Hallo!
Ich habe ein kleines Problem und würde dieses gern hier teilen. Ich freue mich auch über eure Erfahrungen, und Tipps eurerseits.
Ein paar Eckdaten: Mein Freund ist 23, ich 21, wir wohnen seit knapp einem halben Jahr zusammen und auch ein kleiner Hund wohnt bei uns. Ich arbeite 30 Stunden, mein Freund 40 und demnach ist die Zweisamkeit unter der Woche so gut wie nicht vorhanden - wie gesagt, wir haben einen Hund, der eine Menge Aufmerksamkeit sowie ausgiebige Spaziergänge braucht. Nach dem Abendessen machen und der Gassi Runde bleibt Zeit für einen Film, und dann wird schlafen gegangen.
Sein bester Freund ist 19. Er ist ein recht netter Kerl, aber unbeholfen, trifft nicht die besten Entscheidungen und ist nicht gerade die hellste Kerze auf dem Geburtstagskuchen. Ebenso ist er Single und hat auch wenig Erfahrung im Umgang mit Mädchen. Schon als wir noch zu Hause gewohnt haben, ging sein bester Freund immer vor. Einkäufe für den gemeinsamen Pärchenurlaub wurden mit ihm gemeinsam erledigt, das Essen für mein bestandenes Abitur wurde mit der Präsenz seines besten Freundes beschmückt, sogar beim Familiengrillen mit seinen und meinen Eltern war er dabei. Ich habe es einfach runtergeschluckt - schließlich hatten wir trotzdem Zeit allein, jedoch nicht die Zeit, die man sich in einer Beziehung vorstellt. Auch als ich mich von ihm verabschieden wollte, als er in den Urlaub fuhr, war sein bester Freund dabei. Während des Abschieds wurde natürlich von hinten gelacht, weil ich ein paar Tränchen vergossen habe.
Nun wohnen wir also zusammen, es war alles perfekt, wir teilen uns den Haushalt auf, mit dem Hund funktionierts super, wir kochen gemeinsam, aber die Zweisamkeit geht etwas flöten - und das wegen dem besagten Freund.
Nun, ihr müsst wissen, mein Freund spielt leidenschaftlich gerne PlayStation, und ich kann es ihm nicht verübeln, sein Job ist hart, sein Gehirn wird jeden Tag aufs Maximum beansprucht und dann braucht man eben was, womit man abschalten kann, ich mit meiner Serie, er mit der PlayStation. Nun hat es sich aber so in den Alltag eingebürgert, dass jeden Samstag sein Freund vorbeikommt und bis in die Nacht spielen, dass er letzten Endes auf der Schlafcouch schläft und am nächsten Tag zum Frühstücken bleibt. Manchmal nicht nur das, manchmal auch bis zum Mittagsessen und bis in den späten Nachmittag hinein. Nun sind sie gemeinsam im Urlaub. An einem See, schlafen gemeinsam im Ehebett, gehen bis 15:00 nicht aus dem Zimmer und dann gehen sie miteinander planschen. Kontakt gibt es seitdem sie weggefahren sind nicht, er muss seinem Freund alles zeigen, weil der mit seinen Eltern wenig in den Urlaub gefahren ist. Wir kamen vor 2 Tagen aus Rhodos zurück - zack, Inlandsurlaub mit seinem besten Freund. Der Urlaub wurde apropos gebucht, ohne mich zu fragen, da kam einfach mal die Aussage "Aja, nach Rhodos fahr ich auch direkt mit ... weg. Das Apartment ist sogar fast schöner als das auf Rhodos!" Da war ich schon gekränkt. Da fühlt man sich einfach hinten angestellt. Auch unseren Neujahrabend mussten wir sausen lassen, da sich sein bester Freund schon um 12 so die Birne weggeblasen hat und abgehauen ist, dass wir die ganze Neujahrsnacht damit verbracht haben, ihn zu suchen - er ist ja erst 19! Letzten Endes ist er nach Hause schlafen gegangen.
Ich will das so einfach nicht mehr, ich fühle mich wie das 3. Rad am Wagen. Beim Essen wird auch nur über ihn gesprochen, dann ruft er jeden Tag an, schickt lustige Videos und will jeden Tag PlayStation spielen. Wenn ich eine Benachrichtigung auf seinem Handy sehe, bekomme ich so einen Hals, weil ich ganz genau weiß, er ist es. Übertreibe ich? Ich hab bis jetzt nichts gesagt, aber der Typ geht mir mittlerweile schon so dermaßen auf den Keks, dass ichs keinem sagen kann. Sollte ich übertreiben, dann sagt mir das bitte, dann werde ich an mir und meiner Einstellung arbeiten.
Danke und schönen Abend noch!