Vielleicht hat meine Antwort mit meinem Umfeld zu tun: Im Haus neben mir lebt mittlerweile eine recht betagte Witwe (vor zehn Jahren lebte auch ihr Mann noch). Vor etwa fünfzehn Jahren zog einer der Söhne nach der Scheidung wieder ein, da das Haus sehr groß ist. Auch er bewohnt eine Etage, in welcher er seine Wohnung hat. Er ist beruflich erfolgreich, hat seit geraumer Zeit wieder eine Freundin, die in der Nähe wohnt. Weder ist die Mutter besonders anhänglich, klammernd oder unselbstständig (ich kenne sie ganz gut), noch ist der Sohn ein Muttersöhnchen am Rockzipfel. An einem einzigen Wochentag kocht sie für ihren Sohn. Warum, weiß ich nicht genau. Mir kommt die Sache recht entspannt vor und so, wie es bei denen abläuft, wäre die Wohnsituation für mich definitiv kein Ausschlusskriterium.
Ich kann auch gut verstehen, dass man für die schwer erkrankte Mutter da sein möchte. Wer das nicht versteht, der würde mich gar nicht interessieren.
Du weißt nicht, wie viel Zeit deiner Mutter noch gegeben ist. Später bist du vielleicht froh über diese gemeinsam verbrachte Zeit.