Wo soll ich nur anfangen? Es wird wohl etwas länger...
Seit 11 Jahren bin ich Mutter meiner Tochter und von Anfang an allein. Ich arbeite Vollzeit und bin mit meinem Leben sehr zufrieden...dennoch hatte ich immer den Wunsch nach einem Partner...am besten einen, der auch Kinder hat im Alter meiner Tochter, der unternehmungslustig und, genau wie ich, ein Familienmensch ist. Tja, ich hab genau so einen Mann gefunden....Jackpot, würde man denken...leider sieht es nicht ganz so aus in Wirklichkeit...
Auch wollte ich immer ein zweites Kind...leider hab ich nie das Glück erleben dürfen...inzwischen bin ich 46 Jahre alt, unabhängig und stehe fest im Leben....
vor 4 Monaten lernte ich ihn kennen...er ist sehr gebildet, studiert, hat einen guten Job...er hat 2 Kinder, lebt seit 8 Jahren allein...
Er möchte ebenfalls gern noch ein Kind...wir verrennen uns da gerade....er ist 54!
Ich befinde mich gerade im Zwiespalt...mit 46 bin ich doch schon zu alt...und er erst recht....oder?
das ist natürlich nicht wirklich das Problem...er möchte, dass wir dann zu ihm ziehen...zwar die gleiche Stadt, aber ich würde uns, mich und meine Tochter, aus unserem gewohnten Umfeld reissen...mal wieder wäre ich diejenige, die alles auf eine Karte setzt und völlig neu anfängt...für ihn ändert sich nichts...
er besitzt 2 übereinander liegende Wohnungen von jeweils 1,5 Zimmern...er hat alles schon geplant, wie es mal aussehen könnte...ich merke jedoch, dass ich meine Wohnung nicht verlassen wollen würde...
was ihn betrifft, gibt es auch Dinge, die mich sehr stören...er ist absoluter impfgegner und wird sich auch nicht impfen lassen...hat ganz spezielle Meinungen über Corona...also in meinen augen ist er ein Corona - Leugner....das geht mir sehr auf die Nerven, zumal gemeinsame Aktivitäten dadurch sehr erschwert werden...spezielles Thema, wo ich einfach nicht mitgehen kann und möchte...wir sehen uns immer mittwochs und am Wochenende...2 Tage die Woche und alle 2 Wochen am Wochenende sind seine Kinder da...wobei die Tochter schon 22 ist und eine Behinderung hat...das stört mich nicht, ich mag seine Kinder...aber in der Enge irgendwann zusammen wohnen? Uns richtig kennenzulernen ist schwierig und die Pläne sind schon gemacht...ein Baby fand ich anfangs toll, weil es immer mein sehnlichster Wunsch war...aber ich denke, das sind falsche Voraussetzungen im allgemein...und das sollte dann ja auch schnell gehen, wenn es überhaupt klappt...moralisch gesehen packen mich jedoch immer mehr Ängste und Zweifel...fühle mich auch Emotional gar nicht geliebt...er hat noch nie gesagt oder geschrieben, dass er mich liebhat oder zeigt es mir irgendwie...wenn er da ist, ist er da, freut sich auch, wir spielen mit den Kindern etc...das ist super...aber ich fühle mich nicht als Frau...eine die er begehrt...ich hab natürlich schon mit ihm darüber gesprochen...er sagt, er kann es nicht so rüberbringen...in seiner fast 20jährigen Beziehung gab es das irgendwie nicht...auch wenn ich ihm Kosenamen verpasse, ist ihm das fremd...er nennt mich immer nur mit Vornamen...es ist schwierig, das ganze in Worte zu fassen...er redet viel...ist auch Philosoph und bezeichnet sich selbst als speziell...wenn wir uns nicht sehen, herrscht totale funkstille...niemals liebe Worte über WhatsApp oder persönlich...auch wenn seine Kinder da sind, könnte man doch trotzdem 2 Minuten opfern und sich melden, oder? Wenn ich ihm das sage, dann sagt er, er ist, wenn er allein ist, viel philosophisch "unterwegs" und hat dann seine Zeit...aber denken tut er wohl dennoch an mich...er lebt total in der Vergangenheit...er schaut sich jeden donnerstag videos von seinen Kindern an, wo sie noch klein waren...ist ja ok...aber jede woche?? Manchmal sogar, wenn wir bei ihm sind!
sind seine kinder da, kommt nichts von ihm...höchstens mal eine Bestätigung fürs Wochenende zwecks treffen! Ich habs immer gemacht, mich bei ihm zu melden und hab damit aufgehört...ist mir zu einseitig...
nicht falsch verstehen, ich muss nicht ständig telefonieren oder im Kontakt stehen mit meinem Partner...hab ja auch zu tun...aber so gar nicht????
Gehen wir irgendwo hin, trennt er das finanzielle bis auf den Cent genau...ich kenne es so, das jeder halt mal was bezahlt...bin nicht auf Einladung aus und habe es auch nicht nötig...aber wäre das nicht normal? Ich finde es peinlich, wenn man irgendwo sitzt und beim bezahlen, kramen beide in den Taschen....
wie würdet ihr euch da verhalten?
lieber beenden oder weiterlaufen lassen? Ok, das kann man von außen nicht so beurteilen, aber ich merke, dass ich mich irgendwie Emotional schon wieder etwas entferne...dieses Wochenende kommt er mit seinen Kindern zu mir...Zudem dürfen seine Kinder alles...da gibt's kaum Regeln, jedes Wochenende MC Donalds etc...oh man...jetzt wo ich das alles so aufschreibe, kommen mir die ganzen Gegebenheiten, die mir Missfallen, ziemlich hoch...
Schön ist es aber auch, wie er sich genauso um meine Tochter kümmert und sie wie sein eigenes behandelt...dennoch.....