Hallo. Ich möchte mich heute noch einmal zurückmelden, auch, weil ich hoffe, dass es manchen Menschen, die hier still mitlesen etwas bringt. Außerdem möchte ich betonen, wie gut mir die ehrlichen und unabhängigen Worte in diesem Forum in den vergangenen Monaten geholfen haben.
Nungut, ich habe den Kontakt nicht abgebrochen, zu keinem von beiden Männern. Ich habe aber ehrlicherweise sehr oft mit dem Gedanken gespielt. Heute bin ich froh dass ich es nicht getan habe, denn die Dinge fügen sich oft im Prozess, so würde ich es jetzt beschreiben. Bis heute weiß weder der neue Mann von meinen starken Gefühlen, die ich ihm gegenüber empfunden habe, noch habe ich sie meinem Partner umfänglich offenbart. Ich habe mich aber endlich getraut, Dinge anzusprechen, die mich schon lange stören. Manchmal ganz banale. Ich weiß nicht zu 100 %, ob es daran liegt, aber über die letzten Monate kam dieses tiefe Gefühl von Verbundenheit zu meinem langjährigen Partner zurück, das ich so lange vermisst habe. Ich habe immer mehr gemerkt, dass ich es war, die den Fokus verloren hat und das auch ich das ändern kann.
Das gemeine daran: Ich glaube, dass das nur geklappt hat, weil mein Partner einen Rückhalt gegeben hat, den ich in meinem Leben vorher nicht kannte. Er hat mich zweifeln lassen. Er hat mich gehen lassen und doch immer betont, dass er an uns glaubt. Oft wurde hier betont, dass er den Anschein mache, dass ich ihm egal sei. Ich muss dem, zumindest aus meiner Perspektive, heute widersprechen. Ich glaube, dass mir noch nie jemand solchen Mut gemacht hat. Wir sind nicht perfekt. Aber wer ist das? So sein zu dürfen, gibt mir ein Gefühl von Zuhause.
Dabei musste ich den neuen Kumpel, genau als das, jedoch nicht aufgeben. Zwischen uns hat sich ein unheimliches Band entwickelt, das aber ganz anders ist als das Klischée. Endlich kennen sich die zwei auch und mögen sich. Nun hat er sogar zum ersten Mal in seinem Leben eine Frau, mit der er eine Beziehung eingehen will und die zu ihm passt. Das bin ich nicht und heute ist mir total klar, dass ich es nie gewesen wäre. Es scheint mir echt sogar eher absurd, dass ich für ihn meinen Partner in Frage gestellt habe. Aber heute weiß ich, es war nicht er, es war der Spiegel. Also zeigt diese Geschichte nicht, dass wir zumindest in Betracht ziehen sollten, dass es schwarz und weiß gar nicht gibt? Das wir Weiterentwicklung verpassen, wenn wir aus einem Gefühl den Erwartungen entsprechen zu wollen, nicht auch mal versuchen auszuhalten, die Dinge laufen zu lassen?
Das ist eine Frage, die ich mir seitdem oft stelle und von der ich glaube, dass sie hier viele gute und wichtige Anregungen treffen könnte. Danke euch so oder so.