Hallo zusammen,
bräuchte mal einen frischen Blick von außen, da mein Umfeld zu sehr involviert ist.
Kurzfassung:
Bin seit knapp 6 Jahren mit einer Alleinerziehenden zusammen. Sie hat 1 Kind. Der leibliche Vater ist dem Kind nicht bekannt. Ich kenne das Kind seit es 3 Jahre Alt ist.
Wir hatten 4 1/2 sehr intensive Beziehungsjahre, in denen wir mit unserem Umfeld keinen Kontakt hatten (Ausnahme: Enge Familie). Grund: Meine Partnerin hatte damals ein diagnostiziertes aber unbehandeltes Trauma (Mißbrauchsopfer), sprich, blockte alle außenstehenden Weg und war sehr eifersüchtig und kontrollsüchtig. Im dritten Jahr zog ich in Ihre Wohnung ein. Das erste Jahr war "ok". Wir planten und probierten sogar Nachwuchs zu bekommen. Dann kam Corona. Und die Wohnung wurde mehr zur Konfliktzone, weil z.B. Home Office / Home Schooling im selben Zimmer stattfand. Dazu vorherige Konfliktpunkte (unterschiedliches Nähebedürfnis / Sauberkeitsverständnis). Sprich, wir hatten sehr oft Streit. Nach 2 1/2 Jahren zog ich also wieder aus und bot an, dass wir uns gemeinsam etwas größeres suchen. Sie lehnte ab und wollte eine Beziehungspause, da sie keine Gefühle mehr für mich hätte.
Wir hatten dann ca. 3 Monate kaum Kontakt. Bis sie aufgrund einem schlimmen Erlebnis auch noch Panikattacken entwickelte. Ich war in dieser Zeit wieder für sie da, weil Ihre Eltern es nicht alleine schafften, sich um sie und das Kind zu kümmern. Eines Abends ging es Ihr dann so schlecht, das ich den Notarzt rief. Sie kam dann mehrere Wochen in eine Klinik und macht seit dem endlich auch eine Therapie. In der Klinik besuchte ich sie oft und versuchte Ihr die Zeit "besser" zu machen. Anscheinend gefiel Ihr das. Weil sie plötzlich anbot, dass wir es doch nochmal versuchen sollten. Das ist nun fast ein Jahr her:
- wir haben aktuell getrennte Wohnungen
- wir sehen uns vielleicht 2 mal die Woche, für wenige Stunden
- es gibt keine körperliche Nähe (mochte sie noch nie sonderlich, wegen Ihrer Vergangenheit), außer Küsse
- Ihr Psychater, hat Ihr "auferlegt" andere Leute zu treffen, also geht sie jedes Wochenende mit einem eigenen wieder aufgebauten Freundeskreis aus. Das harmoniert auch gut, da Ihre Freunde auch Kinder haben und Ihr Kind somit beschäftigt ist. Ich soll da aber nicht mitkommen, da sie es anders als früher gestalten möchte. Also treffe ich da selber Freunde oder mache worauf ich Lust habe.
Da ich das Gefühl habe meine Zeit zu verschwenden (unsere Beziehung stagniert), habe ich Ihr vor ein paar Wochen die Pistole auf die Brust gesetzt und ein Gespräch forciert.
Sie hat sich entschuldigt und sagte, dass die höchste Priorität hätte gesund zu werden. Dazu gehört ausgehen mit anderen und Zeit für sich selber (um den Stress zu reduzieren der zu den Panikattacken führte). Zudem möchte sie es generell langsam angehen lassen dieses mal.
Das kann ich sogar alles nachvollziehen. Ich merke auch, dass sie sich vom Verhalten deutlich normalisiert und sie wirkt auch glücklicher mit sich selber.
Was ich nur nicht verstehe:
Was bedeutet denn "langsam" angehen lassen? Und ist das überhaupt eine Beziehung, die wir da führen?
Wir kennen uns nun schon fast 6 Jahre. Wir hatten seit wir wieder zusammen sind keinen Sex, da sie das abblockt (den mochte sie aber zugegebenermaßen noch nie gerne). Wenn wir uns zu 2. treffen, kochen wir zusammen, schauen Serie, zocken, gehen Eis essen, oder ins Restaurant. Wir unterhalten uns auch sehr gut. Und ja, auch diese Treffen sind schön. Wir fahren auch wieder regelmäßig als "Familie" in den Urlaub. Und sie kommt mit zu allen offiziellen "Anlässen".
Aber ist das nicht alles eher Freundschaft, anstatt echte Partnerschaft? Bitte versteht mich nicht falsch. Ich kann auch auf Sex verzichten, da ich die Frau Liebe. Mich irritiert nur das Verhalten und diese "Langsamkeit".
Was mir fehlt ist eine Perspektive, gemeinsame Ziele oder Wünsche (wie früher z.B. als wir ein weiteres Kind planten). Immerhin sind wir beide Mitte 30 inzwischen.
Wie seht Ihr das? Wie lange soll ich Ihr noch Zeit geben? Was kann ich machen, um alles etwas zu beschleunigen?