Hallo liebe Frau(en),
ich heiße Lysander, bin 35 Jahre alt und suche hier eine verständnisvolle Frau, mit der ich völlig offen und ungezwungen über mein fehlgelaufenes Leben schreiben kann (gern aber auch über Deines).
Angefangen hatte damals alles vor etwa 19 Jahren: Ich befand mich gerade in der 10. Klasse der Realschule als ich im Internet ein nettes Mädchen (3 Jahre älter als ich) am anderen Ende von Deutschland kennenlernte. Ich war damals so verliebt in sie, dass ich die Vorbereitung auf meine anstehende Prüfung völlig vernachlässigte und daher ständig mit meinen Eltern und meinen Geschwistern aneinandergeriet. Das Verhältnis zwischen mir und meinen Eltern war deshalb dann irgendwann so schlecht, dass ich aus Frust wegen der miesen Stimmung zu Hause beschloss, direkt im Anschluss an meine Prüfung (die ich leider NICHT bestand) von zu Hause aus- und in das Elternhaus meiner Freundin einzuziehen.
Kurze Info über meine Freundin:
---Als fertig ausgebildete Kosmetikerin träumte meine Freundin damals schon länger davon, sich im Anschluss an ihre Ausbildung auf den Bereich Nagelpflege zu spezialisieren und sich anschließend mit einem eigenen kleinen Nagelstudio selbständig zu machen.---
Da ich selbst noch nie zuvor eine richtige Freundin hatte, war ich ihr gegenüber anfangs noch sehr unsicher und zurückhaltend. Vor allem beim Thema Geschlechtsverkehr hatte ich damals noch sehr große Berührungsängste. Ich bat sie daher vor unserem 1. Mal, auf meine Unerfahrenheit ein wenig Rücksicht zu nehmen mich hierfür ans Händchen zu nehmen. Sie sagte mir, dass sich das sehr gut träfe, denn in einer Beziehung sei sie sowieso viel lieber diejenige, die „die Hosen“ anhat.
Sie sagte mir, ich solle einfach nur ruhig daliegen und mich was z. B. Stöhnen angeht nicht verschließen. Den Rest, also den ganzen aktiven Teil, würde sie selbst dann übernehmen.
So oder so ähnlich lief es von da an immer zwischen uns im Bett.
Leider muss ich zugeben, dass ich mir schon immer sehr gefiel in meiner passiven Rolle. Ich hatte dabei so viel Spaß wie noch nie zuvor in meinem Leben und konnte schon bald nicht mehr genug davon bekommen. Da es meiner Freundin offensichtlich mindestens genauso ging wie mir, hatten wir schon bald ein sehr erfülltes Sexleben.
Das einzige Problem das ich damals hatte war, dass es mir zunehmend immer schwerer fiel, mich während unseres Liebesakts als Mann zu fühlen. Ich fand irgendwann heraus, dass es für mich viel einfacher war, vor meinem geistigen Auge in die Rolle einer Frau zu schlüpfen. Seitdem ich diese Einsicht für mich erkannt hatte, war der Sex mit meiner Freundin mindestens doppelt so schön wie vorher und zugegebenermaßen der reine Wahnsinn!
Infolge dessen kam dann eins zum anderen:
Meine Freundin sprach mich irgendwann nur noch mit einem weiblichen Kosenamen an und dachte laut darüber nach, wie super erregend sie es fände, wenn ich doch auch äußerlich (sprich; von meinem kompletten Auftreten und von meiner äußerlichen Erscheinung her) eine richtige Frau verkörpern würde. Obwohl mir die Vorstellung, nicht nur vor meinem geistigen Auge sondern zukünftig komplett in die Rolle einer Frau zu schlüpfen, sehr befremdlich und falsch vorkam, ließ ich mich schließlich probeweise darauf ein.
Irgendwann war dann auch das zwischen uns zum Alltag geworden und so wuchs ich nach und nach in eine Rolle hinein, die ich nie zuvor als meine eigene angesehen hatte … nämlich in die einer liebenden Hausfrau, die nebenbei noch die eigene Freundin beim Papierkram für ihr Nagelstudio unterstützt.
In dieser Rolle lebe ich nun schon seit über 18 Jahren, also gefühlt schon eine halbe Ewigkeit, sodass ich mir heute leider eingestehen muss, mir kein anderes Leben mehr vorstellen zu können.
Vor etwa 1 Woche hatte ich dann ein Gespräch mit meiner Freundin:
Ich hatte sie zum wiederholten Male darauf angesprochen, was sie denn von einer Heirat oder zumindest einer Verlobung mit mir halten würde (bei meinen ersten beiden Versuchen hatte sie mich lediglich auf einen späteren Zeitpunkt vertröstet). Sie sagte mir daraufhin sinngemäß, dass sie mir nicht wehtun will, aber sie sei sich nicht mehr sicher, mit mir ihr restliches Leben zu verbringen. Auf mein ständiges Nachfragen hin gestand sie mir dann, dass sie sich künftig durchaus vielleicht auch etwas mit einer richtigen Frau vorstellen kann. Diese Erkenntnis sei angeblich noch nicht lange da, aber sie spüre dass dieses stetig in ihr wachse, was auch sie verunsichern würde.
Seit diesem Gespräch habe ich es um ehrlich zu sein mit der Angst zu tun. Ich habe Angst, dass sie mich irgendwann (vielleicht ja auch schon morgen) für eine richtige Frau verlässt und ich selbst mit meinem heutigen Leben alleine nicht mehr klarkomme.
Bitte lacht mich jetzt nicht aus !!!
Mir ist aus heutiger Sicht durchaus bewusst, dass ich mich nie in ein solches Abhängigkeitsverhältnis mit meiner Freundin hätte einlassen dürfen und ich auch nie die weibliche Rolle für mich hätte annehmen sollen. Es waren alles Fehler … ich weiß. Ich wünschte, ich könnte sie wieder rückgängig machen. Leider geht es nicht.
Sollte es tatsächlich irgendwann soweit kommen bezweifle ich stark, dass ich heute seelisch gesehen noch fähig wäre, ein Leben als Mann zu führen (von den ganzen Äußerlichkeiten einmal ganz zu schweigen).
Ich suche daher einfach nur eine oder zwei nette Frau(en), der ich mich völlig anvertrauen kann. Als solche Frau müsstest Du mir auch nicht zwangsläufig irgendwelche Ratschläge geben. Wichtig ist mir viel mehr, dass ich mit jemanden über mein Leben, meine Ängste und Sorgen reden kann und ich erfahren kann, wie eine außenstehende Frau darüber denkt. Wichtig ist mir aber auch, dass all das nicht einseitig ist. Ich möchte ebenso gern auch Dir ein offenes Ohr für Deine eigenen Belange sein.
Da ich sehr sensibel bin, bitte ich an dieser Stelle (wenn überhaupt) ausschließlich nur um ernstgemeinte Zuschriften. Am besten via Privatnachricht, da mir manche Dinge in meinem Leben so unangenehm sind, dass ich darüber nicht öffentlich schreiben möchte.
Viele liebe Grüße
Lysander