Hallo,
ich habe lange mit mir gerungen mich mit diesem Thema an ein Forum zu wenden. Aber mittlerweile belastet mich dieses Thema sehr und in immer kürzer werdenden Abständen. Da es ein Thema ist das sehr schwierig sein kann, kann ich darüber auch nicht mit einer Freundin sprechen. (Ich müsste Dinge erzählen die für das Verständnis wichtig sind, was ich aber nicht möchte bzw. mein Verlobter auch nicht möchte)
Ich hoffe hier ein wenig Verständnis oder Rat zu finden. Vielleicht sogar jemanden der selbst Erfahrungen damit hat.
Nun aber mal zum Punkt ;-)
Ich bin seit vier Jahren mit meinem Verlobten zusammen und er ist absolut mein Traummann.
Nach relativ kurzer Zeit erzählte er mir dass er in der Kindeheit von seinem Stiefvater missbraucht wurde. Über mehrere Jahre hinweg. Er hat dann 2019 eine Therapie gemacht die ihm sehr geholfen hat mit den Folgen daraus zumindest im Alltag und Bezug auf Familie usw. zurecht zu kommen.
Das was aber auch daraus resultiert, ist das Problem das er sehr große Schwierigkeiten hat Nähe zuzulassen. Ich weiß das das in so einem Fall "normal" ist.
Es ist aber auch immer wieder ein Punkt der ungewollt zu Streit führt. Und zwar immer dann wenn es mich mal wieder so sehr belastet und traurig macht das ich nicht weiß wohin damit und wegen ganz anderen Dingen, Kleinigkeiten streite nur um dieses Thema nicht ansprechen zu müssen. Was am Ende aber doch passiert, weil er auch nicht doof ist und mich mittlerweile gut genug kennt.
Es ist nicht so das wir da nie drüber geredet haben, ich kenne seine Gefühle was das angeht und er meine. Er kommt eben, denke ich, besser damit zurecht. Er kennt es sein ganzes Leben schon. Und mir ist auch bewusst das es nie normal funktionieren wird. Eine Trennung kommt trotzdem nicht in Frage. Trotz allem ist er der Richtige.
Ich bin auch nicht der Mensch der viel kuscheln muss oder dauernd Nähe braucht. Auch das küssen ist sehr wenig. Fehlen tut es vor allem beim Sex. Es ist sehr selten das wir uns dabei küssen oder streicheln.
Ansonsten ist der Sex toll. Wir haben da sonst keine Probleme uns auch häufig Sex. Nur das ich mich danach oft traurig fühle oder auch mal unbefriedigt weil das drumherum eben oft fehlt.
Seine Therapeutin konnte da leider nicht viel helfen und meinte das könnte man mit einem Sexualtherapeuten versuchen.
Dazu ist er aber nicht bereit bzw. kann es nicht. Oder noch nicht.
Wenn wir dann mal darüber sprechen fühlt er sich verständlicherweise auch unter Druck gesetzt. Das verstehe ich ja, aber ich kann es auch nicht immer runterschlucken oder mich ablenken, das funktioniert nicht immer. Und wirklich darüber reden kann ich auch mit niemandem ohne zu verraten was ihm passiert ist. Das möchte er auch nicht.
Das ist im groben mal das Problem was ich einfach mal loswerden wollte und hoffe das ihr vielleicht einen Rat habt oder Erfahrungen. Vielleicht weiß auch jemand wo ich mich hinwenden könnte.
Ich habe selber mal versucht mich da an Anlaufstellen zu wenden oder mal ein paar Stunden mit einem Therapeuten sprechen zu können. Aber da wurde nur gesagt das ich kein Notfall bin und mir niemand helfen kann.
Sry für den langen Text :neutral: