spectruAlso es ist ja jetzt nochmal ein bisl Zeit ins Land gegangen. Ich habe versucht ein klares Gespräch über Erwartungen und gemeinsame Existenz zu führen.
Es ist wohl so, wie ich es gedacht habe. Wirkliche Liebe ist in ihren Augen nicht mehr vorhanden. Sie hat mich zwar nicht aufgegeben, aber mein Verhalten die letzten Jahre, war nicht das, was sie sich von mir erwartet hatte. Zum einen waren da die "unzähligen" Aussagen, die ich in meinem Leben getätigt habe zum anderen meine mangelnde Bereitschaft ihr aufm Hof unter die Arme zu greifen. Ich kann sie verstehen, sie kannte mich aber schon lange bevor wir geheiratet haben und ein Kind bekommen haben und dementsprechend auch meine Einstellung zum Hof und sie hat es trotzdem geschafft mich zu lieben.
In ihren Augen, war es für sie die richtige Entscheidung aufm Hof zu wohnen. Die Begründung kann ich nachvollziehen allerdings ist in meinen Augen die Priorität falsch gesetzt, aber naja.
dass durch räumliche Trennung, Gefühle verschwinden ist auch klar. Sie hat den ganzen Tag die kleine an der Backe und arbeitet nebenher. Klar dass sie dann auch ausgepowert ist. Ich kann's versehen, dass sie abends auch keine Lust mehr hat, dann Kind und Kegel zu packen und in unsere Wohnung zu fahren.
was habe ich für die Beziehung getan? Die Antworten darauf, kommen bei jedem anders an. Ich habe unseren Haushalt geführt, gehe auch Vollzeit arbeiten, hab ihr ihre Wünsche erfüllt, was Freizeitgestaltung angeht und sie musste nie alleine wohin gehen, auch wenn ich keinen bock hatte. Ich war ihr bis dato immer treu und in meinen Augen auch liebevoll. In der Schwangerschaft waren wir uns körperlich auch immer nah. Haben viel gekuschelt, hatten Sex und wir haben uns massiert. Erst nach der Geburt ging das bergab.
zu meinem Standpunkt, in mir sind auch viele Gefühle gestorben in Laufe der Zeit, vor allem durch das "einsam" sein trotz Familie. Warum ich so oft unterwegs war und nixht bei ihr? Ich brauchte Ablenkung weil mir langweilig war und ich habe keinen Bock mit nem Bauernhof zu konkurrieren. Sie ist mir immer noch wichtig, auch wenn die Liebe nicht mehr die ist, wie sie war. Ich bin mir sicher, wenn wir es schaffen würden, Kompromisse einzugehen, wir uns verzeihen und ich lerne mich mehr als Vater zu benehmen, dass der Ofen bei uns nicht undbedingt aus sein müsste. Die Frage ist aber, ist sie dazu bereit und bin ich es?
Dass ich mich mit ner anderen treffe macht es nicht einfacher. Ich hab's bisher geschafft dort keine körperliche Nähe zuzulassen obwohl ich in meinen Augen kein schlechtes Gewissen haben müsste. Alle wissen voneinander Bescheid. Mir gehts auch nicht darum, mich neu zu verlieben oder mich aus der Ehe zu flüchten. Ich will einfach nur mal wieder begehrt werden und Nähe haben. Und nicht mit ner Frau zusammen zu sein, mit der ich lebe wie in ner Wochenend-WG. Weil für das Leben als eunuch bin ich mit 31 leider noch zu jung.