Mittlerweile sehe ich das etwas "entspannter" als früher. Zum Teil deswegen, weil ich aus meinen Erfahrungen gewachsen bin und ein tiefes Vertrauen zu meinem jetzigen Partner entwickelt habe, zum anderen, weil auch ein Familienmitglied von mir mit seiner Einstellung (führt eine offene Beziehung mit jemand anderem) einen neuen "Blickwinkel" gegeben hat.
Kommunikation ist für mich einfach das A und O an der ganzen Sache.
Man(n) darf sich natürlich als Single ausleben, sexuelle Erlebnisse haben, was weiß ich. In dem Moment ist er ja auch an niemanden gebunden und ich finde, dass das auch sein gutes Recht ist. Ich persönlich würde mich ja auch nicht einschränken lassen wollen oder dergleichen, wenn ich gerade in keiner Beziehung bin und es sich auch keine anbahnt.
Freundschaften dabei (oder danach, was weiß ich) sind für mich mittlerweile auch vollkommen okay. Unter der Bedingung, dass ich eben gerne diese Freund*inn*en kennen lernen möchte. Und es nicht verheimlicht haben möchte, das würde für mich unter Betrug fallen und dann wäre ich weg.
Alles andere ist okay. Ich pflege auch Freundschaften zu Männern, mit denen ich mal einige Intimitäten ausgetauscht habe oder wo einmal Interesse (zeitversetzt auch mal beidseitig) bestand.
Mein Partner weiß das allerdings auch und wir gehen sehr transparent damit um. Es ist jetzt auch nicht so, dass ich tagtäglich mit diesen Kontakten eine Konversation pflege, aber man sich lediglich schon mal austauscht. Mal mehr, mal weniger einfach. Einer von meinen Freunden ist beispielsweise Künstler (so wie ich) und wir supporten uns einfach auch auf den sozialen Medien. Ein anderer geht mit mir zukünftig in die gleiche Ausbildungsklasse, da hat man ja auch nochmal etwas anders Kontakt zueinander.
Mein Partner hingegen ist beispielsweise jemand, der nicht in den sozialen Medien präsent ist, sich aber auf seinen Fahrradtouren eben auch gerne einen Schlafplatz bei Bekannten, Freunden, Familie, usw. sucht. Da kommt es auch mal vor, dass es sich dabei um eine ehemalige Schwärmerei handelt oder eine gute Freundin, an der er lange Interesse hatte. Mit einer Dame, in die er zeitweise verliebt gewesen ist (zu dem Zeitpunkt waren wir allerdings auch getrennt), arbeitet er auch noch sehr eng zusammen.
Ich glaube, dass das auch einfach viel darauf an kommt, was für persönliche Erfahrungen man gesammelt hat. Von meiner Mutter wüsste ich, dass sie das so nicht könnte. Einfach, weil sie von meinem Vater mehrere Jahre hintergangen wurde und deswegen eine Art "Grundmisstrauen" entwickelt hat.