Hi allerseits,
ich habe oft in diesem Forum mitgelesen weil, obwohl ich ein Mann bin, ich in vielen der Probleme die hier geschildert worden sind mich selbst gesehen habe.
Zu meiner Person: 35 Jahre alt (manchmal gefühlt 75), verheiratet mit einer Frau die Ärztin ist und wir haben gemeinsam eine Tochter (2,5 Jahre alt). Ich habe drei Jahre Elternzeit und werde wahrscheinlich noch länger zuhause bleiben um für die Kleine und meine Frau da zu sein als "Mädchen für alles".
Hier ist das Ding: ich liebe meine aktuelle Position und hasse es manchmal trotzdem zutiefst. In letzter Zeit gerate ich häufiger mit meiner Frau aneinander was die Erziehung unserer Tochter angeht. Ich versuche, locker zu bleiben und ihr gleichzeitig Grenzen und Regeln aufzuzeigen (sie liebt es u.a. sinnlos vor mir wegzulaufen, gerne auch mal auf Straßen...). Und ich habe mehr und mehr das Gefühl, dass meine Frau - wahrscheinlich um ihre berufsbedingte Abwesenheit zu kompensieren - genau diese Grenzen immer wieder aufweicht. Das kann Kleinkram sein wie dass sie unserer Tochter ständig Schokolade andreht, bis hin dazu dass sie über meine Kopf hinweg entscheidet was wir an den Wochenenden gemeinsam machen (nur um oft im letzten Moment alles zu canceln, den ganzen Tag im Bett oder auf der Couch zu liegen und mir das Kind gibt). Sie bleibt manchmal fast den ganzen Tag nur auf der Couch liegen und lässt mich komplett alleine mit den Aufgaben "Aufs Kind aufpassen" und "Zu fucking faul sein um sich selbst irgendwas aus der Küche zu holen und stattdessen meinen Namen quer durch die Wohnung brüllen". Ich bezeichne mich selbst mittlerweile als Dobby der Hauself weil ich an den Wochenenden nur durch die Wohnung renne und den Frauen hinterher aufräume. Und fast nie kommt ein Danke oder sowas, stattdessen soll ich nochmal aufspringen und irgendwas holen was in direkter Griffweite meiner Frau liegt.
Ich kann es verstehen, sie arbeitet sivh den allerwertesten ab und finanziert uns drei komplett alleine. Dass sie entsprechend müde ist und sich ausruhen muss, ist klar. Aber ich komme mir mehr und mehr vor wie ein Haussklave. Ich sehne mich am Freitag Abend schon nach Montag Morgen, damit ich die beiden bei Arbeit und Kita abgeben und wieder ein Mensch und kein Meinzelmännchen sein kann.
Und mir macht das alles ein schlechtes Gewissen. Meine Frau kennt meine Probleme diesbezüglich schon, aber ihr Verhalten will/kann sie trotzdem nicht ändern so we es aussieht.
Bitte sagt mir dass dieses Gefühl irgendwann besser wird 🤦