Hallo,
da handelt's sich sicher noch um deinen pingeligen Freund aus dem letzten Thread?
Für sich genommen ist das mit der "Erkältungsangst" ja etwas verschroben, aber harmlos und auch nicht ganz unverständlich. Ich hätt's womöglich genauso gemacht (wenn auch nur, weil ich in der Pflege arbeite und so ein Virus da ganz schnell durch die Station pflügt und die Hälfte der Kolleg*innen auf einmal krank ist und man weiß ja, wie das bei Dauer-Personalknappheit endet).
Aber es verstärkt natürlich das Gesamtbild, das du im letzten Thread von ihm gezeichnet hast, mit seiner Ordnungsliebe und seiner Pedanterie.
Meiner Meinung nach geht's dem Mann ganz stark um Selbstkontrolle, darum, dass er sich und sein näheres Umfeld kontrollieren kann und nix Unvorhergesehenes oder Unvorbereitetes passiert. Deshalb hat er Angst vor allem Chaotischen, was diese Kontrolle durcheinanderbringen könnte - und auch eine vorübergehende Schwächung durch ein Erkältungsvirus stört schon die Kontrolle. Und deshalb nimmt er in so nem Fall auch seine Gefühle stark zurück. Ja, wenn man's krass ausdrücken will, ist ihm dann Kontrolle wichtiger als Liebe. Das ist seine Persönlichkeit.
(Deshalb fand ich's auch erstmal witzig, am Anfang deines letzten Threads von dir zu lesen, ihr hättet ähnliche Wertvorstellungen - denn in diesem Fall habt ihr die ganz offensichtlich nicht, im Gegenteil ...)
Da ist es dann eher ein Entgegenkommen von ihm, dass er bei eurem Treffen "nur" Abstand will und dich nicht direkt wieder heimschickt. Und auch sonst würde er sein eigenes Verhalten sicher als sehr kompromissbereit beurteilen, denn immerhin ist er ja noch mit dir zusammen.
Und ja, wie schon im letzten Thread geschrieben wurde: Keiner von euch ist "falsch" oder macht Dinge "falsch", ihr seid einfach nur ziemlich unterschiedlich, und dazu habt ihr beide euer Recht. Ob das auf Dauer zusammen funktioniert, das kannst und solltest du letztlich selbst beurteilen.
lg
cefeu