Hallo,
er liegt nicht ganz falsch mit seiner Aussage über Angst. Für jemanden, der sie nicht empfindet ist es ziemlich einfach zu sagen, du brauchst keine Angst haben, du schaffst das. Klar schaffst du das, aber nimmt dir diese Antwort die Angst? Nein! Verlustangst ist nichts anderes, als eine Form von Angst. Falls sie dich sehr belastet wäre es gut sich Hilfe zu holen, um die Ursache der Angst auf den Grund zu gehen und einen Umgang damit zu erlernen.
Eine Öffnung lässt sich nicht durch Druck oder ständiges Nachfragen bewirken. Vielleicht ist das bei ihm gar nicht möglich. Das kann ich nicht beurteilen. Sein Burnout und vor allem aktuelle Panikattacken deuten schon auf Ängste hin. Die solltest du nicht thematisieren, denn wie es scheint verfügt die Abwesenheit von Angst oder deren Leugnung für ihn über eine Schutzfunktion die du keinesfalls erschüttern solltest. Es kann für dich äußerst schwer werden, weil du Angst vor seinem Verlust hast und alles versuchst um genau dies zu verhindern. Er verhält sich eigentlich typisch bindungsängstlich, keine Angst zu haben und das Gefühl sich nicht vollkommen zu binden ist besser, als eine "schlechte" aber intensive Bindung, inder man keine Kontrolle über seine Gefühle hätte. Klingt paradox für dich, ja ist es auch. ;-)
Du müsstest aushalten, dass er sich zurückzieht und vieles mit sich selbst ausmacht. Er müsste das Gefühl bekommen nicht für dein Unglücklichsein die Verantwortung zu tragen. Beides hängt zusammen. Sicherheit stellt sich auf beiden Seiten erst ein, wenn man die Ängste in den Griff bekommt.
LG Sis