Hallo,
Ich brauche einfach einmal Hilfe für mich zur Orientierung und das ich mir meine derzeitige Situation von der Seele schreiben kann.
Momentane Situation sieht so aus, ich habe mich vor ca. 2 Monaten von meinem Exfreund getrennt. Es war keine leichte Entscheidung aber einen gemeinsamen Weg kann es nicht mehr geben.
Wir haben vorher auch nicht zusammen gelebt und er wohnte knapp 150 km weit weg von mir und den Kindern. Wir haben aus unserer Jugendzeit ein gemeinsames Kind, ich war damals 17 als unser gemeinsames Kind zur Welt kam und er 25. Jedoch wollte er schon in der Schwangerschaft nichts damit zu tun haben, da er sich nicht bereit gefühlt hatte. Somit war ich schon sehr jung alleinerziehende Mama. Gott sei Dank habe ich eine tolle Familie die mich unterstützt hat und ich konnte damals auch meine Ausbildung machen.
Mit 20 habe ich dann meinen heutigen Exmann kennen gelernt und aus dieser Ehe habe ich auch noch einen Sohn. Jedoch ist diese Ehe vor 5 Jahren in die Brüche gegangen.
Danach kam mein heutiger Exfreund wieder in mein Leben.
Ich bin vor 22 Jahren wieder schwanger geworden von ihm. Unsere Beziehung hatte viele Höhen und umso mehr Tiefen. Die Schwangerschaft war recht schwierig, ich hatte auch schon ab der 20. Ssw vorzeitige Wehen, misste auch mehrmals ins Krankenhaus. Als ich dann zu Hause war sollte ich mich viel schonen, daher hatte ich meinen Exfreund drum gebeten dass er doch in der Zeit seinen Lebensmittelpunkt mit zu mir verlegt. (Wäre für ihn eigentlich logistisch möglich gewesen, da er eh Langzeitkrank war zu dieser Zeit)
Damit ich auch seine Unterstützung hier hätte. Da war leider kein Weg drin, wir haben uns nur gestritten. Er kam dann immer mal aller 2/3 Wochen vorbei. Wenn er dann aber bei mir war, hat er meist an den Tagen seine Familie besucht (die leben nämlich auch alle hier in meiner Nähe) und war dann oft nur abends zum Übernachten da. Weil er ist auch sehr aktiv und da ich mich schonen musste konnte ich auch Kilometer weite Wanderungen nicht machen.
Kurz vor dem Entbindungstermin habe ich ihn dazu überreden können dass er eine Weile hier blieb, aber nach nicht ganz 2 Wochen konnte er "nicht mehr sinnlos abwarten" und wollte an seinem Wohnort. Ich bin dann mit ihm dort hingefahren und am nächsten Tag/Morgen sind wir schon wieder her gefahren weil ich Wehen bekam, das Kind kam dann auch kurz nach dem wir im Krankenhaus waren.
Zwei Tage nachdem ich mit der kleinen Maus zu Hause war musste er schon wieder dringend weg, für ne Woche ungefähr. Und eigentlich hatte er im Vorfeld gemeint dass er sich dann eine Weile mit hier aufhalten möchte, damit wir die erste Zeit mit unserer Tochter genießen können. Pustekuchen, dann kam er wieder maximal aller 2 Wochen her und meinte ich soll auch mal zu ihm kommen mit der Kleinen. Schon im Wochenbett sollte ich mich mit der kleinen Maus ins Auto scheren und 150 km alleine fahren, jedesmal gab es Streit und dieser wurde auch immer heftiger.
Er gab mir dann immer die Schuld das die Kleine bei mir ist und er will sie auch bei sich haben, das ich die Elternzeit genommen habe ist ihm auch ein Dorn im Auge, weil ich das einfach ohne ihn entschieden habe. Somit habe ich in seinen Augen entschieden dass sie bei mir aufwächst und er gar keine Chance hat eine feste Bindung mit ihr aufzubauen. Nach dem Wochenbett bin ich dann aller 2 Wochenenden zu ihm gefahren, aber das reichte ihm auch nicht, nur ich habe noch ein schulpflichtiges Kind zu Hause, da konnte ich über die Woche nicht bleiben.
Es wurde immer heftiger zwischen uns, einmal packte er mir während ich unsere Tochter gewickelt habe, in den Nacken und drohte mir wenn ich nicht langsam mal vernünftig werde wird er alles in Bewegung setzen das er seinen Willen bekommt. Er meinte er hätte eh mehr Geld und Mittel und einen guten Anwalt. Einige Zeit später war wieder ein Tag mit viel Streit, ich hatte die Maus zum Mittagsschlaf hingelegt, aber es war draußen schönes Wetter, da hatte er mich wie immer runter gemacht warum wir hier rumsitzen müssen, ich bin faul und sitze nur mit handy auf der Couch anstatt das Wetter zu nutzen und einen Ausflug zu machen. Naja und das eben alles nur nach meiner Nase geht usw usw usw.... Er bedrohte mich dann irgendwann wieder und beschimpfte mich immer mehr und drängte mich in eine Ecke, ich wusste mir in meiner Angst nicht anders zu helfen und gab ihn einen Stoß, das er von mir weg kam. Ich hatte daraufhin gemeint er solle seine Sachen nehmen und gehen. Er hat dann alles zusammen gepackt und in sein Auto verstaut, er war wie im Wahn. Als er damit fertig war, ging er ins Schlafzimmer und holte sich unsere Tochter und wollte gehen ohne irgendwelche Dinge für sie, weder Kindersitz noch irgendwas (ich muss noch kurz erwähnen, ich habe zu dieser Zeit noch voll gestillt). Ich habe mich ihm in den weg gestellt und er hat mir ins Gesicht geschlagen damit ich zur Seite gehe, wohlgemerkt er hatte das kleine Mäuschen unter den anderen Arm geklemmt. In der Zwischenzeit hatte mein mittlerer Sohn meinen Onkel dazu geholt. Mein Ex war wie im Wahn, er wollte das Kind nicht rausgeben, ich hatte die ganze Zeit angst das er sie ausversehen fallen lässt. Irgendwann hat er sie dann aber meinem Onkel übergeben. Ein paar Stunden später kam er wieder zurück und tat als wäre das ganze nicht wild gewesen und Schwamm drüber. Ich habe dann aber bei der Familienberatung angerufen und dort sind wir bis heute in Betreuung/Beratung.
Es gab dann noch Vorfälle wie das er mit ihr ganz alleine unterwegs war als sie 7 Monate alt war und er an einem Teich angehalten hatte da er schwimmen wollte. Er setzte sie alleine ins Gras und ist in den Teich schwimmen gegangen. Das hat er auch so bei der Familienberatung angegeben und vertritt bis heute das daran nichts verwerflich dran wäre. Anschnallen während der Autofahrt ist auch nicht so sein Ding. Regeln gelten für ihn grundsätzlich nicht, die sind nur dafür da uns klein zu halten.
So, jetzt komme ich aber zu meinem eigentlichen Anliegen.
Seit der Trennung möchte er auf einmal der super Daddy werden. Er hat sich tatsächlich nach knapp 3 Jahren wieder eine Arbeit besorgt und ist jetzt hier in eine MännerWG gezogen. Ich habe über die Familienberatung eine Umgangsregelung vorgeschlagen, aber diese reicht ihm nicht aus. (Jeden Dienstag und Donnerstag von 15 bis 17 uhr und jedes 2. Wochenende Samstag und Sonntag von 11 bis 17 Uhr) Das reicht ihm aber nicht, er will so schnell wie möglich das Wechselmodell. Er meinte auch das ich überhaupt nicht bestimmen kann wie viel Umgänge es sind usw. Und ich brauche nicht denken das Arzttermine oder ähnliches meine Exklusivtermine seien. Vorher hat er sich um so etwas nie geschert.
Ich fühle mich irgendwie auch total schlecht weil ich ihm ja scheinbar nicht genug entgegenkomme, aber ich habe auch angst um unsere Tochter.
Es tut mir leid dass es so ein ewig langer Text wurde. Aber vielleicht kann mir ja der eine oder die andere ein paar Tipps oder Strategien mitgeben um diesen ganzen Wahnsinn zu überstehen....