Hallo alissssa,
das Gefühl kann ich sehr gut nachvollziehen, damit habe ich in der Vergangenheit auch desöfteren gekämpft. Zumindest halte ich es durchaus für möglich, dass man sich in die Vorstellung verliebt zu sein, verlieben kann. Das geht ja auch mit dem "Angst vor dem Alleinsein" genauso. Man reißt sich förmlich um den letzten Strohhalm, der einem gegeben wird, nur um sich nicht mit sich selbst auseinander zu setzen. Der Mensch ist einfach ein Sozialwesen, das Gesellschaft braucht, deswegen denke ich, dass es noch mehr geben wird, die das eventuell bestätigen könnten.
Ein Kumpel von mir ist zur Zeit auch nahezu verzweifelt auf der Suche nach einer neuen Freundin oder zumindest einem Tinderdate, weil er seit knapp 14 Monaten Single ist. Jeden Rückschlag hat er als ein "ich werde allein sterben, ich bin sowieso nie gut genug, etc." abgewälzt. Dabei bin ich der festen Überzeugung, dass er sich selbst auch erst einmal Zeit geben und vor allem Geduld üben sollte.
Mir persönlich tut es z.B. gut, einfach zu lernen, allein klar zu kommen. Ich unternehme lediglich mit Freunden etwas, ansonsten bin ich auch gern mal für mich Spazieren, mache meinen Sport, gehe einfach meinen Hobbys nach (wobei viele davon auch wirklich schwer mit mehreren Personen machbar sind, bin eher im künstlerischen Bereich tätig) oder arbeite die Dinge ab, die in den letzten Jahren liegen geblieben sind und die ich unbedingt noch erleben möchte. Bei mir spielt aber auch noch mit ein, dass ich sowieso nicht wirklich Zeit hätte, weil ich noch mit meiner Ausbildung beschäftigt bin. So etwas hilft mir dabei, mich nicht mehr in dieser Vorstellung zu verrennen.
Vielleicht hilft dir das ja etwas? Ich glaube, viele verspüren diese Gefühle (ich weiß es nicht zu 100%, aber meine Beobachtungen und meine eigenen Gefühle bestätigen mir das immer mal wieder), weil sie sich nicht mit sich selbst auseinander setzen können oder vielleicht sogar wollen. Aber das will ich dir jetzt nicht irgendwie unbegründet in die Schuhe schieben.
Liebe Grüße,
aradia