Hallo,ich bin nun schon einige Jahre mit meinem Partner zusammen. Seit einigen Jahre leben wir in einem Haus mit zwei Einliegerwohnungen. Oben wohnen wir und unten seine Eltern. Ihnen gehörte das Haus auch. Inzwischen sind sie verstorben und "unsere" Wohnung gehört ihm ebenso wie die Wohnung unten, die er künftig vermieten wird. Dazu erbte er auch ein Geldvermögen, von dem sogar problemlos ein weiteres Haus bezahlbar wäre. Seit drei Jahren haben wir einen Sohn.Geldangelegenheiten haben wir immer getrennt gehalten. Während er noch studierte habe ich schon gearbeitet und daher auch öfter die Rechnung beim Essen gehen oder Ähnlichem übernommen. Seine Familie hat sich allerdings auch ein gutes Vermögen erarbeitet, wovon er während des Studiums gut leben konnte. Seit einigen Jahren arbeitet er nun schon und verdient deutlich mehr als ich, was ich ihm auch immer gegönnt habe und was mich für ihn freute.Als unser Sohn "im Anmarsch" war, entschieden wir uns beide Elternzeit zu nehmen. Er hat nach einem gemeinsamen Jahr dann auf 50% reduziert, kümmert sich um den Haushalt und verbringt daneben viel Zeit mit unserem Kind. Zwar finde ich es toll, dass wir durch seine finanziellen Möglichkeiten unser Kind nicht den ganzen Tag in den Kindergarten geben müssen. Es tat mir aber sehr weh, festzustellen, dass er dies nur sich ermöglichen wollte. Als ich ihn darauf ansprach, sagte er mir, dass sich seine Eltern das Geld vom Mund abgespart hätten, damit er unabhängig ist. Das er hier so einen klaren Strich zog, verletzte mich sehr. Nachdem wir darüber gesprochen und uns deswegen gestritten haben, stellte er fest: Während seine Mutter noch lebte zahlte ich natürlich Miete hier. Diese will er nicht von mir. Jeder von uns bezahlt 250 EUR pro Monat in ein Haushaltskonto. Von diesem bezahlen wir das Essen, die Wohnnebenkosten und die Kindersachen. Er bot an, meine 250 EUR monatlich zu übernehmen, ich würde also mietfrei in seinem schuldenfreien Haus wohnen und müsste nichts für das Essen zahlen. Er findet das großzügig und völlig ausreichend von sich. Ich möchte keine Schmarotzerin sein und mich nicht an ihm bereichern! Nur sehe ich im Bekannten- und Freundeskreis, dass diese es wohl als ganz selbstverständlich ansehen, dass, wenn einer der Partner finanziell besser situiert ist, er seine finanziellen Mittel nicht nur für sich sondern für alle einbringt. Ich selbst habe knapp übe 100 TEUR. Bin daher sicher nicht arm, ich habe aber sonst nichts und werde auch nichts erben. Es ist also auch meine Altersvorsorge. Insbesondere weil es ihm ja wichtig ist, die Finanzen auch mit Kind streng getrennt zu halten, möchte ich aber davon auch nicht, wie in der Elternzeit, weiter herunter leben. Seit Januar arbeite ich wieder 100% und sehen meinen Sohn nur kurz morgens, dann abends und am Wochenende. Darunter leide ich sehr. Ebenfalls auf 50% zu reduzieren, war leider nicht möglich, da mir mein Chef die Elternzeit leider sehr übel nahm und ich deswegen leider auch in eine andere Abteilung in einer Anderen Stadt wechseln musste. Um auch auf 50% reduzieren zu können, müsste ich mich also (mit 41) beruflich komplett verändern. Da ich nun leider davon ausgehe, auch im Alter finanziell auf mich gestellt zu sein, habe ich hiervor aber zu große Angst. Daher gehe ich nun täglich traurig zur Arbeit. Mein Partner verweist darauf, dass das andere auch müssen und er ja den Haushalt mache und ich ja auch nicht arm seihe und mit meinem Gesamtvermögen von 100TEUR auch reduzieren könnte. Ich finde es sehr schade, dass der finanziell Stärkere nun eben deswegen mehr Zeit mit unserem Kind hat. Ich hätte es zumindest schön gefunden, wenn er Unterstützung angeboten hätte... insbesondere als ich ihn darauf hinwies, wie es andere machen. Ob ich Unterstützung angenommen hätte und in wie weit, stünde ja auch einem anderen Blatt. Darauf hinweisen zu müssen, empfand ich aber schon als sehr beschämend für mich. Dass er bei seiner Ansicht blieb, aber noch viel mehr. Oder sehe ich es vielleicht falsch? Ist er fair oder gar großzügig: Sein Haus ist schuldenfrei, die zweite Wohnung vermietet er, er hat ein Vermögen, von dem er sich auch noch ein weiteres Haus kaufen könnte und er verdient mit seinen 50% Arbeit fast so viel wie ich mit 100% und er würde mich dort ohne Miete wohnen lassen und das Essen und die Nebenkosten übernehmen.Ich weiß nicht ob ich dankbar sein müsste oder gekränkt und enttäuscht.Schreibt gerne, wie ihr es seht.Danke!!