Nachdem meine Freundin zwischenzeitlich meine Entscheidung akzeptiert hatte und mir nicht mehr die Schuld für ihre Ablehnung gegeben hat, hat sie nun doch die Beziehung beendet. Zur Erklärung: Die Jobs auf die wir uns beworben haben, haben Arbeitszeiten von circa 9 bis 19/20 Uhr. Sie hat nun vor drei Tagen für sich festgestellt, dass ihr das zu wenig gemeinsame Zeit als Paar unter der Woche wäre. Sie möchte daher nicht weiter nach solchen Jobs schauen. Da ich weiter beabsichtige meinen Job anzutreten, sei klar, dass mir meine Karriere wichtiger sei als unsere Beziehung. Ich würde ihr damit zeigen, wie wenig sie und die Beziehung für mich wert seien. Zudem hätte ich unsere gemeinsame freie Zeit in den letzten Monaten (wir waren beide nach unseren Abschlussprüfungen erstmal arbeitslos) nicht gestaltet. Alles sei von ihr ausgegangen, nichts bis auf ein paar Kleinigkeiten hätte ich organisiert. Leider hatten wir viel Streit und mehrere Trennungen ihrerseits in den letzten Monaten, sodass meine Motivation etwas Größeres wie beispielsweise einen gemeinsamen Urlaub zu planen auch nicht besonders groß war. Auch finanziell war meinerseits nicht viel drin (waren ja wie gesagt arbeitslos). Zudem hat sie häufig Vorschläge für Tagesausflüge abgeblockt. Das sind für sie alles aber nur Ausreden. Spontane Zelturlaube oder nett essen gehen sei nicht so teuer. Darauf sei ich aber nicht gekommen. Sie hätte sich gewünscht, dass ich mal aktiv werde. Einen Partner der nur an seine Arbeit denke und dann auch noch ihr die Gestaltung der Freizeit überlasse, wolle sie nicht.
Sie hat mittlerweile auch in ihrem Freundeskreis von der Trennung berichtet.
Soweit so traurig und verletzend. Doch nun wirft sie mir vor, dass ich nicht um sie kämpfe. Dabei bin ich einfach nur am Boden und würde am liebsten den ganzen Tag nur heulen. Überall lese ich, dass man nicht kämpfen, sondern eine Kontaktsperre einhalten soll. Ich weiß aber aus den vorherigen Trennungen, die sie ausgesprochen hat, dass sie dort noch saurer und enttäuschter von mir war, wenn ich sie auf Distanz gehalten habe. Sie meint, es sei für sie das absolut Schlimmste, wenn ich nicht auf ihre Bedürfnisse und Wünsche eingehen würde.
Was soll ich also tun? Soll ich kämpfen, obwohl so ziemlich jeder Ex-zurück-Ratgeber davon abrät oder soll ich sie auf Distanz halten?
Ich liebe sie wirklich sehr! Sie ist ein wichtiger Fels in der Brandung für mich, meine beste Freundin und wenn sie nicht gerade mal wieder sauer auf mich ist, der liebste Mensch, den ich mir nur vorstellen kann und immer für mich da. Deswegen tendiere ich auch ehrlich gesagt dazu, auf Teufel komm raus für sie ein Candle-Light-Dinner, gemeinsame Unternehmungen etc. zu organisieren, nur damit sie sieht, dass ich auch unsere freie Zeit gestalten kann. Ich habe aber auch Angst, dass alles schief geht bzw. selbst wenn es klappt, ich in ein paar Wochen wieder an dem selben Punkt stehe.