Spannendes Thema, vor Allem weil es dabei auch sehr viele Missverständnisse gibt.
Was mir auffällt, ist, dass sehr viel reininterpretiert wird, was zum Beispiel die scheinbare SM Nähe betrifft.
Das Eine hat mit dem Anderen nicht zwingend etwas zu tun, dass es in der Szene auch praktiziert wird, heißt noch lange nicht, dass es deshalb immer gleich um Unterwerfung und SM geht.
Für mich ist das eine Spielart, die die Partnerschaft sehr stark pushen kann, wenn es vernünftig abläuft.
Wenn man sich nur noch anödet, bringt das aber sicher auch nichts mehr.
Ich hab auch meine Erfahrungen damit gemacht und ich muss sagen, das ist ein echt irres Gefühl, plötzlich vor verschlossener Tür zu stehen.
Ich gebe den Vorschreibern Recht, es verändert die Intimität und die Sichtweise auf das Weibliche enorm. Vielleicht ist das ja sogar sowas wie ein Stockholm Syndrom, man verbündet sich mit seinem Peiniger ;-)
Es passt aber eben nicht ins konventionelle Männerbild und erstmal entsteht Skepsis bei vielen Frauen.
Die Partnerin muss daran ebenso gefallen finden wie ihr Partner, sonst wird es irgendwann gestelzt und abturnend.
Was mich tatsächlich enorm beeindruckt hat, war die Umleitung der eigenen Sexualität auf die der Partnerin.
Ich kann nur sagen, it works!
Die gesamte Aufmerksamkeit verschob sich bei mir auf das Wohlbefinden meiner Partnerin - nicht nur sexuell.
Massagen müssen nicht immer ein Happy End haben, auch schick essen gehen, trotz engem Terminkalender, plötzlich wirklich Zeit haben für sie und zuhören, all das fällt plötzlich viel leichter.
Wenn man weiß, dass man selbst nur vertröstet wird, fließt die Energie eben über andere Wege, irgendwo muss sie ja schließlich hin.
Dauerkeuschhaltung halte ich allerdings für unmöglich, das ist für mich völlig undenkbar und sicherlich auch nicht wirklich gut für die Libido beider Seiten.
Jedenfalls war es für mich eine wirklich beeindruckende Erfahrung.
Achja, ich durfte mir meine Verschlusszeit immer selbst aussuchen, ein Würfelbecher mit 2 Würfeln auf dem Tisch und alles war gesagt. Bei einem sechser Pasch können sich die 12 Wochen doch ganz schön ziehen...