Ja, so ähnlich sehe ich das auch.
Glaubt ihr, er ist neuer Vorsitzender geworden, aufgrund seiner Ansichten und seiner Pläne, die Partei zu erneuern, oder weil die Union einfach keinen besseren Kanditaten hat?
Was das Thema Erneuerung betrifft, ja, Merz ist konservativ und steht für eine ältere Generation und Politik der CDU, die jüngere Menschen von uns nicht mehr kennen. Aber vielleicht ist es genau das, was sich viele in der Partei wünschen. Einen klaren Kurs. Zurück zur konservativen Politik, was für eine Konservative Partei ja nicht sonderlich verwunderlich ist.
Ich habe vor einigen Tagen eine interessante Diskussion geführt und dabei viel die These, dass "Back to the roots" gerade für eine konservative Partei tatsächlich so etwas wie frischer Wind sei. Das hat mich als absolut anti-reaktionärer und nicht konservativer Mensch nachdenklich gemacht. Gerade wenn ich Kommentare unter Artikeln oder Youtube-Videos lese, dann fällt mir immer wieder der selber Kritikpunkt auf. Nämlich das Merz nicht für eine Erneuerung und einen alten Kurs stünde. Problem, diese Kommentare stammen aber überwiegend von klassischen Nicht-CDU'lern/Wählern, die ohnehin mit den ursprünglichen Grundwerten dieser Partei nicht übereinstimmen.
Kann es sein, dass es nach der Ära Merkel und dem deutlichen Schritt der Partei nach links, aus der Sicht der Konservativen, wirklich eine Art von "Erneuerung" der Partei sein könnte? Sicherlich, jünger wirkt die CDU dadurch nicht, aber wenn man einmal auf die SPD mit ihrem Olaf Scholz schaut, sind die keinen deut besser. Gerade wo Herr Scholz ebenso für eine eher ältere Gernation und eine längst vergangene SPD-Ära steht. Zumal das Durchscnittsalter der SPD sogar höher ist, als das der Union. Zum Kanzler hat es ja trotzdem gereicht, obwohl er auf mich eher einen Eindruck eines Unionlers macht und böse Zungen behaupten, Herr Scholz wäre in der falschen Partei.
Ich befürchte, dass Herr Merz, der auf mich ein bisschen den Eindruck von Mr Burns von den Simpsons macht, noch einige Zeit die CDU führen wird und diese deutlich stärken wird. Abgewanderte ehemalige CDU-Wähler wird er wieder von der AfD zurück holen und die Mangelnde personellen Alternativen - gerade bei der SPD - werden auf langer Sicht der Union in die Hände spielen.