det92Vielen Dank für Deinen Input!
Er ist tatsächlich der erste Mann, bei dem ich das Bedürfnis hatte, seinen Whatsappverlauf zu lesen. Dies rührte daher, dass er doch häufiger bei mir das Bauchgefühl erweckt hatte, dass lügte. Es fing ja damit an, dass er schon 3 Wochen nachden wir zusammengekommen sind, was seiner Ex-Freundin betraf unehrlich war und mir sagte, dass er sie nicht mehr sehen würde, obwohl ich nichts dagegen gehabt hätte. Er wusste, dass eine Ex-Freundin von meinem Ex-Mann z. B. mit einem Sohn nach einer abrupten Trennung bei uns 6 Monate gewohnt hat. Zu Anfang hat er gelogen, wenn sein Sohn mal außerplanmäßig bei ihm war und sagte mir, dass er krank gewesen sei. Er unterstellte mir quasi schon im Voraus, dass ich Probleme mit der Situation hätte. Da fing das Misstrauen meinerseits langsam an und ich hatte das Bedürfnis in seinem Beisein mir Gewissheit zu verschaffen.
"Wann soll er denn sonst für seine Kinder da sein, wenn nicht am Wochenende ? Dein Exmann wird deine Kinder ja auch am Wochenende haben ? Fände dein Mann es toll wenn du eure Kinder entgegen eurer Absprache 3 Tage unter der Woche zu ihm gibst ?"
Er kann super gerne am WE mit seinen Kindern zusammen sein. Aber ca. alle 8 Wochen einmal ein WE, denke ich, ist nicht zu viel zumal er seinen Sohn jeden Tag sieht und auch für einige Std. nachmittags bei sich hat, da seine Ex sehr nah bei ihm wohnt. Meine Kinder sind schon 15, 17 und 21, (seine Kinder 15 und 22) mein Ex-Mann wohnt 1 Std weit weg, daher sind meine Kinder nur sehr selten beim Vater. Wenn es hochkommt, alle 2 Monate einmal ein WE. Aber sie fahren in den Ferien auch mal 1 Woche zusammen weg, um Verwandte zu besuchen. Haben aber sonst regelmäßig Kontakt zum Vater. Da unsere Kinder schon fast erwachsen sind und meine Trennung/sein Auszug erst 2 Jahre her ist mit den Großen Kindern, haben wir keine festen Absprachen, mein Freund ist seit 10 Jahren geschieden und mit seiner Ex-Frau hat er die Absprache, dass außer am Mi. er jeden Nachmittag sein Kind hat und jedes WE von Fr.-So. Aufgrund des Alters des Kindes und dem Belegen von wirklich jedem WE denke ich, dass es nicht zu viel verlangt ist, dass ich alle 8 WE ein WE mit ihm verbringe. Aber vllt. liege ich da auch falsch...an dem WE sind dann meine Kinder alleine zu Hause, was ich denke, was in dem Alter auch zuzumuten ist.
Ansonsten habe ich ein ganz gutes Verhältnis zu meinem Ex-Mann, wir können uns unterhalten, wenn er mal ein WE bei uns ist schläft er auch bei uns und es gab kein Rosenkrieg.
Die Trennung von meinem Ex-Mann ging von mir aus, es waren keine Vertrauensprobleme, die meine Entscheidung verursacht hat, sondern eher seine Erwartungshaltung. Ich sollte, nachdem ich mit wenig Unterstützung im Haushalt und der Kindererziehung seinerseits während meines Studiums und meiner Promotion mit der Familie, mit meinem Vollzeitjob allein die Familie ernähren und auch noch voll meinen Haushaltspflichten nachgehen, weil es seiner Meinung nach dazugehört, obwohl er zu der Zeit schon 2 Jahre arbeitslos war und zu Hause auch mal etwas hätte machen können. Er lies sich gehen usw...
"Nur weil dein Freund per WhatsApp, dass er dir ja regelmäßig zeigen muss, scheinbar nur noch das Nötigste schreibt, heißt das nicht das sich was verändert hat. Zweites Handy, andere Messenger, Telefon- und persönliche Gespräche machens möglich weiter hinten deinem Rücken zu kommunizieren. Und das wäre für dich ja DER Trennungsgrund schlechthin.Nur weil dein Freund per WhatsApp, dass er dir ja regelmäßig zeigen muss, scheinbar nur noch das Nötigste schreibt, heißt das nicht das sich was verändert hat. Zweites Handy, andere Messenger, Telefon- und persönliche Gespräche machens möglich weiter hinten deinem Rücken zu kommunizieren. Und das wäre für dich ja DER Trennungsgrund schlechthin."
Er muss es mir nicht regelmäßig zeigen, es waren zwei Male. Ich habe noch ein Problem bewusst einen Schlussstrich zu ziehen, da ich sonst ohne es mit ihm aufzuarbeiten oder was auch immer, in Zukunft immer Vertrauensprobleme haben werde, die ich so nie hatte. Vllt. wäre eine Trennung jetzt nur ein Weglaufen, aber ich weiß es nicht.
Meine Idealvorstellung einer Patchworkkonstellation ist, dass die Ex Partner im Reinen mit sich und der Situation sind, die jeweiligen Eltern der Kinder sich der Aufgabe bewusst sind, dass sie für die Kinder zusammenhalten müssen, aber auch, dass eben jeder daneben noch ein Privatleben hat, das ergänzend zu der Konstellation auch noch vorhanden ist. Man ist halt zusammen aber auch getrennt und man missgönnt es dem Ex-Partner nicht, wenn eine neue Liebe gefunden wurde, sondern freut sich für ihn und findet einen gemeinsamen Weg um zu Viert dann klarzukommen durch Kompromisse und offen sein für Neues.
Mein Ex-Mann hat seit 1 Jahr eine neue Freundin und ich freue mich sehr für ihn. Ich habe sie zu der Konfirmation meiner "Kleinen" letztes Jahr eingeladen, da ich sie als die zukünfige mögliche neue "Stiefmutter" im Leben meiner Kinder gerne kennenlernen wollte. Sie ist 8 Jahre jünger als ich, ich hoffe sie ist nett, was ich glaube, da mein Ex-Mann da bestimmt kein schlechtes Händchen hat.
Mein Ex hatte an Weihnachten länger bei seiner Freundin verbracht und ist später zu den Kindern gefahren, da sie sonst allein gewesen wäre. Ich mache da sicherlich kein Theater und betone, dass er ja die Kinder so selten sieht, sondern dachte mir, dass meine Kinder mich haben, sie aber sonst allein wäre und habe das natürlich unterstützt und den Kindern es entsprechend auch mitgeteilt.
Eigentlich wünsche ich mir nur einen respektvollen Umgang miteinander und auch das Zurückstecken von Eitelkeiten, da ich denke, dass es wichtig ist, dass sich Eltern nach der Trennung gut verstehen, aber auch, dass die Kinder sehen/lernen, dass selbst wenn neue Partner dazukommen, was normal ist im Lauf des Lebens, alle auch miteinander auskommen. Die Voraussetzung aber ist, dass die getrennten Partner nach der Trennung eine neue Ebene der Beziehung erreichen, die mit Grenzen und dem Wissen, dass es einen gemeinsamen, aber auch getrennten Bereich gibt. Von meiner Seite aus habe ich das mit meinem Ex-Mann. Wir verstehen uns, können so diskutieren wie früher, es gibt das Gemeinsame, aber auch das Getrennte. Ich missgönne ihm nicht seine Freundin und er mir meinem Freund nicht.