Hi, mir ist das Thema so unangenehm weil es die letzte Frage ist, die man sich in einer frischen Beziehung stellen sollte.
Wir sind seit 5 Wochen zusammen, sehen uns in der Regel 2-3x die Woche und gewähren uns viel Freiraum. An sich bin ich zufrieden, aber bin ich glücklich? Liebe ich ihn wirklich?
Ich habe schon ganz am Anfang gemerkt, dass ich keine großen Schmetterlinge im Bauch hatte und mich sehr vernunftorientiert in ihn verguckt habe - er hat mich respektvoll behandelt, ich habe mich bei ihm wohlgefühlt und er hat sich angefühlt wie "angekommen". Natürlich wollte ich ihm bei unseren ersten Dates körperlich auch immer sehr nah sein und wissen wie es ihm geht, was er im Alltag macht und ich will ihn irgendwie glücklich machen.. menschlich und sexuell.. ihr wisst schon. Und das alles ist immer noch so.
Dennoch gibt es Momente, die ich oft habe wenn er nicht anwesend ist, wo ich mir denke, dass ich ihn gar nicht brauche und es kein Problem wäre, wenn er sich von mir trennen würde. Die Gedanken habe ich oft, wenn ich von ihm wenig im Alltag höre, weil wir beide online herzlich wenig schreiben und wenn ich sehe, dass er auf Social Media wildfremden Frauen aus seiner Umgebung folgt, die er nicht kennt, aber offensichtlich heiß findet. Oder extra sein bestes Bild auf Twitter hochlädt, nachdem ihm eine Frau auf Twitter geantwortet hat. Ich bin nicht eifersüchtig, ich finde es nur unattraktiv, weil ich solche Männer als hechelnde Hunde wahrnehme und ich dann realisiere, dass ich mit so einem hechelnden Hund zusammen bin. Ich schäme mich einfach für sein Verhalten, genauso wie ich mich für seine extrem hohe Handynutzungszeit/Gaming Zeit schäme. Es ist mir so unangenehm, dass er ständig in Online-Welten flüchten muss.
Wenn wir voneinander getrennt sind vermisse ich ihn nicht, hätte aber nichts dagegen wenn er hier wäre. Wenn ich ihn dann sehe, kann ich ihn nicht loslassen und schmolle innerlich etwas, wenn wir uns zur Begrüßung zB mal nicht umarmen, weil seine Arbeitsjacke dreckig ist und er mich nicht dreckig machen will.
Ich hatte letztens das Bedürfnis ihm "Ich liebe dich" zu sagen, aber die Worte kamen nie aus meinem Mund. Es fiel mir so schwer.
Die Frage, ob ich ihn wirklich liebe, plagen mich extrem seitdem er bei den letzten Treffen vier Dinge gemacht hat:
- er hat mein Lieblingsfußballverein als "Müll" bezeichnet, obwohl ich seine Mannschaft unterstütze, weil er ein Fan ist
- er hat sich bei einer sexuellen Aktivität rücksichtslos verhalten (Ich meinte 'Nein' und er war danach genervt, bis ich es doch gemacht habe, aber so wie ich es wollte)
- er ist ständig am Handy
- letztens meinte er zu mir ich würde mich wie eine 16 jährige verhalten, nachdem ich ihm gesagt habe, dass ich nicht an meinen Ex mehr denken möchte. Bei sexuellen Aktivitäten stellt er (eher unerfahren) oft die Frage "Hast du das schon mal gemacht?" oder "Woher weißt du das?" und da bekomme ich Flashbacks an meinen Ex. Letztens war es so heftig, dass ich mich übergeben habe, weil ich an diesen Menschen nicht mehr denken will
Bevor ein negatives Bild von ihm dominiert, hier ein paar gute Eigenschaften: er ist sehr frauenfreundlich, respektvoll, steht auf Gleichberechtigung, drängt mich nicht (außer jetzt bei der einen sexuellen Aktivität, die er unbedingt machen wollte), harmoniebedürftig, gute Manieren, guter Zuhörer.
Wenn ich ihn gehen lasse, werde ich keinen besseren Mann finden. Ich habe wirklich lange gesucht und da schenkt mir das Universum ihn und.. dann fühle ich manchmal Dinge, die mich so zweifeln lassen.
Ich weiß nicht ob es Liebe ist, es ist aber auch nicht nichts.
Ich würde mich über eure Gedanken zu dem Thema freuen.