Ich werfe dazu mal einen weiten Blick zurück, bis in meine Schulzeit. Bei Wandertagen im Frühsommer oder Frühherbst waren wir auch oft baden, ab und an geplant, meist aber spontan, wenn wir an einem geeigneten See vorbei kamen. Beim Spontanen dann natürlich ohne Badebekleidung (hatte ja keiner bei). Es war einfach normal, dass wir uns alle auch nackig kannten.
Später, im Freundeskreis, bei einer größeren Feier in der Clique, war es nicht anders, wir hatten wenige 100 m eine große Lehmgrube, und jeder, der schon einmal einen klatsch nassen Lehmhang hochgekraxelt ist, weiß, dass man danach dreckiger ist als vor dem Bad. Also nackig durch die kleine Gartenpforte hinten raus, nach dem Baden dort auch wieder rein und mit dem Gartenschlauch abgeduscht. Meist haben wir dort dann auch genächtigt, teils zu viert im Bett oder zu dritt auf der Couch, wenn überhaupt im Schlüppi. Und wir sind nicht über uns hergefallen. Im Winter waren wir natürlich auch in der Saune, und wenn unsere Truppe anrollte, war prächtige Stimmung vorprogramiert.
Es ist vielleicht die heutige Zeit, die Nacktheit gleich mit etwas sexistischem verbindet. Bei uns war das damals ein wenig anders. Natürlich gab es innerhalb der Clique auch Pärchen, die hatten für ihren "Spaß" auch ihre Séparées.
Ich denke, wenn der Anblick nackter Tatsachen etwas Normales sind, ist das auch kein Problem. Die Duschen auf Arbeit waren übrigens getrennt zwischen Männlein und Weiblein, aber auch nur, weil das eben so gesetzlich vorgechrieben war, wie auch in den Hallenbädern. Aber ich denke, eine Gemeinschaftsdusche wäre auch kein Problem gewesen.
Und heute? Darf ich leider nicht mehr saunieren, hat mir der Arzt verboten.
Ich glaube, solche Fragen wie im ET hätte es früher bei uns gar nicht gegeben, da wir einen ganz anderen, viel ungezwungeren Umgang mit der eigenen Körperlichkeit hatten.