Hallo,
ich kann mir vorstellen, dass du dir Sorgen um deine Mutter machst und die Gedanken um eine mögliche Heimunterbringung kreisen. Vergesslichkeit mit zunehmendem Alter ist ein Stück weit normal. Das darf sein. Es wird natürlich bedenklich, sofern daraus gefährliche Situationen für sie selbst und andere entstehen. Dies ist allerdings ein wichtiger Aspekt um zunächst einmal das Gespräch mit dem Hausarzt zu suchen. Gemeinsam mit deiner Mutter könntest du den Verdacht "beginnende Demenz" zu einem Thema machen. Der Hausarzt wird vermutlich einige Laboruntersuchung anordnen und euch an einen Neurologen verweisen. Dieser macht einige Tests z.B. Mini Mental Status Test. Man könnte auch über eine Liquor Untersuchung nachdenken, dabei wird Nervenwasser aus dem Rücken punktiert, was näher Aufschluß gibt.
Ohne diese ganze Apparatur kannst du vorerst andere Möglichkeiten in Betracht ziehen. Je nach dem Stand der Hilfebedürftigkeit deiner Mutter gibt es verschiedene Möglichkeiten. Eine ambulante Betreuung ist nicht verkehrt, zusätliche gäbe es die Obtion niedrigschwelliger Betreuungsangebote. Auf diese hat jeder Mensch Anspruch, der in die Pflegekasse eingezahlt hat. Ein Pflegegrad ist dafür nicht notwendig. Die zu beanspruchende Summe beläuft sich auf 128 Euro. Damit könnten Spaziergänge, begleitetes Einkaufen oder Begleitung zum Arzt abgedeckt werden. Das ist nicht viel aber schafft oft schon Erleichterung.
Neben dem Stellen der Medikamente über einen Pflegedienst könntest du Essen auf Rädern bestellen. Das hätte den Vorteil, dass deine Mutter ihr Essen nicht mehr selbst zubereiten muss. Auch würde ich dir dazu raten, dich am Wohnort deiner Mutter nach seniorengerechten Angeboten umzusehen, z.B. Seniorengymnastik, Seniorentanz, Gedächtnistraining oder andere Angebote. In behördlichen Einrichtungen liegen häufig Broschüren über Angebote für Senioren.
Sollte eine beginnende Demenz diagnostiziert werden ist fraglich, ob deine Mutter weiterhin alleine leben kann. Für pflegende Angehörige gibt es weitere Optionen, z.B. die Milieutherapie. Darin geht es um auf Demenz abgestimmte Wohnraumkonzepte und um die Vermittlung von Sicherheit und Orientierung im Alltag.
Eine Tagespflege wäre eine weitere Option. Hier wäre deine Mutter in einer Einrichtung zu Gast von ca. 8.00 Uhr morgens bis ca. 16.00 Uhr nachmittags und natürlich beschäftigt und gut betreut. Du kannst dich umschauen, ob es in deiner Nähe einen Pflegestützpunkt gibt. Dort wirst du näher zum Thema Demenz oder Pflege im Allgemeinen beraten. Bundesweit agiert inzwischen das Demenznetzwerk. Sie haben sich zur Aufgabe gemacht Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen zu helfen, evtl. durch Schulungen.
LG Sis