Guten Morgen,
ich wende mich an euch, weil ich ein kleines/großes Problem habe. Mein Partner und ich sind beide über 30. Ich habe ihn letztes Jahr kennengelernt und Lieben gelernt. Jedoch gibt es einige Probleme. Es fällt mir immer wieder schwer seine Lebenseinstellung zu akzeptieren. Er kommt aus einem anderen "Haus" als ich. Ich stamme aus einer Unternehmer- Familie. Habe somit gelernt mit Geld umzugehen und dieses auch anzulegen. Dies ist bei ihm nicht der Fall. Er hat gerade mal so einen Hauptschulabschluss gemacht, ich habe studiert. Vor einigen Monaten hab ich ihn überredet mit ins Familienunternehmen einzusteigen, da er als Hilfsarbeiter wirklich wenig Geld verdient hat und auch gesundheitliche Schwierigkeiten hatte. Anfangs wollte er dies nicht, aber dann hat er doch zugestimmt. Dann haben wir Post bekommen mit einer Lohnpfändung und erfahren, dass er höher verschuldet ist (ü 30.000). Führerschein musste er wegen Drogen abgeben. Somit hab ich versucht ihn zu unterstützen, wir waren bei einer Insolvent- Beratung, haben uns mit der Führerscheinzentrale auseinandergesetzt etc. Das Problem ist, dass von ihm alleine nichts kommt, ich muss ihn immer wieder an die Hand nehmen und ihn daran erinnern. Nun ist es so, dass ich umziehen möchte (400km). Meine Familie ebenso, somit auch sein Job. Das Thema hatten wir vor einigen Monaten bereits, dort sagte er mir, dass er mit mir mitgehen würde. Jetzt wird es ernst, und er hat seine Meinung geändert. Mit der Begründung, "durch die aktuelle Situation (Insolvenz, Führerschein) möchte er nicht umziehen. Danach kam als Ausrede "aber meine Freunde sind hier". Ich persönlich hab gedacht, dass es das Beste für ihn wäre um sein Leben in den Griff zu bekommen. Er sagte mir mehrmals, dass er gerne Haus und Familie haben möchte. Nun haben wir die Gelegenheit ein Haus zu beziehen und er springt ab. Seine Freunde sind oberste Priorität. Seine Freunde sind 20-25 Jahre alte Säufer & Drogenabhängige. Somit kommt er aus seinem Kreis auch gar nicht raus.
Ich würde ihm so gerne helfen, er redet auch immer, dass er all das nicht mehr möchte. Und wenn er dann die Chance hat etwas zu ändern, zieht er wortwörtlich den Schwanz ein.
Jegliche Argumentation, die ich aufbringe, wird ignoriert. Ich bat ihn, es erstmal zu versuchen. Da er keine eigene Wohnung hat und auch viel frei hat (3 Wochen im Monat), hat er meineserachtens nicht viel zu verlieren wenn er es mal probiert, er könnte ja in den freien Tagen auch mal seine Freunde besuchen fahren. Daraufhin kam nur "Ich bin ja nicht mobil, ich hänge dort fest. Du kannst da ja jederzeit weg". Daraufhin fragte ich, ob dies dann nicht die beste Möglichkeit wäre, sodass der Führerschein endlich gemacht wird. Wieder kam keine Antwort.
Ich bin am verzweifeln. Entweder, er belügt mich bzgl. seinen Zielen im Leben und der Tatsache das er sein Leben ändern möchte oder er ist zu sehr bereits in seiner Sucht gefangen?!
Mich ärgert es auch etwas, weil auch meine Familie ihm helfen wollte. Meine Mutter musste ich regelrecht überreden, dass sie ihn anstellt. Und wenn er nicht mitzieht, sitzt er wieder da ohne alles.
Würdet ihr weiterhin "kämpfen" oder sollte ich ihn einfach ziehen lassen? Es wirkt auf mich als würde er nicht wirklich Hilfe wollen. Ich wäre sehr dankbar über eine sachliche Sichtweise, weil ich eben doch sehr emotional eingebunden bin diesbezüglich.
Liebe Grüße und schonmal ein herzliches Dankeschön.