Hallo zusammen,
ich (männlich) bin mitten in der 40ern, habe eine 13 jährige Beziehung / Ehe hinter mir (allerdings schon 6 Jahre her) und habe nun seit 3 Monaten eine nette, feste Freundin (mit Kind im Grundschulalter und auch seit einigen Jahren Single) aus dem gleichen Ort. Vorangegangen waren 8 Monate lockeres Treffen - eigentlich ohne Beziehungsabsichten. Aber irgendwie hat es dann Klick gemacht - und gerade ich habe mich wirklich verschossen und jede Mauer abgerissen, die noch da war. Sie hat sich angeblich auch verschossen - angeblich.
So schön, wie die Geschichte anfängt, so zweifelnd bin ich inzwischen, da ich das Gefühl habe, dass wir nicht die gleiche Sprache der Liebe sprechen - und ich dadurch langfristig Frust aufbaue bzw schon welchen aufgebaut habe. Ich frage mich immer wieder, ob ICH eine falsche Vorstellung habe, und Dinge an mir liegen, ob ich zu viel verlange?
Hier ein paar Fakten:
- ich verstehe mich mit dem Kind sehr gut, er mag mich sehr (in meinen Augen einiges mehr, als es die Mutter mich mag)
- in meinen Augen tue ich zur Zeit alles, um zu unterstützen. Vom Haushalt bei ihr, Kochen, mal 1 Stunden auf das Kind aufpaassen, Zeiten möglich machen, zu Ihr Fahren (wir sind nur mal alle 3 Wochen mal paar Stunden bei mir, obwohl wir nur 10 Minuten entfernt wohnen)
- es gibt so gut wie keine Zuneigungsbekundungen Ihrerseits. Nicht einfach mal einen Kuss, eine Umarmung, "ein Ich vermisse dich", "ich mag dich". Ich hingegen streue das immer wieder ein - einfach weil es für mich ein Bedürfnis ist, meiner Parternin zu zeigen, dass sie mir wichtig ist.
--> Ich habe das schon mehrfach angesprochen, dass mir das fehlt und sie gefragt, ob ich denn Ihre Bedürnisse erfülle. Es kommen leider keine konkreten Antworten. Inwzischen ist es so, dass sie sauer wird, wenn ich offen und ruhig anspreche, was mich verletzt oder was mir fehlt in der Partnerschaft.
- Das Zeitmanagement ist sehr schwierig. Hier rede ich nicht davon, dass ein Kind dabei ist. Aber Termine sind grundsätzlich nicht möglich - alles nur spontan, und auch das wird dann umgeworfen, verschoben oder man verspätet sich. Wenn ich heute frage, ob wir abends zusammen bei ihr übernachten - kommt keine Antwort, ein ausweichende oder was auch immer. Termine über mehrere Tage hinweg - unmöglich. Sie weiß, dass sie hier starke Defitzite hat (die sie auch selbst stören), es ist ihr aber nicht möglich, das zu ändern. Ihr Alltag ist daher von Hetze geprägt ... Ich habe versucht, hier zu helfen, Strukturen rein zu bringen (gerade auch wegen des Kindes), aber es hilft nix. Am Ende wird sie sogar noch manchmal böse, wenn ich einen Zeitplan vorlege oder frage, wie wir es machen wollen ... :-(
- Sie sagt nie, dass ich vorbei kommen soll, weil SIE es will, oder dort übernachten soll. Ich muss es meist ansprechen - wenn ich dann abends um 22 Uhr bei ihr auf dem Sofa sitze komme ich mir immer wieder total doof vor, sie zu fragen, wie wir es nun machen abends (in meiner Welt sollte sie fragen, ob ich nicht Lust hätte, dort zu übernachten - es ist ihr Haus, und beide sollten das kund tun). Falls ich mich einfach freundlich verabschiede für den Abend und heim gehe, findet sie es dann aber auch manchmal doof. Auch wenn ich mal 3 Tage nicht frage, ob wir uns sehen. Aber ist es zu viel verlangt, dass ich es auch gerne mal hören würde?
- Vertrauen ihrerseits ist leider nur bedingt vorhanden. Wir kennen uns wie gesagt seit 11 Monaten - aber ein normales Bild von Ihr mit meinem Handy darf ich eigentlich fast nie machen. Wenn ünberhaupt nur mit Diskussionen. Sie hat kein Interesse an "glücklichen Selfies" - auch nicht hin und wieder mal eines von einem Ausflug nur für mich. Wenn man mal eines macht (mit Ihrem Telefon), muss ich 3 mal fragen, dass ich es geschickt bekommen, meist bekomme ich es auch dann nicht (mein Hoby ist übrigens die Fotografie ...) Ich habe tatsächlich kein Bild, was ich für meine Pinwand im Haus ausdrucken könnte :-(
Das erste Stockwerk Ihres Hauses durfte ich nach 9 Monaten sehen - in den Keller darf ich bis heute nicht (weil es "unordentlich sei")
- Vom Gefühl her, wird auf hin und wieder mal meine Bedürfnisse nicht eingegangen. Mir ist klar, dass das Kind an erster Stelle steht, aber kann man in der Zweisamkeits-Zeit (das Kind ist hin und wieder beim Vater) nicht auch mal meine Vorschläge zur Zeitgestaltung aufgreifen? Oder ist es nicht normal, dass man dem Partner mit einer Geste / Überraschung zeigt, dass man ihn mag?
Ich könnte noch so viel weiteres schreiben - aber das reicht erst mal ...
Alle Punkte wurden von mir in ruhiger Minute angesprochen und wir hatten meist gute Gespräche. Aber ändern tut sich nichts. Es scheint, als würden wir hier in zwei Welten leben, oder ich verlange zu viel. Ich weiß es einfach nicht.
Wenn ich dann offen frage, ob wir vlt. nicht zusammen passen und man einen besseren Partner findet, wird das aber trotzdem recht deutlich verneint.
Gibt es hier Meinungen dazu?
Danke und Gruß