kaleyOkay, da gibt es also doch einige Stressfaktoren, die sich auf eure Beziehung auswirken können. Ich weiß, dass das jetzt leicht gesagt ist, aber wenn man Dinge nicht ändern kann, sollte man lernen, sie gelassen zu sehen.
Deine Freundin bereitet sich gerade aufs Militär vor und weiß noch nicht, ob sie angenommen wird. Daran kann sie jetzt erstmal nichts ändern, da das nicht in ihrer Hand liegt. Sie macht das Beste daraus und jobbt in der Zwischenzeit. Viel mehr kann sie eigentlich nicht tun, also anstatt gestresst und unzufrieden zu sein, könnte sie sich auch mal auf die Schulter klopfen und sich sagen, dass sie alles richtig macht. ;) Das wäre einfach eine Änderung der Betrachtungsweise, der Perspektive - das ist manchmal schon sehr hilfreich.
Du hast ja schon erkannt, wie du mit deinem eigenen Stress umgehen sollst und dass es nicht gut ist, wenn du ihn auf sie überträgst. Jetzt braucht ihr beide nur noch eine Art und Weise, wie ihr den Stress auch wieder abbauen könnt. Da solltet ihr euch einfach überlegen, was euch guttut, was euch runterbringt. Das ist bei manchen Sport, der so richtig auspowert, ein Spaziergang, eine ruhige Stunde für sich allein mit einem Buch, manche bevorzugen Computerspiele... es gibt einige Möglichkeiten, die auch nicht unbedingt viel Geld kosten müssen. Und ihr müsst (und sollt) das auch nicht gemeinsam machen, es geht darum, dass sich jeder ein bisschen Zeit für sich selbst nimmt, um sich zu entspannen und dann gelassener in die Beziehung zu gehen.
Bezüglich reden: das würde dir helfen, ihr jedoch nicht. ;) Betrachte es mal so: inwiefern ändert es was an der Situation, wenn du deiner Freundin zum gefühlten 100. Mal erklärst, wie sehr dir ihre Nähe und der Sex fehlen? Oder sie mal wieder fragst, was sie denn gerne ändern würde, wenn sie dir schon gesagt hat, dass sie das selbst nicht weiß? Genau aus diesen Gründen denke ich, dass reden eben nicht immer hilft, jedenfalls nicht dann, wenn schon alles gesagt wurde.
Wenn deine Freundin es als belastend empfindet, dass ihr wenig Sex habt und weiß, dass es an ihr liegt, dann wäre es an ihr, sich diesbezüglich Hilfe zu suchen. Da kannst du dann ohnehin wenig machen, außer deine Bereitschaft zu signalisieren, mit ihr Sex zu haben, wenn sie gerne möchte. Ich habe hier aber eher den Eindruck, dass es deine Freundin gar nicht stört, sondern dass es vielmehr dich stört und deine Freundin nur dadurch gestresst wird, dass dir der Sex abgeht. Ihr wäre es wahrscheinlich am liebsten, wenn du das Thema einfach nicht mehr aufs Tapet bringst und keinen Sex mehr von ihr einforderst. Mit anderen Worten hat deine Freundin nur deshalb ein Problem damit, weil du eins damit hast und sie natürlich nicht möchte, dass du unglücklich bist. Und das ist halt der Punkt, an dem man wirklich nur abwarten kann oder akzeptieren kann, dass sich da nichts ändern wird.
Zu mir: ich war lange verheiratet und da gab es natürlich auch Phasen, in denen es wenig oder gar keinen Sex gab. Meine Frau ist dann an Krebs erkrankt und hat sich, als sich die Krebserkrankung als unheilbar erwies, letztendlich das Leben genommen. Seitdem bin ich Single und habe gar keinen Sex mehr, da mir kurze Liebeleien und ONS einfach nichts bringen, das ist nicht mein Ding. Ich habe es mit daten versucht, aber ich bin nicht bereit für eine neue Beziehung, ich habe keine Frau getroffen, die ich als neue Partnerin möchte. Das ist aber wohl eher meine Reserviertheit als die Schuld der Frauen. ;)