Hallo zusammen,
mein Partner und ich sind seit nunmehr 16 Monaten ein Paar und man kann sagen, die rosa Brille ist nun ab und man sieht auch die weniger schönen Seiten. Da ich sehr verunsichert bin, ob ich alles so richtig sehe, mein Problem:
Mein Parnter ist sehr sexorientiert. Es ist ständig Thema. Er möchte, dass ich ihm erotische Bilder von mir sende etc. Wir haben viel Sex und ich fand es auch sehr aufregend. Alles war neu für mich, da mein Ex-Mann, 19 Jahre Beziehung, da eher sehr zurückhaltend war und nicht experimentierfreudig. Anfangs hat es mich schon überfordert.
Nun, was mich stört ist, dass ich mich zunehmend nur wie ein Sexobjekt fühle (am Wochenende möchte er am liebsten den ganzen Tag im Bett verbringen, nackt sein etc.).
Ich wünsche mir mehr Wärme (einfach streicheln, in den Arm nehmen etc.). Das habe ich ihm auch gesagt. Wir unternehmen kaum etwas und wenn, dann muss ich die Initiative ergreifen und zahle auch die Theaterkarten etc. für beide (er bislang nur 2x), obwohl ich viel weniger Einkommen habe. Ich arbeite ganztags, habe Tiere, die versorgt werden müssen und einen erwachsenen Sohn, den ich im Moment etwas unterstütze , da sein Studium wegen Corona nicht so gut lief. Er wirft mir vor, eine Übermutter zu sein (fahre 1xwöchentlich zu ihm zum Einkaufen und um für ihn da zu sein, 40 km Entfernung). Ich kaufe für beide Wohnungen ein und koche für uns. Er zahlt den Einkauf eher unregelmäßig, anfangs war das anders. Wenn ich das anspreche, überteibe ich. Ja, er hat mir zum 50.Geburtstag einen Urlaub bezahlt, was er dann auch schon mal anführte, jetzt nicht mehr.
Es fühlte sich schön an und wir wollten zusammen ziehen. Ich habe nun monatelang Immobilien gesucht, weil ich ein Beziehungsmensch bin und mir Nähe wünsche. Er sagt, er sei das auch. Die Anforderung seinerseits sind jedoch recht hoch, was den Raumbedarf angeht, dass tatsächlich nichts zu finden ist, was seinen Erwartungen (und auch dann seinem Budget) entspricht. Ich habe eine 2,5 Raum-Eigentumswohnung, in der ich mich sehr wohl fühle, die aber für beide zu klein ist (er hat viele Möbel). Er hat mir einen Freundschaftsring geschenkt, der mir eher zu eng ist. Ich habe gefragt, ob man den auch weiten könne und hatte die Erwartungshaltung, dass er sich darum kümmert, tat er jedoch nicht und sagte nur, dass würde jeder Juwelier machen. Ich empfinde das als ein wenig lieblos. Habe ich eine falsche Erwartungshaltung?
Von dem gemeinsamen Wohnen nehme ich gerade emotional etwas Abstand, habe die Suchaufträge gelöscht, da auch häufig von ihm kein Feedback zu den von mir als passend empfundenen und an ihn weitergeleiteten Angeboten kam und ich mich dann zunehmend wie eine "Zuarbeiterin" fühlte. Ich bin ratlos, ob ich eine zu hohe Erwartung habe, liebe ihn, aber merke zunehmend, meine Unzufriedenheit und möchte auch nicht ungerecht werden (er war 2x verheiratet, ich 1x).
Über ehrliche Rückmeldung freue ich mich. Danke schon einmal.