Hallo,
ich versuche mich kurz zu fassen. Aber ich entschuldige mich auch schon einmal im Voraus, wenn es sich doch etwas in die Länge ziehen sollte.
Also, ich habe bereits seit einigen Jahren verteilt Suizidgedanken (früher auch Handlungen), war auch lange (10 Jahre etwa) in Therapie und habe diverse Diagnosen (Borderline - emotional instabiler Typ und Depressionen schwerer Episode). Die letzten 2 Jahre ging es von den Suizidgedanken her (im Winter sind sie ja immer besonders schlimm) und eigentlich konnte ich mich nach einer gewissen Zeit auch immer davon distanzieren.
Aber gerade ist es ganz "schlimm"? Ich kann es noch einigermaßen kontrollieren (sie sind passiv), aber erwische mich immer dabei, wenn ich am Bahnhof stehe, dass ich mir denke, warum ich mich nicht einfach vor den Zug schmeiße (wobei ich hier sagen muss, dass sie noch nicht so schlimm sind, weil ich mir immer denke, dass ich nicht möchte, dass es den umstehenden Mitreisenden / Lokführern, etc. schlecht geht) oder wenn ich scharfe Gegenstände sehe, möchte ich mich gerne tiefer verletzen, als dass ich es tue. Aber auf der anderen Seite will ich nicht, dass ich dann irgendwie zurückbleibe (als beeinträchtigte Person, Pflegefall oder so), sondern "entweder ganz oder gar nicht". Und gerade von den Gedanken her, leider eher ersteres. (Ja, ich will das eigentlich nicht!)
Mir macht das sehr zu schaffen. Weil es doch sehr widersprüchlich scheint? Ich weiß, dass es bei mir eigentlich nur eine Phase ist, die vorüber geht, das war bis jetzt immer so. Aber die Gedanken sind zur Zeit wieder etwas schlimmer. Ich weiß auch nicht wirklich, mit wem ich darüber reden soll, weil ich weiß, dass andere wesentlich schlimmere Sorgen als ich haben und ich nicht möchte, dass es als "Aufmerksamkeitsgesuche" abgestempelt wird, weil "wenn sie es wirklich will, dann macht sie es doch einfach" (Wurde mir auch schon einmal so in das Gesicht gesagt, deswegen die "Feigheit" sich online irgendwie "auszukotzen").
Direkte, persönliche Ansprechpartner habe ich nicht. Ehrlich gesagt, ich habe Angst, dass dann wieder das Wort "Klinik" sehr präsent im Raum ist. Und ich möchte es gerne (aus verschiedenen Erfahrungen) allein schaffen. Teilweise kann ich mich auch gut ablenken und auch gute Laune, gute Gedanken zu lassen. Aber überwiegend ist es gerade eher anders herum. Und manchmal ist es so präsent, dass ich Angst vor mir selbst habe. Aber auch gleichzeitig weiß, dass ich mich das sowieso nicht trauen würde, aus Angst, doch irgendwie noch da zu sein.
Es ist alles sehr verkorkst. Ich weiß. Und vermutlich alles ein Widerspruch in sich. Auf der einen Seite will ich das, auf der anderen aber auch das glatte Gegenteil. Ich glaube, tief in meinem Inneren, will ich einfach nur, dass diese Gedanken endlich irgendwie weggehen, bzw., dass ich mich davon distanzieren kann und sie mich nicht mehr so besitzen.
Könnt ihr mir einen Rat geben?
Vielen Dank im Voraus.
Bleibt gesund.