Hallo,
weiß nicht wo ich (w/22) genau anfangen soll, aber versuche es verständlich zu übermitteln.
Momentan fühle ich mich innerlich sehr einsam, zum Teil tut es im Herzen weh. Abends vor dem Schlafen gehen weine ich, obwohl es eigentlich nicht viel bringt. Und tagsüber wirke glücklich, obwohl die Leute im Umfeld wissen, dass es nicht stimmt.
Man könnte meinen, dass von außen hin alles perfekt scheint, die erste eigene Wohnung in einer Großstadt. Endlich von zuhause ausziehen…
Der Beruf macht mittlerweile kein Spaß mehr, wegen Corona nach dem Abitur eine verkürzte Ausbildung im Einzelhandel abgeschlossen.
Ein Studium kam zu dem Zeitpunkt nicht infrage.
Weil der Auszug dringend war… Mit der Familie, eher zu den Eltern ist die Spannung nach wie vor hitzig, da sie leider noch traditionell, streng und konservativ sind. Das ist unverschämt, da sie lange in Deutschland leben und mit jungen Jahren, hier ausgewandert sind.
Da wir Kinder, die zwei anderen Geschwister hier aufgewachsen sind, sind wir logischerweise westlich und modern orientiert.
Freunde hatte und habe ich bis jetzt auch nicht wirklich. Oftmals waren diese oberflächlich, weil ich sie nie mit nach Hause mitnehmen durfte.
Eine Nachbarin, die wir von klein an, als Ersatzoma haben, hat sich für uns durchgesetzt und die Freiheiten ermöglicht, wobei unsere Eltern dagegen waren.
Da im Laufe der Zeit ihr Gesundheitszustand verschlechtert, ist die neue Wohnung in einer Großstadt ein Neuanfang für mich. Wohne bei noch bei ihr. Für den Auszug gibt es von niemandem Unterstützung.
Ende letzten Jahres führten der Ex eine vermeintlich glückliche Beziehung, wobei ich mich nach einiger Zeit unwohl gefühlt und vor einer Woche aus dem Bauch heraus, es beendet habe. In dem Moment schien es aussichtslos und er stimmte geschockt zu. Er wusste genau, wie es mir wirklich geht, und war am Anfang dagegen. Weil er mich nicht mit allem im Stich lassen wollte. Die Trennung kam für ihn natürlich unerwartet. Trotz Ungleichgewicht von beiden Seiten, haben wir alles klären können, und wie man sich fühlt. Doch in diesem Moment ich konnte mental nicht mehr kämpfen. Zum Trost hat er seinerseits aus, eine Freundschaft vorgeschlagen. Was ich persönlich nicht viel davon halte… Er hat angenommen, dass ich wegen der neuen Wohnung alles hingeschmissen habe. Wobei er mehrmals seine Hilfe anbot, beim Auszug.
Die Familie -bis auf die Oma- haben mich runtergezogen, weil es sich wie ein Doppelleben gefühlt hat. Und die Familie weiß so gut wie kaum, über mein richtiges Leben.
Er stammt aus einer Akademiker-Familie. Und das hätte nie gepasst, das war auch einerseits ein Grund von mir aus… Doch er war so sprachlos, weil er niemals über den Beruf/ Rang Gedanken gemacht hat. Er hat mich bei allem unterstützt und aufgemuntert. Das kam alles noch vor seinem Geburtstag.
Natürlich gab es ein Gefühlschaos, am ersten Tag nach der Trennung war ich noch nie so glücklich und erleichtert zugleich. Doch am Abend hin kippte die Stimmung komplett….
Der gewollte Kontaktabbruch zur Familie und gute Bekannte belastet mich einerseits. Aber es dient zum Selbstschutz, da die Bekannten auch die Familie mit den Informationen der neuen Wohnung „petzen“ würden. Und hätte sonst gar keine Ruhe oder eher kein Frieden.
Auch wenn die Trennung vor einer Woche her ist, gibt es Momente, wo ich es mal bereue. Aber bringt im Endeffekt sowieso nichts, kurz vor einem bedeutsamen Tag wie der eigene Geb. solch eine Mitteilung zu bekommen.
Zu schnell und unüberlegt zum Punkt gekommen, mit ihm es beenden zu haben und dass ich ihn wirklich vermisse. Trotz Ablenkung im Alltag. Man sieht das Profilbild und den Status noch bzw. keine Blockierung.
Auf der Arbeitsstelle wurde ich gefragt, ob alles in Ordnung sei… Auf Wunsch des Vorgesetzten sollte ich paar Stunden eher Feierabend machen, was ich nicht in Ordnung fand. Für den darauffolgenden Tag bekam ich frei, von alles und jedem auszuruhen, sowohl auch von der ganzen Überforderung. Der zeitliche Druck bei der Wohnungssuche hat mich auch komplett aus der Bahn geworfen, war nächtelang vor Sorgen wach. Unter anderem wurden die Hobbys vernachlässigt:/
Vor der Einsamkeit hatte ich nie Angst, warum jetzt auf einmal??
Hattet ihr eine ähnliche Situation, die Heimat hinter sich zu lassen und nochmal neu anzufangen?
Würde mich über eine Antwort/ Rat freuen, wüsste nicht wen man sonst noch fragen könnte...