Hallo,
eine Klinik steht dir immer offen, wenn du der Meinung bist sofort Hilfe zu benötigen. Das ist völlig in Ordnung, dafür sind sie gemacht. Alternativ stünde eventuell Tagesklinik zur Wahl. Vorher ist es allerdings wichtig, dass du zu deinem Hausarzt gehst, ihm deine Situation schilderst und er dich untersucht. Das heißt nicht auf einen Hirntumor oder HIV. Er untersucht dein Blut und schaut, ob es eine organische Verursachung geben könnte für deine Panikattacken. Das könnte die Schilddrüse sein oder Vitamin B12 Mangel zum Beispiel. Dies ist ein ganz normales Vorgehen in dieser Situation. Sobald der Hausarzt auch sagt, es ist alles in Ordung kannst du verschiedene Therapeuten anrufen. Schildere dein Problem und das du zügig Hilfe benötigst. Lass dich auf die Warteliste setzen. Manchmal springt jemand ab und du rückst vor.
Das Gefühl, dass du dich nicht wirklich fühlst nennt sich Depersonalisation und ist eine Art der Wahrnehmungsstörung. Das kann soweit gehen, dass du alles an dir fremd oder unwirklich empfindest. Das können deine Gedanken sein, es kann auch dein Körper sein. Manchmal wird die Depersonalisation auch von einer Derealisation begleitet. Das betrifft dann eine nicht wirklich wahrgenommene Umwelt. Das kann dann sein, du hast ein gedämpftes Gefühl. Wie wattiert oder du würdest dich unter einer Glocke befinden.
Das macht Angst, weil du denkst mit dir stimmt etwas nicht und die diese Symptome zusätzlich ängstigen. Depersonalisation tritt oftmals in Verbindung mit Panikattacken auf. Wichtig ist, den Stresslevel zu reduzieren. Versuche es bitte nicht mit Meditation. Bei der Meditation liegt der Fokus auf deinen Gedanken, das kann Panikattacken fördern. Probiere es gerne mit Progressiver Muskelentspannung, sie triggert keine Gedanken.
Sobald du spürst das es wieder losgeht und die Ängste zunehmen kannst du eine Atemtechnik anwenden. Atme 4 Sekunden die Luft ein, halte 6 Sekunden die Luft an und ateme 8 Sekunden aus. Du kannst dich dabei auf den Boden, z.B. einen Teppich legen. So hast du eine Erdung, atme dabei ruhig und gleichmäßig mit der obigen Technik. Du könntest auf ätherische Öle zurückgreifen, z.B. Neroli von Primavera. Dieses Öl auf einen Tupfer aufgetragen wirkt sehr entspannend auf das Nervensystem. Wenn du merkst, dass Gedanken aufkommen, die dich ängstigen kannst du dich leicht kneifen und laut Stopp sagen. Es geht nicht darum, dich zu verletzen sondern darum die Gedanken zu unterbrechen. Um das Unwirklichkeitsgefühl zum beenden kannst du stärkere Reize verwenden. Beiß in eine Zitrone oder nimm ein extrasaures Kaugummi, du könntest auch einen kleinen Klecks Wasabi zu dir nehmen (vorsicht sehr scharf). Eine kleine Auswahl an Skills. Es gibt noch weitere, die du in einer Therapie lernst. Mit den kleinen Mitteln, die ich dir genannt habe könntest du dir vielleicht jetzt schon selbst helfen.
Generell könntest du mehr Achtsamkeit in dein Leben integrieren. Das gehört auch, was du dir im Fernsehen anschaust. Dazu gehört, was du zu dir nimmst. Versuche dich möglichst bewusst zu ernähren und vernachlässige auch die Bewegung nicht. Magst du gerne laufen, fahrrad fahren oder lieber Fittness Studio. Wichtig ist, dass du angestaute Energie, bzw. Anspannung auf gesunde Art los wirst.
LG Sis