Hallo zusammen.
Ich muss mal meine Gedanken loswerden.
Ich bin mit meiner Freundin seit etwa 1 1/4 Jahren zusammen. Wir haben uns über eine Internetplattform kennen und lieben gelernt. Obwohl wir anfängliche Schwierigkeiten aufgrund der räumlichen Entfernung hatten (ca. 40 km voneinander entfernt), haben wir uns irgendwie zusammengerauft und ein ganz wunderbares Jahr zusammen verbracht. Das verliebt sein war non-stop da und ich war glücklicher, als ich es mir jemals vorstellen konnte.
"Problem" bei der Sache ist: Ich stehe eigentlich mitten im Leben, habe eine ETW, einen festen Job, bin bereit für "mehr" im Leben. Sie studiert noch und jobbt nebenbei Teilzeit - was in Kombination aktuell eine Menge Zeit frisst, aber das wusste ich vorher.
Nun waren wir vor ca. 4 Wochen das erste Mal gemeinsam im Urlaub. Aller Planungen vorab gab es im Urlaubsprogramm dann vor Ort große DIfferenzen. Ich war scharf auf Kultur / Sehenswürdigkeiten etc., sie wollte am liebsten 24/7 am Strand liegen. Ein gesunder Mix wäre von meiner Seite möglich gewesen, fand meine Freundin aber als unerträglich, es sollte nur Entspannung sein. DAs ganze war - um den lieben Frieden Willen - im Urlaub dann irgendwie doch akzeptabel, aber es hat mich im Anschluss schon irre nachdenklich gemacht.
Seither finde ich plötzlich unzählige DInge an ihr oder unserer Beziehung, die mich mehr als stören.
Ich sehe alle meine Freunde, die ein richtiges Zusammenleben führen, einen gemeinsamen Alltag verleben und an einem Strang ziehen. Ich bin in letzter Zeit super häufig allein zu Hause, weil sie entweder arbeiten muss oder viel Uni-Stress hat (was ich absolut nicht verüble oder sonst was, ist halt so und muss ja sein!). Treffen tun wir uns eigentlich nur bei mir, da sie noch im Haushalt der Eltern lebt - mit Anfang 30 nicht ganz so prickelnd! Hinzu kommt, dass ich selbst sehr ordnungsliebend bin (nicht fanatisch, aber ich hab gern alles an seinem Platz), 2 x die Woche saugen, 1 x die Woche wischen. Sie ist das absolute Gegenteil (hat sich erst im Laufe der Zeit rausgestellt) - wenn sie bei mir ist, siehts hinterher immer aus, als wäre ein Fußballtrupp durch die Bude gefegt. Bei ihr daheim herrscht Dauerchaos. Wenn ich zu ihr komme, muss sie vorher immer großes Chaos beseitigen - komme ich spontan, lässt sie mich manchmal nicht rein (!!!!), komme mir in manchen SItuationen einfach vor wie mit 15.
Ein Zusammenziehen ist aufgrund der bevorstehenden Herausforderungen (Abschluss UNi, parallel Job) auch noch nicht denkbar, sodass auch ein dauerhaftes Zusammenleben zumindest in den kommenden 12 Monaten, wenn nicht noch länger, nicht absehbar ist. Wir haben zwar noch ein paar DInge den Sommer über zusammen geplant, aber ich gehe aktuell irgendwie nicht mehr mit so viel Freude daran, wie ich es noch vor ein paar Wochen gemacht habe. Ich habe irgendwo Sorge, etwas zu verpassen, mein Leben nicht so leben zu können, wie ich es mir wirklich vorstelle. Gewartet habe ich in dem einen Jahr genug, - jetzt kommt das alles irgendwie hoch und ich habe den Drang nach Veränderung. Sehe Frauen um mich herum, die mich begehren, bei denen ich weiß, dass es anders sein könnte, dass ich ein sorgenfreieres Leben führen könnte, ohne Termine zu finden, bei denen man den Partner mal sehen kann - ich sehne mich einfach danach, ein gemeinsames Leben mit meiner Partnerin zu führen - und das rückt aktuell wieder in weite Ferne.
Ich würde das meiner Freundin gerne eröffnen, aber ich werde sie mit diesem Wunsch unter Druck setzen, weil ich weiß, dass es aktuell nicht zu erfüllen ist. Andererseits muss ich auch auf mich aufpassen und schauen, dass ich JETZT glücklich bin - das Leben ist zu kurz für zu viel Gram.