Die klinische Psychologie kennt keine Bindungsangst ! Es gibt zwar Persönlichkeitsstörungen, bei denen so etwas in Zügen dazupasst, aber dies ist ne ganz andere Hausnummer. Und mit so etwas möchten sich Betroffene meist auch nicht beschäftigen. "Ich bin doch nicht gestört!"
Meiner Meinung ist der Begriff eine Ausrede:
Aus verschiedensten Gründen gibt's in der heutigen Zeit viel mehr Singels als noch in den 50/60er Jahren. Feste Beziehungen sind nicht mehr jedem so wichtig.
Sobald zwei Menschen miteinander schlafen, kann es trotzdem passieren, dass eine Seite sich (unsterblich) verliebt. Manchmal nützt das die andere Seite aus. Schürt Hoffnungen und manipuliert. Andere Menschen nutzen den Geschlechtsverkehr bewusst oder unbewusst zur Verdrängung von verletzten Gefühlen. Für eine Beziehung sind sie eigentlich noch nicht bereit. Bei einer Beziehung nur für Sex wird der eigene Anspruch an Optik und Geist runtergefahren.
In beiden Beispielen gibts halt irgendwann den unvermeidlichen Korb.
Für den Korbgeber ist es viel bequemer zu sagen "Ich bin Beziehungsunfähig, tut mir leid... Sonst würde alles passen." Als die schmerzliche, verletzende Wahrheit: "Sorry aber du bist mir nicht gut genug für was dauerhaftes. Es ist aus" man möchte ja nicht der/die Böse sein.
Und auch für den/die Verschmähte/n ist es die willkommene Begründung für das Warum? "Er würde mich ja lieben, aber hat halt Bindungsangst." Anstatt das man sich einfach eingesteht "Ich stehe total auf diese Sorte Mensch, aber eigentlich stehen solche Menschen auf andere Personen/Wir passen nicht zusammen/Mit solchen Typen/Ladys ist das Ende immer ähnlich"
Ein Ausweg: Trennungen reflektieren und sauber verarbeiten, Hinterfragen ob der Geschmack und Anspruch beim anderen Geschlecht realistisch zur eigenen Person passt und daraus Konsequenzen ziehen.o