Hallo,
beruflich bin ich sehr viel in Spanien unterwegs und habe inzwischen auch eine kleine Wohnung in Madrid.
Man kann sagen, daß ich inzwischen mehr Freunde / Bekannte in Madrid habe als in Drutschland.
Das sind natürlich nicht so tiefe Beziehungen wie in D, aber der Umgang mit meinen spanischen Freunden/innen ist irgendwie herzlicher und nicht so problemorientiert wie in D.
Wenn ich mich mit Freundinnen in meiner Heimatstadt in D treffe, gehts um alle möglichen Probleme und alle reden nur von sich.
Das Interesse an Anderen scheint gleich Null zu sein.
in Spanien ist das komplett anders.
Die Frage "wie gehts?" Ist keine Höflichkeitsfloskel, sondern da steht ein echtes Interesse dahinter. Es kommt eher selten vor, daß jemand langatmig von dich erzählt und alle seine Probleme präsentiert.
Um Mißverständnissen vorzubeugen:
natürlich interessieren mich die Probleme meiner Freunde/innen. Aber ich ziehe Dialoge vor und mag keine ausschweifenden Monologe, wo sich jemand nur auskotzt.
Schlußendlich führt das dazu, daß ich Kontakte in D abbaue und mein Freundeskreis in Spanien wächst.
Das bringt schon etwas Unbehagen mit sich. Aber mal ehrlich: wer möchte auf Dauer nur Zuhörerin sein?
Kann es an mir liegen, daß sich die Meisten bei mir nur ausheulen?
Warum interessiert sich niemand für meine Probleme?
Ist die deutsche Freundschaftskultur inzwischen so, daß man ungefragt seine Probleme ausbreiter und sich kaum noch für Andere interessiert?
Vlt. habe ich ja auch eine andere Wahrbehmung, weil ich den permanenten Vergleich zu Spanien habe.
Bin ich die Einzige, die so empfindet?
Lieben Gruß
pina