Micha1965 Als kurzfristiges Sextoy kann der Peniskäfig zum Mainstream werden, oder ist es evtl schon. Wenn er langfristig eingesetzt werden soll, dann ist das in der Regel eine zeitlich und finanziell aufwändige Angelegenheit, da der Käfig sehr genau zur individuellen Anatomie passen muss oder sogar angepasst wird. Bei uns hat es etwa 5 Jahre und etliche Anläufe gebraucht, bis wir einen Peniskäfig haben anfertigen lassen, der nahezu perfekt passt und mich im Alltag (Arbeit, Sport, Familienleben) nicht einschränkt. So etwas muss man als Paar wirklich wollen.
Von Kosten und Zeit abgesehen würde ich die Verbreitung nicht nur an der Unwilligkeit der Männer festmachen, die ihr bisheriges Sexleben prima finden. Oft kann die Partnerin mit der Idee, die Kontrolle über den Orgasmus des Mannes zu übernehmen, nichts anfangen. Wird ihr sexy Partner damit entmannt und zu einem Softie? Gerade bei Männern, die eine "stolze" Beziehung zu ihrem Glied pflegen kann die Machtabgabe an die Partnerin zu einer deutlich spürbaren Dynamik führen, an der er sich abarbeiten muss. Es eröffnet sich der Zwiespalt, nicht als entmannt dazustehen, gleichzeitig bekommt man eindringlich vor Augen geführt, wie Penis-fixiert "Mann" in Wahrheit ist und wie unabsichtlich egoistisch "Mann" das gemeinsame Sexleben auslegt (so habe ich es empfunden). Wahrscheinlich ist dieser Perspektivwechsel das, was oft als gesteigertes Einfühlungsvermögen beschrieben wird. Also nicht ein Waschlappen, der sich gefühlsduselig einschleimt um seine "Herrin" um Sex anzubetteln, sondern ein Mann, der sich ernsthaft mit der Rollenverteilung in der eigenen Beziehung auseinander gesetzt hat und die Bedürfnisse seiner Partnerin gleich wichtig nimmt, wie die eigenen. Leider bedienen quasi alle Quellen im Internet die FemDom und BDSM Spielarten der "Keuschhaltung", was das Ganze mMn als Zerrbild wiedergibt und den Neueinstieg wirklich schwierig macht.
BG, M.