Für mich ist es das Normalste auf der Welt, eine Frau am Arbeitsplatz, beim Sport, einem Freizeitinteresse kennen zu lernen. So auch in diesem Falle. Für längere Zeit aus den Augen verloren, meldete sie sich eher überraschend bei mir, wollte mich sehen und hielt seither regen Kontakt. Für den Job viel unterwegs und auch räumlich weit von ihr entfernt lebend, gestalteten sich Treffen bisher eher schwierig. Dennoch verbrachten wir über die letzten Monate mehrere Wochenenden miteinander und sind eigentlich auf einer Linie. Das Problem ist, dass ich in keiner Weise verstehe, aus welcher Motivation heraus sie Kontakt mit mir hält, Freundschaft pflegt und sich mit mir trifft. Verlässliche Signale, dass sie Gefühle hat und mehr als Freundschaft möchte, erkenne ich keine. In der Kommunikation hingegen legt sie ein Tempo und eine Intimität vor, wie ich es in der Vergangenheit nur in festen und verbindlichen Liebesbeziehungen erlebte. Neulich sprach ich sie darauf an, wie sie unsere Verbindung sieht und was ihr unser Kontakt bedeute. Ich bekam darauf keine eigentliche Antwort. Stattdessen von ihrer Seite eher Small Talk aber weiterhin ein starkes Interessen, an meinem Alltag teilhaben zu können, verbunden mit einem ihr eigenen, starken Mitteilungsbedürfnis im Bezug auf ihr Leben, ihren Alltag.
Ich reibe mir etwas verwundert die Augen und habe keine Ahnung, wie ich bei ihr Vorgehen soll. Denn für mich ist klar, eine weitere, neue, beste Freundin brauche ich definitiv nicht. Dafür habe ich auch gar keine Zeit. Was ich hingegen möchte und mir mit ihr vorstellen könnte, ist eine wirkliche Liebes- und Lebensbeziehung bzw. alles, was in diese Richtung laufen könnte. Selber habe ich starke Gefühle für sie und das zeige ich auch, ohne Druck zu machen bzw. mit der Türe ins Haus zu fallen. Es mangelt mir auch definitiv nicht an Erfahrung und an Selbstvertrauen.
Ganz kurz zu mir: Sehr aktiv, extrovertiert und freiheitsliebend, in bisherigen Beziehungen aber glücklich verankert. Seit einem Jahr Single. Meine Einschätzung zu ihr: Sehr aktiv, extrovertiert und freiheitsliebend, in bisherigen Beziehungen eher vom Pech verfolgt und stark eingeengt. Langzeitsingle mit vermutlich kurzen, losen, unverbindlichen Sachen.
Ich gehe davon aus, dass sie stets mehrere Bewunderer am Start hat und wohl auch selber zwischen mehreren Optionen, aber auch dem Wunsch letztlich alleine und unabhängig zu bleiben, hin und hergerissen ist. Dennoch finde ich ihr Verhalten, eigentlich alles mit mir zu teilen, ohne sich festlegen zu wollen (oder zu können) eher speziell, ebenso ihr Kommunikation, über alles und alle sprechen zu können, nur nicht über uns.
Vorschläge, was zu tun ist? Oder erkennt ihr euch in dieser Geschichte und habt kreative Inputs? Vielen Dank für eure Feedbacks.