Hallo avali,
Es gibt immer einen der tut und einen der lässt. Das soll jetzt keine opfer-täter-umkehr sein, aber ich kann in deinem Schreiben jetzt nicht genau erkennen, was deinen Freund zum Narzissten macht, außer dass er es sagt...
Ein paar Dinge in deinem Post lassen mich allerdings hellhörig werden und würden darauf schließen können, dass du selbst eine Veranlagung hast, in solche "ungesunden" Beziehungen zu schlittern. Erstens machtest du das anfängliche vielleicht übertriebene Umwerben als Gradmesser für etwaige "Qualität" des Mannes fest. Das lese ich hier immer wieder. "Anfangs war alles perfekt" oder "er hat mich auf Händen getragen". Also abgesehen dass sich Liebe und Qualität einer Beziehung sicher nicht am Anfang erkennen lässt und schon gar nicht von dieser Werbephase in die Zukunft projizieren lässt, wohnt dem daraus entspringenden Defizitgefühl (wäre es nur so wie damals) der gerade zu kindliche Wunsch inne, dass sich nie etwas verändern darf, und man lange lange in dieser Märchenwelt verweilen will (und wenn sie nicht gestorben sind...)
Dann hattest du wohl woher auch immer, selbst Zweifel (oder Selbstzweifel), weil du dich distanziert hast und lt. eigenen Angaben dich nicht zu sehr darauf einlassen wolltest. Woher kamen diese Zweifel? Du wolltest nicht "wieder verletzt" werden. Da es sich mit dem jetzigen Freund wohl nicht abgezeichnet hat, dass das so werden würde, hast du deine "Beziehungsangst" einfach mal so zwischen euch gestellt, aufgrund schlechter Erfahrungen aus??? Kindheit?? Vergangenheit??
Oder hat seine Werberei abgenommen, die du wohl wie eine Droge aufgesaugt hast und wolltest das durch Distanz wieder anfachen? So agieren bindungsunsichere Menschen oft, weil die direkte und offene Begegnung als schmerzhaft und gefährdend erlebt wird. Und zack ist man im Strudel der Co-Abhängigkeit. "Er böse, ich distanziert weil er böse". Das ganze Drama kann beginnen.
Aber das geht sogar noch weiter. Weil er so böse, muss ich jetzt trinken. Er ist böse, weil...
...er hört sich meine Sorgen nicht an. Die ich wegen ihm habe. (Tja, da hätte ich auch keine Lust drauf auf Dauer.)
... er macht keine Purzelbäume mehr, um mich als Prinzessin zu behandeln. (Vielleicht solltest du dich selbst höher bewerten, dann wärst du davon nicht abhängig)
... er distanziert sich und schiebt was vor (so bin ich halt).
Was natürlich problematisch ist, dass du "Angst vor seiner Rache" hast, falls du dich trennst. Hast du das aus Google-Recherchen oder gibts da nachhaltige Beweise dafür, wie zb eigene Ankündigungen oder Einschätzungen eures Freundeskreises?
Wie auch immer, du hoffst auf etwas, was es nicht gibt. Immerwährendes Glück, ein Mann der auf ewig das "perfekte Schauspiel" abliefert, keine Eigenverantwortung übernehmen für Situationen und schon gar keine Handlungen setzen, um Situationen wieder zum Besseren zu führen.
Also, die 1.000.000-Euro-Frage: was kannst du tun, damit es dir wieder besser geht? Wie war es vor ihm? Was hat dir da geholfen? Wann warst du ein glücklicher Mensch? Und wie bist du vorher mit Situationen umgegangen, die blöd waren, damit es dir wieder besser geht?
Es ist sicher nicht so, dass dein Lebensglück fällt und steht damit, was er (nicht) tut.