Ich kann mich nur anschließen. Ganz klar ein Problem. Aber er wird es wahrscheinlich nie einsehen und ich befürchte, es kann eure Beziehung massiv beeinflussen. Meine Theorie ist, dass alle Alkoholiker irgendwie wissen, dass ihr Konsum ungesunde Ausmaße angenommen hat, es aber konsequent verdrängen und nicht wahrhaben wollen. Wenn du ihn dann darauf ansprichst, reagiert er sofort aggresiv oder möchte ablenken, da er nicht bereit ist, seine Lebenslüge zu hinterfragen.
Und wer es von zuhause sein Leben lang gewöhnt ist, wird es wahrscheinlich nie hinterfragen. Es ist schwierig nachzuvollziehen, was dann im Kopf von Süchtigen vorgeht. Du hast wahrscheinlich ein vergleichbares Trinkverhalten wie ich und ich kenne das GEfühl, dass man es einfach nicht verstehen kann, dass der andere es nicht auch als Problem sieht.
Ich hatte mal eine Exfreundin, die sich ständig über ihre Alkoholiker-Mutter beschwert hat. Aber wenn ihr Bruder nach der Arbeit nichts anderes trinkt als 8 Bier, hat sie sich nichts dabei gedacht. Das dümmste, was mir je ein Mensch gesagt hat, war "Wenn ich vormittags ohne Anlass angetrunken wäre, musst du dir keine Sorgen machen. Ich habe ja ein abschreckendes Beispiel.". Als ich mal zart bei dem Thema nachgefragt habe, wurde ich beschimpft, dass für mich doch sowieso jeder ein Alkoholiker sei, "der mal hin und wieder ein Glas Sekt trinkt". Ich glaube, der Alkohol hat kurz danach auch eine größere Rolle bei der Trennung gespiel, als sie zugeben möchte (natürlich Spekularion).
Ich wünsche dir in der Situation viel Glück.