Ich habe den Fall auch mitbekommen, das ist wirklich sehr schlimm.
Das Schlimmste dabei ist, dass die Polizei nichts unternommen hat. Im Gegenteil, es wurde noch so hingedreht, als wäre die Ärztin selbst schuld daran, dass sie bedroht wurde, weil sie ihre Meinung auf Twitter gepostet hat.
Das sollte so nicht passieren. Da müssen Konsequenzen folgen. Die Polizei hat solche Fälle zu ahnden, denn dafür ist sie schließlich da. Wenn die IT-Kompetenzen dafür fehlen, müssen eben entsprechend Fachkräfte ausgebildet werden und in der Zwischenzeit Fachkräfte von außen hinzugezogen werden. Die Hackerin Nella konnte ja recht rasch herausfinden, woher die Drohmails kamen und dazu musste sie keineswegs ins Darknet. Das ist klassisches Behördenversagen!
Solange man sich nicht darauf verlassen kann, dass die Exekutive das tut, wofür sie eigentlich zuständig ist, kann man tatsächlich nicht sehr viel gegen Hass im Netz tun. Wenn man die Nachrichten mit Namen veröffentlicht, kann es sogar passieren, dass man wegen übler Nachrede angezeigt wird, wie es im Fall der österreichischen Politikerin Sigrid Maurer war. Selbst kann man sich also auch nicht helfen, indem man die Täter bloßstellt.
So traurig das ist, es bleibt nur eine Konsequenz: im Internet niemals unter seinem wirklichen Namen irgendetwas posten und auf keinen Fall Daten bekanntgeben, die zu Rückschlüssen auf die eigene Person führen könnten. Falscher Name, falsches Geburtsdatum, keine Adresse, Telefonnummer, Jobangaben, Berufsangaben machen, keine Fotos von sich posten usw. Schade, dass das anscheinend notwendig ist, aber besser so, als man hat einen Mob vor dem Haus oder dem Arbeitsplatz stehen.