Hause und kriege zu hören, dass ich sehrnsüchtigst erwartet werde, die Zigaretten waren alle. Das artete in richtig Stress aus. Anstatt ich nun sage sehe doch zu wo du Zigaretten herbekommst, hatte ich bereit erklärt welche zu holen. A. hatte ich selber nen Schmacht und B. hatte ich keine Lust auf Stress. Den hatte ich aber dann, weil ich wieder klein bei gegeben hatte. Sie war in Ihrem Urlaub bei mir, mal wieder aus Ermangelung von Barem und Unlust irgend etwas zu machen und hat gedattelt und es sich gut gehen lassen. Dann ist sie am Montag in Ihre Wohnung um die Arbeiten die vorm Urlaub liegen geblieben sind zu erledigen. Spärliche Anrufe und das obligatorirsche Wochenende wollte sie auch arbeiten. Also haben wir uns nun schon wieder ne Woche nicht gesehen. Aber wir haben uns ganz normal verabschiedet und ich habe mir weiter keinen Kopf gemacht. Wie gesagt ich bin mir meiner Fehler bewusst und denke, dass das auch ein guter Ansatz für ne Zukunft ist. Ich habe z. B. meine frühere Leidenschaft , das Body Building, nicht mehr betrieben, was mir einige Zivilisationskrankheiten und ne Wampe beschert hat. Aber selbst dass will ich ja wieder anfangen, weil ich an dem Punkt bin, was für mich zu tun. Gestern habe ich ihr ein Gedicht von Morgenstern geschickt, weil das mein Gefühl für sie ausdrückt:
Ich liebe dich, du Seele, die da irrt
im Tal des Lebens nach dem rechten Glücke,
ich liebe dich, die manch ein Ding verwirrt,
der manch ein Traum zerbrach in Staub und Stücke.
Ich liebe deine armen wunden Schwingen,
die ungestoßen in mir möchten wohnen;
ich möchte dich mit Güte ganz durchdringen,
ich möchte dich in allen Tiefen schonen.
Darauf kam heute diese Antwort:
Tief berührt
und sehr zerrissen
mir schmerzt mein herz
der knoten in der brust und die leere im kopf
nehmen mir den atem
ich denke nicht sondern fühle nur
nicht ungewohnt aber überraschend
der kampf mit dem gefühl
ich sitze hier und weine
ob der gefühle dich mich zu überwältigen drohen
ich wär so gern bei verstand
dann tät es nicht so weh
Tja und nun sitze ich hier und weiß nicht mehr was ich machen soll. Soll ich darauf antworten, oder nichts tun und abwerten. Ich bin total verzweifelt und renne hier herum wie ne Ratte im Käfig. Ich würde mich freuen, wenn da mal Jemand was zu Schreiben könnte. Es ist natürlich nur ein grober Umriss der ganzen Geschichte.
Gruß