Ich kann nicht mehr... wir wären diesen Monat zwei Jahre zusammen. Er hat Schluss gemacht vor knapp 2 Wochen. Ein paar Tage später war er mir bei mir um seine Sachen abzuholen. Er konnte mich nicht mal angucken... ich musste ihn darum bitten mir wenigstens in die Augen zu gucken. Er hat geweint, ich hab geweint... er hatte fast einen Nervenzusammenbruch. Ich hab ihn gehalten und umarmt und er hat gesagt er liebt mich, aber es geht nicht anders. Er wollte mein Geburtstagsgeschenk nicht mehr haben und ich habe ihm einen Brief geschrieben mit 24 Jahren er - 24 Gründe warum er die Welt bereichert und ich ihn liebe. Und ich habe mehr als 24 gefunden...
Er sagte er versteht mich nicht und denkt er macht alles falsch...
und da ist mein schlechtes Gewissen gewachsen. Ob ich ihm zu viel Druck gemacht... es gab so viele Situationen, die mich verletzt haben und ich konnte das nicht gut verkraften:
- er wohnte neben mir, eine Straße weiter in einer WG mit seinem besten Freund. Der wollte umziehen, weil sie eine Mieterhöhung bekommen haben und der Mitbewohner unbedingt ein Wohnzimmer haben wollte. Mein Freund wusste, dass ich auch aus meiner Wohnung rauswollte und auf der Suche war. Denn mein Nachbar ist psychisch krank und ich hatte des Öfteren die Polizei rufen müssen. Einmal lag ein Tierskellett auf den Müll. Der Nachbar gegenüber baggert andauernd an mir rum.
Mein Freund sagte mir nie richtig, dass er mit mir nicht zusammen wohnen will. Immer nur so rumgedruckst. Mir war es erst klar als er mir sagte er hat eine wohnungsbesichtigung. Er sagte dann er sei noch nicht bereit und der Mitbewohner will nicht ohne ihn wohnen. Das ginge nur mit ihm. Sie seien ein eingespieltes Team. Ja er ist erst 24 geworden und ich bin 29, aber ich kenne freunde, die weiter sind und nach 2 Jahren hätte man es versuchen können. Freunde von ihm... Freunde von mir. Und auch wenn 2 Jahre zu früh sind, ich müsste ja noch weiter warten, mindestens 1-2 Jahre. Er konnte auch nicht sagen, wann wir zusammenziehen würden. Also generell gab es keine Pläne für die Zukunft. Er hat bereits 5 Jahre mit den zusammengewohnt. Er sagte mir: ja mit meiner ex war ich 3 Jahre zusammen und wir haben nicht zusammengewohnt.
er nahm die Wohnung und ist dann auf die andere Stadtseite gezogen, wo alle seine Freunde wohnen. Von direkt neben mir, auf die andere Seite zu seinen Freunden. Das war symbolisch und hat mich verletzt. Als ich in seiner neuen Wohnung war das erste mal, musste ich weinen. Denn wie war so schön und ich hätte es mir gewünscht. Da stand sein Mitbewohner wie sein Lebensgefährte und bastelte alles zusammen. Ich habe ihm auch gesagt, dass ich ja nicht 24/7 auf seinem Schoß sitze, wenn wir zusammenziehen. Auch zwei getrennte Zimmer hätte ich nicht schlimm gefunden. Ich wollte einfach meinen Alltag mit ihm teilen... und als ich dann den Abend so geweint habe in meiner neuen Wohnung, haben wir darüber geredet, wann es besser ist sich zu trennen. Ich bin zurückgewichen und er ist dabei geblieben. Er meinte dann auch in einem kurzen Anflug von Wut, dass mein Wunsch nach Zusammenhiehen lächerlich sei. Er hat Schluss gemacht. Ich war also nur kurz da und habe die Wohnung gesehen und dann war Schluss und er hat mich zur Bahn gebracht...
ich habe so viel mitgemacht ... er wollte zu Beginn der Beziehung sich 1-2 die Woche treffen. Immer abends. Und war mir zu wenig. Ich musste mir das erkämpfen, dass wir uns 3-4 mal sehen. Auch ich brauche oft meine Ruhe. Aber das war mir sonst doch zu wenig, vor allem abends von 20-0 Uhr. Das sind hochgerechnet nicht einmal Stunden einer Wochenendbeziehung. Zumal er direkt neben mir wohnte. Wochenende waren auch immer so aufgeteilt: ein Tag mit mir, der Rest für Freunde und lange saufabende in linken Kneipen auf spendenbasis, im Park, etc. Er hat mal gesagt, dass ich öfter bei ihm hätte schlafen sollen. Aber das fällt mir schwer, mit Menschen mein Bett zu teilen. Auch wenn ich ihn liebe... und jetzt habe ich ein schlechtes Gewissen. Er sagte, dann kann man auch nicht zusammenwohnen... heb das tut mir im Nachhinein so leid... aber ein eigenes Zuhause ist etwas anderes für mich. Und jedes Mal wenn ich bei ihm geschlafen habe, klopfte um 12 Uhr mittags sein Mitbewohner an und sagte: kommst du langsam raus? Wir wollen kochen, ich hab Hunger. Ich fand das so scheiße. Zumal wir eh schon wenig Zeit hatten.
während des lockdowns war es ok mehr Zeit zu verbringen. Aber danach fühlte es sich an wie ein Krampf, in dem ich Überzeugungsarbeit leisten musste...
er sagte, er habe das letzte halbe Jahr gekämpft... ich habe es anscheinend nicht gemerkt oder gewürdigt :(
er hat auch nie meine Familie kennengelernt. Ich habe ihn immer gebeten. Er wurde diverse Male eingeladen in die Heimat zu kommen. Aber ein Wochenende war ihm dann immer zu lang und irgendwas war wichtiger. Institutsfeiern, Unideadlines, Konzerte usw.und es waren aber wichtige Ereignisse für mich. Mein Geburtstag, der meiner Mama, 90. Geburtstag meines Opas.
Er sagte bei der Trennung, dass das auch nichts geändert hätte, hätten sie ihn kennengelernt. Er hatte mal vorgeschlagen, dass wir essen gehen können, wenn meine Eltern mal bei mir in der Stadt sind. Meine Mutter meinte aber, dass sie nicht in der Bringschuld ist nach 2 Jahren.
seine Familie habe ich einmal auf mein Drängen hin kennengelernt als sie ihn besucht haben. Er hatte eine sehr schlechte Kindheit und nie das Gefühl von zuhause. Seine Mutter ist Borderlinerin. Vielleicht ist er deshalb so und kann gar nichts dazu :( er will auch niemals Familie. Ich bin mir nicht sicher, es schwankt immer mal. Bestimmt habe ich ihm mit dem ansprechen von Familie auch in die Flucht geschlagen. Aber als wir nur Freunde waren (damals war ich schon verliebt) hatte er eine Freundin. Er sagte zu mir, dass er Mitte 20 Kinder haben will. Deswegen, man kann nicht immer alles auf mich schieben und ich hätte wissen müssen, dass er jünger ist und bla. Er hat es mir selbst gesagt. Aber als wir dann zusammen waren hieß es: ne damals war ich ein anderer Mensch. Hat nichts mit dir oder ihr zu tun. Nur wenn ich meine Eltern sehe, will ich das nicht.
Als ich die Eltern beim Spaziergang kennengelernt habe, haben sie mich im Sommer eingeladen in ihr Heimatland zu fahren. Dort haben sie ein Haus gekauft und mein Freund fährt da immer mit. Ich hab mich über die Einladung gefreut. Aber ... er sagte mir, es ist besser wenn ich nicht mitkomme. Seine Ex hatte nach dem Urlaub mit ihm Schluss gemacht. Und seine Eltern seien so gestört. Das wolle er mir nicht antun. Außerdem wandern die so viel. Ich bin aber mega sportlich und gehe laufen etc.
Als wir dann am See waren später mit seinen Freunden, sagte der Kumpel, dass er leider nicht mitkann zu ihm in den Urlaub. Er müsse arbeiten. Ich war völlig vor den Kopf gestoßen. Da hatte mein Exfreund ihn gefragt, obr mitkommt, sie wollen da Pilze nehmen und trippen. Aber die Freundin darf nicht mit ... seinen Bruder konnte ich auch nicht mehr kennenlernen. Der kam Anfang Oktober zum studieren in die Stadt. Ich habe vorgeschlagen, man könne ja einen Döner zusammen essen gehen. Da hat er noch nebenan gewohnt und der Bruder wollte eine Nacht bei ihm schlafen. Und mein Freund sagte mir: ne das ist zu stressig. Lass den doch erstmal ankommen, gibt viele Gelegenheiten. Ich war wieder frustriert und dachte mir oke. Ich habe den besagten Tag dann im Bett verbracht, weil irgendwie nichts los war und gut drauf war ich auch nicht. Dann. Habe ich ihm dann auch geschrieben und abends schrieb er: wir gehen jetzt doch Döner essen. Du willst aber deine Ruhe oder?
und das mit dem Urlaub ist auch so eine Sache... ich reise gerne und möchte mit meinem Freund Erinnerungen schaffen. Aber er hasst reisen. Es ist stressig für ihn. Er ist kein zu liebe an die polnische Ostsee mitgefahren für ein Wochenende. Ich fand es SO schön und habe jeden Moment aufgesaugt. Und späte im Streit knallte er mir an den Kopf, dass er es unfassbar stressig fand. Das war wie ein Schlag ins Gesicht. Ich habe alles organisiert und versucht es ihm recht zu machen und so angenehm wie möglich. Habe Essen für die Fahrt vorbereit. Er sagt es sein stressig, denn er kann die Sprache nicht. Die Fahrt war so lang (nur ich bin gefahren, denn er fährt kein auto) er kann auch nicht schwimmen und deswegen könnte ich niemals mit ihm irgendwo Meerurlaub machen. Er mag auch keine warmen Länder.
2020 wollte ich auch immer mal an den See mit ihm. Wollte er nicht. Zu heiß, Mücken, nicht schwimmen können usw. ich habe mich damit abgefunden. Dann war der Geburtstag seines Freundes am See. Ich konnte an dem Tag nicht. Und er ist dorthin von 15 Uhr bis am nächsten Tag mittags. Das war dann möglich. Und danach fand es er cool am See. Aber als wir einmal alleine waren, war ich er genervt und schlecht drauf. Mit seinen Freunden am See war er immer lustig drauf, wenn ich dabei war.
er sagte 2020 war das schönste Jahr seines Lebens mit mir.. aber jetzt ist er unglücklich und kann mir nichts mehr recht machen. Und da ist der Punkt. Ich habe so ein schlechtes Gewissen. Ich liebe ihn ... ich hab versucht es ihm immer zu zeigen. Als ich ihm das erste mal gesagt habe nach einem Jahr, hat er geweint und meinte das seien starke Worte. Und er hat es immer nur gestammelt. Zum Ende der Beziehung konnte er es mir so oft sagen wie vorher nie. Vielleicht wollte ich zu viel. Ich bin auch recht unsicher und höre gerne, wie schön er mich findet, dass er nur Augen für mich hat. Und ich habe mich gerne an ihm angelehnt, wenn mein Alltag schwierig ist war. Er war die erste Person, der ich alles erzählt habe. Vielleicht war das zu viel. Aber anderseits, sind das doch die Dinge, die Beziehung speisen. Dass man einander vertraut und alles miteinander teilt. Er hat mir nie erzählt, was ihn bedrückt. Sowohl in der Beziehung als auch für selbst. Kommunikation war so schwierig. Manchmal hat er sich Tage zurückgezogen, bis es ihm besser ging. Ich wusste aber nie was ihm beschäftigt hat.
als wir zusammenkamen fragte er mich, was ich mir wünsche. Etwas Festes oder eher locker. Ich meinte dass ich eine Beziehung will. Und er saß ungelogen, 15-20 Minuten auf dem Bett, die Faust im Gesicht abgestützt und hat in die Gegend geguckt wie ein Reh, das angeschossen wurde. Er hat immer Luft geholt um was zu sagen und dann abgebrochen. Das war wie folter. Ich habe fast angefangen zu weinen, weil ich dachte er sagt nein. Er sagte dann ja, er will auch, aber er ist kein normaler Freund... er hat mich vorgewarnt. Ich hätte es wissen müssen.
sein Freund sagte kurz danach schon vor 2 Jahren auf einer Party zu mir, dass ich ihn in den Himmel lobe und eine rosarote Brille aufhabe.
vielleicht war ich nicht links genug. Ich habe kaum linke Literatur gelesen. Er hat zwei Freundeskreise und mit dem einen unterhält er sich immer darüber und ich kann nicht folgen. Aber für mich war das auch immer pseudo Gerede. Sie haben immer nur Bier getrunken. Und Hauptsache eines, das keine Werbung macht, denn sonst ist es ja kapitalistisch. Aber geändert haben sie nichts. Anstelle sich zu engagieren.. immer nur Geschwafel. Später könnte er ach vorstellen in einer Kommune zu leben.
mich haben nun unabhängig voneinander 4 Freunde von ihm aus dem anderen Freundeskreis angeschrieben, dass es ihnen mega leid tut und sie wollen, dass ich dem Freundeskreis erhalten bleibe und ich mir keine Vorwürfe machen soll. Dass sie niemanden kennen, der an ihn ran kann. Dass sie seitdem sie ihn kennen, keine ernste Gespräche mit ihm führen können.
Und dass er den Schwanz eingezogen hat, weil es ernst wurde. Und dass er das Leben eines Singles führen will mit den Vorteilen einer monogamen Beziehung. Ich komme, wenn er es will. Sie sagen ihm seit 4 Jahren, dass er eine Therapie machen solle. Er sagte zu mir, dass er das nach dem Umzug in Angriff nehmen will. Wenn er es tut, ist das ja gut für ihn. Aber es bricht mir das Herz, dass eine andere Frau davon profitieren wird.
ich weiß nicht, was ich hätte ändern sollen. Er wird nie zurückkommen. Er trinkt wohl sehr viel seit den letzten Wochen. Seine Augen sind dann immer ganz gelb, weil er etwas an der Leber hat. Ich habe ihm zum Geburtstag gratuliert und danach gefragt ob er mich vermisst. Er sagte ja, dass sein halbes Leben rausgerissen wurde. Seine alte Wohnung ist weg und ich auch. Das wollte er doch so :( ... wieso reden wir dann nicht nochmal über alles und finden Lösungen. Mit ihm konnte man ja nie konstruktiv reden. Irgendwann wurde das Gespräch abgebrochen. Er hat dann für sich die entschieden anscheinend, dass es keine Lösungen gibt. Als wir uns das letzte mal sahen hat er meinen Wunsch abgelehnt es nochmal zu versuchen. Aber er hat so geweint und gefragt wie lange wir uns nicht mehr sehen. Und dass er mir noch meine Kette geben muss. Die liegt noch bei ihm. Er hat meine Stirn geküsst und gesagt ich soll glücklich werden.
ich werde mich nie wieder so verlieben können. Von Tag 1 an. Noch als er eine Freundin hatte. Er war immer lieb zu mir und hat nicht versucht mich zu verändern. Er hatte so schöne Grübchen, wuschelige rotbraune Haare und Sommersprossen überall. Er macht Musik und spielt Gitarre. Er hat immer für mich Lieder als Sprachnachricht bei WhatsApp gespielt.
habe ich zu viel gedrängelt? Ich habe mich auch nochmal dafür entschuldigt. Er hat gesagt ich brauche mich für nichts entschuldigen.
Ja er ist jünger. Ja. Aber das wusste er doch auch... das kann er mir jetzt nicht erzählen. Er wusste wie ich bin. Wir waren vorher beste Freunde. Da hätte er auch schon merken können, dass ich weiter bin. Ich dachte mir, dass er eine 3 jährige Beziehung hatte und Kinder will später und mich lieb behandelt hat und mir gezeigt hat, dass er mich will. Als wir zusammenkamen.
seine Exbeziehung war noch weniger. Sie haben sich nur 1x pro Woche getroffen.
seine Freunde sagten mir, er will nicht erwachsen werden und wenn er seine Kindheit und die Situation mit seinen Eltern nicht aufarbeitet, wird er immer so weiter leben und Menschen die ihn lieben aus seinem Leben schicken.
und eine Freundin sagte, dass Daten war. Keine Beziehung.
ich liebe ihn so sehr... wir hatten schöne Insider und haben viel gekuschelt. Mich bringt der Liebeskummer um und ich kann nicht glauben dass er einfach weg ist ohne darüber richtig zu reden. Er konnte mir nichts mehr erklären zum Ende. Ich habe so lange alles mitgemacht und dachte wir klären Dinge und wachsen daran zusammen. Aber er ist abgehauen.
meine Erinnerungen sind nur noch positiv. Habe ich zu viel verlangt?
was sagt ihr?