zauderer22> Der Definition in Collins Dictionary verweigere ich meine teutonische Anerkennung.
Das finde ich gut. Wenn wir alle sprachlich gleichgeschaltet und der selben Deutungshoheit unterworfen wären, wäre das Leben zumindest langweiliger. ;-)
> Jetzt muss es gleich ein unverheirateter Liebhaber sein.
Die Eigenschaft "verheiratet" ist in der Erklärung des Collins Dictionary bei einem "Lover" nicht ganz ausgeklammert: Der Fall, dass der "Lover" mit jemand anderem verheiratet ist als derjenigen Person, deren "Lover" er ist, ist dort nicht ausgeschlossen.
Ausgegangen wurde von dem Wort "Lover". Jetzt liegt als Übersetzung zusätzlich das Wort "Liebhaber" vor.
Man könnte sich jetzt zB in Betrachtungen ergehen, inwieweit durch die Worte "Lover" und "Liebhaber/in" der selbe Begriff dargestellt wird, bzw inwieweit es sich bei "Lover" und "Liebhaber/in" um Darstellungen verschiedener Begriffe handelt, auch wenn ggfs die Unterschiede subtil sein mögen.
Aber man kann es auch lassen und - wenn die Notwendigkeit erkannt wird - klären wie man es meint. ;-)
Mit der Verwendung des aus dem Englischen stammenden Wortes "Lover" im Deutschen haben wir ein Beispiel für Sprachvermischung und das ist nicht uninteressant, auch in Hinblick auf den Bedeutungswandel beim "Einverleiben" von aus der einen Sprache stammenden Worten in die andere Sprache.
Das deutsche Wort "Liebhaber", bezogen auf zwischenmenschliche Verhältnisse, kenne ich in der Tendenz eher, aber nicht ausschliesslich(!), aus Zusammenhängen, in denen es um mißbilligte außereheliche Verhältnisse geht, wobei sich ggfs die Mißbilligung im Zusammenhang mit der Betonung/Mimik/Körpersprache erschliesst, sodass man sich im Zweifelsfall, sofern man an der vermittelten Wertung interessiert ist, vergewissern muss.
Das kann daran liegen, dass ich weit weniger Sprach- und Bedeutungswandel bewusst miterlebt habe als Leute, die einiges älter sind als ich.
Daneben gibt es aber zB auch Blumen-Liebhaber/innen - in Koppelung wird das Wort auch ohne wertenden Beiklang verwendet, um auszudrücken, dass jemand etwas gern hat/schätzt.