Hallo. Ich hoffe es ist das richtige Forum, dass ich mir für mein Anliegen ausgesucht habe.
...Ich habe einige Dinge, die nicht rund laufen. Aber das wohl größte Problem, das über allem schwebt ist der Verlust meiner Ersatzmutter zu Beginn der Pandemie. Und das sie ihre letzten Monate alleine, verängstlich und verwirrt verbringen musste.
Das Ganze war für mich emotional kaum zu ertragen. Ich war Anfang 30 und gerade am Ende des Studiums angelangt.
Als ich den Abschluss in der Tasche hatte, war sie schon leider verstorben. Was mich in ein tiefes Loch stürzen ließ. Ich funktionierte nur noch, brach vor der Haustür zusammen, hatte Alpträume, Panikattacken nachts, Schlafparalysen, Schlafwandelte und überlegte ob es nicht besser sei von der nächsten Brücke zu springen. Was ich nicht tat. Ich versuchte irgendwie Hilfe zu bekommen, habe aber bis heute keinen Therapieplatz gefunden.
Mein Haus-Arzt meint es sei normal, wenn Eltern oder Elternfiguren sterben, das an die Substanz geht. Dass man es nicht so leicht wegstecken kann. Aber ich denke das ganze hat mich irgendwie zerstört, weil auch ein Teil von mir mit ihr gestorben ist.
Die meisten meiner Freunden habe ich seit dieser Zeit keinen Kontakt mehr. Nur ganz wenigen habe ich überhaupt von dem Verlust erzählt, weil es für mich zu furchtbar war.
Nun geht das Leben weiter und mein drumherum scheint stehen geblieben zu sein.
Ich habe zwar einen Job nach dem Studium gefunden, verstehe mich aber mit dem cholerischen Chef überhaupt nicht. Daher bewerbe ich mich aktuell für einen neuen Job.
Meine letzte "Beziehung" ist ca ein halbes Jahr her, obwohl es wohl aus seiner Sicht eher eine lockere Geschichte war. Seitdem der ganzen Corona Geschichte habe ich einiges an Gewicht zugenommen (rund 10kg). Dieser Fakt und wahrscheinlich mein Altern machen es mir irgendwie schwer einen neuen Mann kennenzulernen (alle fragen, wieso ich mit Mitte 30 noch keine Kinder habe).
Generell finde ich es auch schwierig wieder "normal" rauszugehen. Einerseits weil kein soziales Umfeld mehr da ist, zum Anderen bin ich meist schon vom Alltag total erschöpft. Nächste Woche habe ich einen Termin für eine private "psychologische Sprechstunde" (weiß aber nicht, ob der überhaupt einen richtige Ausbildung absolviert hat).
Ach und zu meinen richtigen Eltern gibt es leider nicht viel zu sagen. Mein Vater hat die Familie verlassen, als ich ein Teenie war. Er ist ein sehr aggressiver, trinkender Mann. Wir haben keinen Kontakt mehr. Meine Mutter ist emotional kaum verfügbar und mit ihren Problemchen beschäftigt (ruft zb an, wenn ich Fieber habe mit Corona flach liege und sagt, dass es ihr mit ihrem Raucherhusten ja schlimmer gehen würde). Meine Geschwister sind (durch unser Eltern und Kindheit) noch schlimmer traumatisiert als ich (und bekommen zum Teil ihr Leben nicht auf die Reihe). Es ist also "keiner emotional verfügbar/ da" aus diesem Bereich.
Ich hoffe hier einfach irgendwelche hilfreiche Tipps zu bekommen :)