Hallo 🤗,
Ich versuche jetzt mein "Problem" so gut wie möglich und von allen Seiten zu schildern.
Seit 2,5 Jahren nun leben meine Freund und ich zusammen mit unseren Jungs aus vergangenen Beziehungen zusammen. Wir haben zusammen viele schöne und viele schwere Zeiten hinter uns.
Die Bindung zwischen meinen Freund und meinem Sohn, lief relativ schnell rein und gut. Ich war sehr überrascht, wie schnell mein Sohn (8) zu meinem Freund eine vertraute Bindung aufgebaut hat.
Und ich fand es schade, dass der Sohn meines Freundes, (ebenfalls 8) uns von vornerhein ablehnte. Ein paar Situation die mir noch lebhaft in Erinnerung sind. Als mein Freund kurz zum Einkaufen ins Geschäft ging und wir im Auto warteten, sagte er zu mir von jetzt auf gleich, ,, du bist Scheisse. " Und ganz am Anfang war es so, dass die Kinder sich das Schlafzimmer teilen mussten, weil die Wohnung noch kleiner war und der Sohn meines Freundes es gewohnt war, mit ihm in einem Bett zu schlafen. Mein Freund hatte im Zimmer noch ein Babyphone aufgestellt, damit, wenn er im Wohnzimmer war und der kleine einen Alptraum hatte, er es hören konnte.
Und oft, wenn er dann eine Rauchen war am Balkon, hörte ich, wie sein Sohn zu meinem gesagt hat, ,,ich will nicht, dass ihr hier seid und ich bin froh, wenn ihr bald wieder weg seid." Diese Dinge haben mich sehr verletzt, vorallem weil sich unsere Kinder aus dem Kindergarten kannten, (nicht in der gleichen Gruppe).
Ich mache mir auch oft Gedanken um seinen Sohn, da wir eigentlich eine sehr aktive Familie sind und auch Wert auf ausgewogene und gesunde Ernährung legen. Klar gibt's auch Ausnahmen was die Ernährung betrifft, aber ich hab das halt bei meinem Sohn von Anfang an so gemacht. Dass es zb.nicht ständig Süßes gibt oder anderes oder was auch immer. So ist und war er es auch gewohnt, während der Sohn meines Partners etwas ganz anderes gewohnt ist. Mittlerweile zieht mein Freund auch bei der gesündern Variante mit, weil er selbst für sich merkt, dass er sehr viel davon hat und profitiert, körperlich, mental und auf der Arbeit.
Der Einzige der nicht wirklich davon profitiert ist halt sein Sohn. Er lehnt diese Lebensweise kategorisch ab, zieht aber mit, weil er weiß, dass er bis zu einem gewissen Grad auch "muss" . Man muss auch dazu sagen, dass wenn er dann mal ein Wochenende oder in der Ferien mal eine Woche bei der Mama is, er dann natürlich High life hat. Heißt er bekommt nichts ausgewogenes in dieser Zeit. Am Speiseplan steht meist essen mit viel Kalorien, viel. fettiges, keinerlei Nährwerte, kein Obst, kein Gemüse, wenig, bis keine Bewegung, bis spät in die Nacht wach bleiben usw. Mein Freund hat da auch immer wieder versucht zu sprechen.
Sie sieht es auch kurz ein, wirft aber alles wieder schnell über den Haufen. Oft, wenn wir ihn von einem Wochenende bei ihr abholen, ist es grantig, weil er dementsprechend müde ist, vom langen wach bleiben und sagt dann Sachen wie, er wünschte, er wäre bei seiner Mama, da müsste er kein Obst und Gemüse essen, da könnte er jetzt mit einer Packung Gummibärchen auf der Couch liegen und Fernsehe schauen. Mein Freund sagt da nicht viel dazu. Sein Sohn hat auch die Eigenschaft, anstatt sich über was zu freuen, irgendwas zu finden, dass doch schlecht ist.
Er ist oft so, dass er gerne mit dem Finger auf Andere zeigt und sofort dabei ist, wenn jemand Ärger bekommen soll, selber darf man bei ihn aber nichts sagen, denn das verkraftet er überhaupt nicht. Er hat auch von Anfang an die Eigenschaft anderen zu sagen, was sie zu tun und zu lassen haben, sowohl bei erwachsenen, als auch bei Kindern. Wenn er in der Schule (nicht oft) ab und an Mal in Auseinandersetzung gerät und erzählt, wer was gemeinsam gemacht hat bei oder mit ihm, muss man dann konkreter Nachfragen wie es dazu kam, was vorgefallen war und meist stellt sich raus, dass es dazum kam, weil er sich in Situationen einmischt, die in gar nicht betreffen und wo er gar nicht mitbeteiligt ist.
Wir machen ihm dann klar, dass er sich da bitte einfach raushalten soll, vorallem dann, wenn er gar nicht dabei ist und gar nicht weiß, worum es eigentlich. Solche Situationen sind dann schon frustrierend für mich, weil halt nicht wirklich viel passiert. Er ist ja auch oft zu meinem Sohn gehässig und macht ganz absichtlich Sachen, wo mein Sohn bittet es sein zu lassen. Das kurbelt ihn halt nur noch mehr an, je mehr es den anderen ärgert. Klar sind beide oft nicht besser und Streitereien mal ganz normal.
Vor kurzem kam es wieder so um nicht aktiv in ihrem Konflikt mitzuwirken, habe ich ihnen eine Option aufgezeigt, wie sie vielleicht ihr Problem lösen könnten. Mein Sohn wollte einfach verstehen, wieso er weiter macht, wenn er ihn darum bittet aufzuhören.
Gestern war dann eine Situation da, die mich traurig gemacht und mich auch sehr enttäuscht hat. Ich habe rausgefunden, dass er mich wegen einer eigentlichen ganz simplen Situation angelogen hat. Ich war nicht wütend auf ihn, ich war traurig und enttäuscht deshalb. Er hat sich dann dazu entschlossen dem Papa nichts davon zu sagen, weil er keinen Ärger bekommen wollte. Mir hat es keine Ruhe gelassen, weil es mir so ging, weil ich es sehr schade finde, dass er diesen Weg wählt. Als ich das meinem Freund erzählt habe, sagte er, dass das Lügen natürlich nicht in Ordnung ist und er auch nicht befürwortet. Gleichzeitig meinte er, dass er halt nicht weiß, wie er mir und seinem Sohn helfen kann, besser miteinander um zugehen.
Ich war davon irgendwie irritiert, weil ich jetzt nicht verstand, was genau er von mir möchte. Ich bin wirklich bemüht, habe ihm oft Angebote gemacht und seine Entscheidung akzeptiert, dass er keinerlei Interesse an mir oder an einer Bindung zu mir hat. Sein Sohn stört sich daran aber auch nicht. Er hat nicht das Bedürfnis danach und zwingen kann ich ja nicht.
Ich bin halt nicht so, dass wenn er frech ist, ganz lieb sag, oh das geht jetzt aber nicht, dass du so mit mir redest. Ich schreie auch nicht mit ihm, aber ich musste mir auch erkämpfen, dass ich ein Mensch bin und er mir gegenüber genauso respektvoll sein sollte, wie ich es bei ihm auch bin.
Mein Freund hat vorgeschlagen, dass ich mit deinem Sohn, so wie er es mit meinem habe, Erlebnisse zu zweit haben soll, um eine Bindung aufzubauen. Man muss halt schon sagen, dass mein Sohn von vornerhein leicht zu begeistern und zu motivieren ist und gerne was probiert. Weil ihm gemeinsame Zeit und Erlebnisse sehr wichtig sind. Und seine Sohn einerseits das Gegenteil ist, andererseits dann herum jammert, weil der dann doch nicht dabei war oder die Hälfte der Zeit damit verbringt an allem was auszusetzen.
Es gab Zeiten, da hat er Unternehmungen so schlecht geredet, dass für alle der Ausflug kacke war, weil er nur darüber gejammert hat, dass er viel lieber daheim sein und Switch spielen will. Ich hab seinem Sohn vorgeschlagen, dass wir vielleicht doch auch Mal zusammen was machen können, weil sein Papa und mein Sohn das auch ab und an Mal machen. Das Einzige was er gehört hat, war das die Beiden was machen und er nicht dabei sein kann. Er bemängelt auch immer, dass er nie so tolle Sachen erlebt, dass er nix tolles vom Wochenende in der Schule zu erzählen hat. Obwohl wir immer viel mit den Kindern machen und vorallem auch Sachen die mal für ihn sind, die ihm wichtig sind und die ihm Spaß machen und wo wir aktiv Zeit mit ihnen verbringen.
Mit dem was mein Freund gestern zu mir gesagt hat, kam ich mir wie vor den Kopf gestoßen vor. Weil bei mir so ankam, als wäre ich mit "Schuld" daran wie es ist.
Nichtsdestotrotz habe ich dann heute das Gespräch mit seinem Sohn gesucht, ihm erklärt, dass ich es sehr schade fand wie das gestern lief und wie ich mich dabei gefühlt habe und ich habe das Thema, zu zweit was machen, nochmals angesprochen. Und war frustriert von der Antwort, da kam mit halt dass raus, dass ich mir das eh schon gedacht hab, dass er es ablehnen würde, darauf sagte er nur ganz unberührt, ,,wenn dus eh weißt, wieso fragst du mich dann überhaupt. Gründe sind, dass er auch mal einen Tag will wo er nix machen muss, dass er was mit meinem Sohn machen will oder mit seinem Papa und meinem Sohn.
Als ich meinem Freund das sagte, er, dass ich ihn dran erinnern soll, dass es in Ordnung ist, wenn er was nicht will, er das aber auch lieb sagen kann.
Was ratet ihr mir, wie ich damit umgehen soll?