Guten Abend! Ich bin etwas verzweifelt, was meine ca. zweijährige Beziehung angeht. Habe das Gefühl, ich kann nicht mehr unterscheiden was real ist und wo ich vielleicht selbst das Problem bin...
Mein Freund und ich haben uns locker kennengelernt und am Anfang hätte ich nie gedacht, dass wir zusammen sein könnten. (wir waren sehr unterschiedlich) Aber wie das so ist, sind manchmal Unterschiede auch sehr spannend, zumindest zu Beginn. Irgendwann hat er sich verliebt und hat begonnen um mich zu kämpfen. So sind wir zusammen gekommen. Er war zu Beginn kein vorbildlicher Freund und hat die einfachsten Dinge nicht hinbekommen (Etwas unternehmen, Verabredungen einhalten, sich irgendwie Mühe geben, jemandem vorstellen zB Familie usw). Ich habe dann gemerkt dass ich nicht glücklich bin und habe mich getrennt. Und zwar insgesamt 4 Mal. Die Gründe waren: Das oben beschriebene bei 1), er schmiss mich raus 2), er wollte nicht wirklich arbeiten gehen 3), generell unsere Verschiedenheit und starke Zweifel 4).
So krank es klingt, jedes Mal sind wir wieder zusammengekommen, er hat jedes Mal seeeeehr gekämpft und ich habe mich dann auch an die guten Seiten erinnert und meinen gefühlen nachgegeben... Wir hatten auch wunderschöne Zeiten, Urlaube, Erlebnisse gemeinsam. Wir verstehen uns gut, können gemeinsam herumblödeln, es gibt Phasen wo ich mir denke: hey das ist echt super mit uns. So. Jetzt sitze ich nach 2 Jahren hier, und ich habe wieder starke Zweifel und würde am liebsten wieder Schluss machen. Ich bin seit ca 1-2 Monaten in psych. Betreuung, weil ich schon denke, dass irgendwas mit mir nicht stimmt (weil ich mich dauernd trenne und wenn wir dann wieder zusammen sind bin ich glücklich und dann wieder von vorne) und ich "gestört" bin.
Momentan zweifle ich an der Beziehung wieder einmal wegen unserer Andersartigkeit: Er ist einfach so ein wischiwaschi-Einstellungstyp, kann nichts planen etc., auch in der Beziehung. Man muss ihm immer alles 10 mal sagen, er redet oft nur und steht nicht zu seinem Wort. Auch unser Bildungsstatus bzw Umfeld ist ein anderes - was grundsätzlich nichts über einen Menschen aussagt, außer man merkt es an versch. Ansichten und zB der Ausdrucksweise. Und wenn wir streiten, verwendet er eine niveaulose Sprache, was ich absolut abturnend finde. Wir sind doch keine 16 mehr.Heute haben wir gestritten weil eben diese Probleme es momentan für mich unmöglich machen, auf happy zu tun und er war dann total sauer dass ich distanziert bin. Er hat dann Fi*aliensprache verwendet und ich hab mich unwohl gefühlt und ihn gebeten zu gehen. Habe irgendwie trotzdem ein schlechtes Gewissen.
Natürlich hat er auch gute Seiten, er hat mir zB beim Umzug seeeehr geholfen und er wäre sicher für mich da wenn es mir zb schlecht gehen würde. Er hat auch ein gutes Herz.Wir haben uns in den zwei Jahren in vielen bereichen "zusammengerauft". Meine Mutter sagt immer, ich hab ihn "erzogen"... Aber ich bin müde, und ich will ihn auch gar nicht ändern... Machmal gibt es Momente, wo ich mir einfach denke: Das ist mein freund? Und ich kann das dann nicht glauben.
Dieses Hin und Her macht mich verrückt. Ich fühle mich auch total undankbar und anstrengend, weil ich eben nicht glücklich sein kann wegen genannter Gründe. Kann man über Unterschiede hinwegsehen und wie? Vorhin hab ich mich einfach nur geschämt für ihn.... Und wie werde ich diese belastenden Zweifel los?