Da kann ich gleich mal mit der anderen Seite kommen: Meine aktuelle Beziehung (seit 98 zusammen, seit 04 verheiratet) ist durch eine tiefes Tief gegangen und wir haben die Beziehung repariert und auf ein neues, höheres Level bekommen.
Wichtig ist, dass beide Partner die Beziehung möchten, dann ist eine Kriese ein Geschenk. Denn die Kriese offenbart, wo der Hund begraben ist. Kennt man die Ursache (die wahre!), dann kann man daran arbeiten und die Wirkungen verhindern.
Und ja, in diesem Fall sind Eheberater, Paarberather, Sexualtherapeuten, etc. wirklich hilfreich, denn die Gespräche finden auf einem neutralen Boden statt und es ist ein neutraler Mediator mit dabei, der aus den Gesprächen die Knackpunkte herausfiltern kann. Außerdem fällt es jemanden leichter, von einem unabhängigen einen Ratschlag oder eine Aussage entgegenzunehmen, als von seinem Partner, bei dem man nicht weiß, ob die Aussage tatsächlich so ist oder nur, weil es dem anderen in seinem Standpunkt hilft. Und beide Partner lernen miteinander so zu kommunizieren, dass sie sich nicht nur um emotionale Schuldzuweisungen drehen, sondern tatsächlich über das eigentliche Problem.
Aber in eine schnelllebigen Welt der Wegwerfgesellschaft, machen sich wenige tatsächlich die Mühe, denn eine Beziehun zu retten ist langwierig, kostet Kraft und man muss mit sich selbst kämpfen. Viele nehmen lieber den bequemen Weg und verlassen das Spielfeld, am besten noch mit einem "guten Gefühl" wie: der/die andere hat mich betrogen, ich bin im Recht und damit ist der/die andere Schuld! (Zu einer Kriese gehören immer zwei, die dazu beigetragen haben)
Auch die vermeintlich einfache Verfügbarkeit von potentiellen Partnern via Internet, App, etc. lässt die Leute im Glauben, dass sie einfach nur eine neue Beziehung anfangen müssen und dann (endlich) glücklich werden - nur um dann wieder am gleichen Punkt mit der Beziehung zu scheitern.
Muss nicht immer so sein - Außnahmen bestetigen die Regel. ;)